09.12.2022 – Konzert – Ö1 – Irene Suchy — – Details
ukrainische Zukunft
Frieden denken — In den Kriegen – Zwei Konzerte für eine ukrainische Zukunft. (aufgenommen am 18. und 24. Oktober im Großen Sendesaal der ORF RadioKulturhauses in Wien).
Am Anfang stand eine Idee: mit Musik und Poesie ein Schlaglicht auf die bedrängte und bekämpfte Ukraine zu werfen. So entstand eine Konzertreihe im Radiokulturhaus in Wien, ermöglicht durch die Kooperation mit Ö1 und finanziert aus den Mitteln des Programms «Office Ukraine, Shelter for Ukrainian Artists» des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKOES) sowie mit weiterer Unterstützung vom Verlag Hollitzer, dem Zukunftsfonds der Republik Österreich und dem oead-Kooperationsbüro Lemberg sowie dem Verein maezenatentum.at – Forschungstransfer in Wissenschaft und Kunst. Simon Mraz, ehemals Direktor des österreichischen Kulturforums Moskau, war einer der Verbindungsstifter, der die Wünsche der nach Österreich geflüchteten Musiker:innen bündelte, mit den Verfolgten der benachbarten Länder verband und ein Programm ermöglichte, das die Verfolgten in Belarus, in Moldawien, in der Ukraine und in den baltischen Ländern einschloss.
— Im ersten Konzert «In den Kriegen – Musik für eine ukrainische Zukunft» war ein Ensemble aus Musiker:innen aus der Ukraine mit dem Geiger und Sänger Viktor Andriichenko, der Pianistin Aliya Akbergenova und dem Cellisten Michael Duknych zu erleben. Sie spielten ein erlesenes Musikprogramm mit Werken von Wassyl Barwinskyj, Mykola Lysenko, Myroslaw Skoryk und Valentin Silvestrov. Susanne Scholl las einen Brief aus dem belarussischen Gefängnis von Maria Kolesnikova – einer der Führungsfiguren der niedergeschlagenen weißrussischen Protestbewegung. «Die Musik ist ganz in mir, sie agiert und beeinflusst mich in den verschiedenen Lebensabschnitten auf unterschiedliche Art. Und sie ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration, der Gedanken, der Kreativität – kurzum: sie ist ein Lebensquell! Und es ist wunderbar Kunst in all ihren Erscheinungsformen zu genießen. Es ist wunderbar sie zu teilen und es ist fantastisch wenn es in unseren Seelen, in unserem Geist, in uns selbst Platz für die Kunst gibt! Die Kunst bleibt! Sie ist stärker als die Angst und das Böse! Seid gut!» Abschließend las Evelyn Schlag aus ihrem neuen Roman «In den Kriegen» – Erinnerungen an eine ukrainische Zukunft.
— Im anschließenden Konzert «Da Pacem -Musik für eine ukrainische Zukunft» konnte aus einem Sonderbudget des BMKOES ein Auftrag an eine Kunstschaffende in der Ukraine vergeben werden. Das Ensemble REIHE Zykan + unter seinem künstlerischen Leiter Michael Mautner vergab der ukrainischen Komponistin Karmella Tsepkolenko einen Auftrag für ein Stück für Vokal-Ensemble. Sie wählte dafür Texte des heurigen Friedenspreisträgers des deutschen Buchhandels Serhij Zadan. Neben der Uraufführung erklangen weitere Kompositionen aus der Ukraine, aus den baltischen Ländern und aus Moldawien, ergänzt von ukrainischer Poesie. Dass sie ihr Werk «Woher, schwarzer Tross…» während der Bombardierung von Odessa komponiert hat, hört man dem Stück an. Die Interpret:innen führte es an die Grenzen des Machbaren, aber die Herausforderung wurde durch die großartige Wirkung belohnt. Abgerundet wurde der Abend von einer Lesung von Gedichten von Rose Ausländer und Lesja Ukraijnka durch Maria Hofstätter.
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