Rudolstadt – ein jährliches Woodstock der Weltmusik
15 europäische Radiosender nominierten Musiker:innen zum heurigen Euroradio Folk Festival der EBU. Seit 2019 findet es wieder, wie schon früher gelegentlich, im Rahmen des Rudolstadt-Festival in Thüringen statt – eines der größten Folk- und Weltmusikfestivals Europas. — Besondere Aufmerksamkeit galt dem Ensemble Kurbasy aus dem ukrainischen Lemberg/Lviv. Kriegsbedingt konnten die männlichen Mitglieder nicht ausreisen; das Duo der Sängerinnen und Schauspielerinnen Mariia Oneshchak und Natalia Rybka-Parkhomenko beeindruckte umso mehr.
Mit BBC Scotland nahm erstmals nach langer Pause wieder ein Sender von den britischen Inseln teil, mit dem Quartett Fara von den Orkney Islands. Einen eindrucksvollen Auftritt hatte unter anderem das polnische Trio Wernyhora aus dem Karpatenvorland nahe der Slowakei und Ukraine. ORF Ö1 war durch das Duo Tubonika vertreten (Jonny Kölbl, Steirische Harmonika, Tobias Weiß, Tuba). — Auch abseits des Euroradio Folk Festivals war beim Rudolstadt-Festival eine Fülle von Entdeckungen zu machen. Jährlich zum ersten Wochenende im Juli verwandelt sich das beschauliche, wenn auch geschichtsträchtige Städtchen zu einem Mekka der Folk- und Weltmusik. Die Altstadt, die Heidecksburg und der Stadtpark werden zu großen Freilichtbühnen für viele Zehntausend Besucher.
Der russische Oppositionssender Doschd hatte Unterschlupf in Lettland gefunden, nun haben ihm die Behörden dort die Lizenz entzogen. Unser Korrespondent Florian Kellermann erklärt die Hintergründe. — Der unabhängige russische Fernsehsender Doschd will erst einmal weiter über Youtube senden – dort hat er drei Millionen Abonnenten.
Taylor Swift gehört zu den wenigen Popstars, die noch Tonartwechsel in ihrer Musik unterbringen. — Früher war es gang und gäbe, innerhalb eines Popsongs die Tonart zu ändern, um für mehr Abwechslung zu sorgen. Das ist mittlerweile eine aussterbende Praxis. Einer der wenigen Popstars, die noch den Mut zum Wechsel besitzen, ist Taylor Swift.
Geboren wurde der Trompeter und Komponist McKinley Howard «Kenny» Dorham 1924 in Fairfield, Texas. Weltweit bekannt wurde sein Hit: «Blue Bossa», den er Anfang der 1960er komponiert und mit Saxofonist Joe Henderson eingespielt hatte. — Kenny Dorham begann seine Karriere in der Bigband von Dizzy Gillespie Mitte der Vierziger und spielte zwei Jahre im «Charlie Parker Quintet». Eine seiner ersten eigenen Gruppen leitete Kenny Dorham unter dem Namen «The Jazz Prophets» und er gehörte zu «Art Blakey›s Jazz Messengers».
In der New Yorker Szene des «Modern Jazz» brachte sich Trompeter Kenny Dorham als Sideman und als Bandleader ein. Er tourte durch Europa, komponierte Filmmusiken, spielte auf Festivals, arbeitete als Dozent, schrieb Artikel für «DownBeat» – trotzdem musste er zwischendurch immer wieder für seinen Lebensunterhalt jobben. — Auf der Trompete beherrschte Kenny Dorham sowohl die lyrische sanfte als auch die freie rasante Spielart, voller Fantasie, reich an Improvisationen. Doch er wurde zeit seines Lebens weit unterschätzt – zu groß die übermächtigen Schatten von Dizzy Gillespie, Miles Davis, Clifford Brown, Lee Morgan, um nur einige zu nennen. Aus heutiger Sicht zählt Kenny Dorham zu den wichtigsten Bebop-Trompetern. Viel zu jung starb er am 5. Dezember 1972.
Das belarussische Staatsfernsehen agitiert in Hass-Sendungen gegen jeden, der nicht hinter Machthaber Lukaschenko steht. Verhaftungen finden willkürlich statt; gefoltert wird im Verborgenen. Orwells Dystopie «1984» in Belarus ist sie Wirklichkeit geworden.
Die mexikanische Abgeordnete María Clemente García will Lionel Messi in ihrer Heimat zur «Persona non grata» erklären lassen.
— Die 37-Jährige von der linksgerichteten Morena-Partei richtete eine entsprechende Forderung direkt an das Außenministerium. Chancen dürfte sie damit aber kaum haben.
Peter Ruzicka dirigiert am «Sonic Matter»-Festival in Zürich sein neues Bratschenkonzert für Nils Mönkemeyer. Auch die anderen Werke des ungewöhnlichen Programms mit dem Tonhalle-Orchester sind lauter Entdeckungen. — Nils Mönkemeyer wurde in Zürich als Solist der bewegenden Uraufführung des Bratschenkonzerts «Départ» von Peter Ruzicka gefeiert.
Für ein paar Tage kehrte Artem Tschech von der Front zurück ins zivile Leben und präsentierte am Literaturhaus Zürich seinen Roman «Nullpunkt».
— In Zürich stellte Tschech seinen eben auf Deutsch erschienenen Roman vor. Im Gespräch schildert er, wie viel brutaler der jetzige Krieg ist im Vergleich zu den Kämpfen im Donbass 2015 und 2016.
Was tun, wenn der Himmel zur Grauzone wird und das Leben in Weihnachts- und Glühweinseligkeit versinkt? Als Gegenmittel bieten sich neue Songs von Musikerinnen und Sängerinnen wie Derya Yildirim, Pomme, Maïa Barouh oder Emiliana Torrini an. — Ihre Musik unterscheidet sich doch eines haben die Hamburgerin mit anatolischen Wurzeln Derya Yildirim, die Französin Pomme, die italienisch-isländische Singer/Songwriterin Emiliana Torrini oder die japanisch-französische Sängerin Maïa Barouh gemeinsam, ihre Songs sind höchst individuelle Wesen. Yildirim mischt ihr virtuoses Baglama-Spiel auch auf ihrem 3. Album «Dost 2» mit Funk, Psych-Pop und sehnsüchtigen anatolischen Gesängen. Emiliana Torrini hat sich den verspielten Soundkosmos des belgischen Duo The Colorist Orchestra in die Songs geholt und Pomme erzählt in ihren Elektro-Folk-Chansons vom beunruhigenden Garten ihrer Kindheit.
Faszinierend eigensinnig, gern auch starrsinnig, immer auf der Suche nach einer höheren literarischen Wahrheit: Zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Peter Handke.
»Gedanken über den Frieden bei einem Luftangriff». Von Virginia Woolf. Übersetzt von Hannelore Faden. Es liest Irina Wanka.
Im Herbst 1940, ein gutes Jahr bevor die USA in den Zweiten Weltkrieg eintreten, schreibt Virginia Woolf einen aufrüttelnden, feministisch grundierten Appell gegen den Krieg und die virile Kriegslust. Sie verfasst ihre nächtlichen «Gedanken über den Frieden bei einem Luftangriff» für ein Symposium in den USA über Frauenfragen und unter dem Eindruck von Fliegeralarm und intensivem deutschen Bombardement: «The Blitz» hat Londons Nächte 1940/›41 im Griff, wird ein Drittel der Stadt zerstören und mehr als 20.000 Menschen töten. Zugleich werden diese anhaltenden deutschen Luftangriffe das Gemeinschaftsgefühl der Briten und Britinnen stärken. Virginia Woolf formuliert scharfe Thesen, wie Frauen den Kampfinstinkt der Männer bremsen und «für die Freiheit ohne Feuerwaffen» kämpfen könnten. — Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 als Tochter des Biographen und Literaten Sir Leslie Stephen in London geboren. Zusammen mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, gründete sie 1917 den Verlag The Hogarth Press. Ihre Romane stellen sie als Schriftstellerin neben James Joyce und Marcel Proust. Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk. Virginia Woolf nah
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