Im Sufismus steht das Wort hal für das Verlassen des normalen Bewusstseins. Dieser Zustand kann durch repetitive Gesänge erreicht werden. Die Klangkünstlerin Nazanin Noori verbindet solche Vokalaufnahmen mit elektronischer Musik. — Rituelle Musiktraditionen und zeitgenössische Ambient-Sounds haben vieles gemeinsam: Die meditative Versenkung in Klangflächen und akustische Schleifen. Nazanin Noori nutzt diese Schnittmenge als Sprungbrett für ihre künstlerische Arbeit mit Synthesizern und Stimmsamples. — Nazanin Noori, geboren 1991, arbeitet mit Musik und Text. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt. Ihre Hörtheaterstücke wurden am Schauspiel Hannover und am Deutschen Theater in Berlin inszeniert. 2020 erschien ihr Debütalbum FARCE. Parallel war sie Stipendiaten der Jungen Akademie an der Akademie der Künste Berlin. —
Union Berlin ist auf Erfolgskurs. In der Saison 2021/22 erreichte der Berliner Kultverein mit Platz 5 in der Bundesliga erstmals die Europa League. — Lange bevor Christian Arbeit Stadionsprecher und Kommunikationschef von Union Berlin wurde, hatte das Stadion an der Alten Försterei einen festen Platz in seinem Leben. Seitdem ist in Berlin-Köpenick sportlich einiges passiert. Und er war immer dabei. —
Mein Guilty Pleasure — Die tschechische Märchenadaption «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» anzusehen, ist ein Weihnachtsritual für viele. Auch Filmkritikerin Jenni Zylka ist Fan. Der fast 50 Jahre alte Film habe eine «heutige Heldin»: Die Prinzessin helfe sich selbst. — Libu e afránková als Prinzessin und Pavel Trávní ek als Prinz in «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel»: Die SSR-/DDR-Koproduktion entstand 1973 unter der Regie von Václav Vorlí ek und gilt als Kultfilm.
Negativrekord: 2021 traten 359.338 Katholiken und 280.000 Protestanten aus. Dieses Jahr dürften es noch mehr werden, legt eine Umfrage der dpa nahe. — Rekord bei Kirchenaustritten —Nichts macht einen atheistischer, als katholisch aufzuwachsen — Laut dpa-Umfrage sind 2022 wohl noch mehr Menschen aus der Kirche ausgetreten als 2021. Die Kirche reagiere weiter zu langsam auf Skandale, sagt Filmkritikerin Jenni Zylka. Weitere Themen der Sendung: der mutmaßliche BND-Spion und Aschenbrödel.
Biden geleitet seinen ukrainischen Amtskollegen Selenski zum Oval Office. Erstmals seit Kriegsausbruch sehen sich die beiden Alliierten persönlich.Präsident Selenskis Empfang in den USA ist ein symbolstarkes Bild des Rückhalts, den die Ukraine in ihrem Abwehrkampf erhält. Doch das Land bekommt noch immer nicht genügend Unterstützung, vor allem aus Europa. — Wäre die Macht der Bilder die stärkste Waffe in diesem Krieg, so hätte Russland diesen längst verloren. Dem Helden-Empfang für den ukrainischen Präsidenten Selenski in Washington wohnt eine Symbolkraft inne, der die Moskauer Aggressoren nichts Vergleichbares entgegensetzen können. Mit seiner weiten Reise in die grosse Demokratie jenseits des Atlantiks demonstriert Selenski den Rückhalt bei der stärksten Militär- und Wirtschaftsmacht der Welt. Dieser Präsident, den die russische Führung einst als Witzfigur abtat und gleich zu Beginn ihres verbrecherischen Feldzugs liquidieren wollte, hält 300 Tage später dem Druck der Invasoren unvermindert stand und verkörpert dabei den Widerstandsgeist seines Volkes.
— Putin – die Kontrastfigur — Sein Gegenspieler im Kreml hat die Waffe der Bilder nie auch nur annähernd so meisterhaft beherrscht. Bringt Selenski in seinen Auftritten auch Qualitäten wie Menschlichkeit und Humor zum Ausdruck, wirkt Putin verbissen und distanziert. Zeigte sich Selenski am Dienstag unter dem Lärm von Granaten in der umkämpften Stadt Bachmut, so hat sich Putin noch nie an die Front zu seinen Soldaten begeben, die er wie Vieh zum Schlachthof schickt. Selbst die russische Propaganda vermag Putin nur als Präsidenten zu inszenieren, der sich am liebsten in Konferenzräumen aufhält – allein oder, wie am Mittwoch, neben wenig inspirierenden Figuren wie dem stets verdriesslich dreinblickenden Generalstabschef Gerasimow.
The Hollies sind auch nach 60 Jahren noch auf Tournee, Gitarrist Tony Hicks (rechts) ist seit 1963 in der Band. — Die Anfänge der Hollies reichen zurück bis in die Weihnachtszeit des Jahres 1962. Der Bandname soll dem Ilex Gewächs, einer Stechpalme, die in England zum obligatorischen Adventsschmuck gehört, entlehnt sein. Zuvor waren die Schulfreunde Allan Clarke und Graham Nash als «Two Teens» aufgetreten, doch schon bald wuchs das Duo zu der Band «The Four Tones». Nach 60 Jahren treten die Hollies noch immer regelmäßig auf, wenn auch nicht mehr in der Originalbesetzung. In den heutigen Nachtclub Classics kommen Gitarrist Tony Hicks und Singer/Songwriter Graham Nash zu Wort.
Weihnachtssongs, die (hoffentlich) nicht nerven sowie ein Fairwell für Terry Hall (The Specials) und Martin Duffy (Primal Scream), deren plötzliches Ableben uns wirklich ein Blue Christmas beschert.
Gäste: Dr. Thomas Riegler, Affiliated Researcher, ACIPSS & Dieter Bacher, Herausgeber, Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies.
Nach der Enttarnung eines russischen Agenten, der jahrelang in Wien für den russischen Geheimdienst Informationen gesammelt hatte, stellt sich die Frage neu, was geheimdienstliche Arbeit im Zeitalter neuer Konflikte und Allianzen bedeutet und welchen Stellenwert dabei auch Wien und Österreich zukommt, das schon wegen seiner geografischen Lagen und seinem Status im Kalten Krieg bereits seit vielen Jahrzehnten eine Drehscheibe internationaler Spionagenetzwerke war. — Dieter Bacher erforscht die Aktivitäten ausländischer Nachrichtendienste in Österreich hauptsächlich aus historischer Perspektive. Sein Kollege Thomas Riegler beschäftigt sich mit Nachrichtendiensten und internationalem Terrorismus. Im Gespräch mit Philipp Blom erläutern die beiden Experten die geschichtliche Bedeutung von Wien als Hauptstadt der Spionage im Kalten Krieg, die Geschichte der Nachrichtendienste und auch den Wandel, den die Informationsbeschaffung in Zeiten von Internet, globalisierten Netzwerken, Terrorzellen und neuen Kriegen durchmacht. — Viele Informationen zur geheimdienstlichen Tätigkeit in der Gegenwart liegen naturgemäß im Verborgenen und sind auch Expertinnen nur indirekt zugänglich. Gleichzeitig aber stellen sich dabei Fragen von großer Aktualität: Ist Österreich dabei im neutralen Abseits oder politisch und strategisch mitten im Geschehen?
Thomas Riegler und Dieter Bacher stehen den Hörer:innen von Ö1 und dem Moderator Philipp Blom Rede und Antwort.
Kurz vor Weihnachten werden in der achten Staffel der Bücherbox die Lieblingsbücher vier prominenter Ö1 Stimmen ins Rampenlicht gerückt: Renate Burtscher, Günter Kaindlstorfer, Albert Hosp und Doris Glaser über ihre persönlichen Leseempfehlungen für die (angeblich) stillste Zeit des Jahres. — Der 1971 veröffentlichte, einzige Roman der österreichischen Schriftstellerin und Lyrikerin ist das Lieblingsbuch von Ö1 Feature- und Kabarettredakteurin Doris Glaser. Als «geistige, imaginäre Biografie» hat Ingeborg Bachmann dieses Werk bezeichnet. Es ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen der namenlosen Ich-Erzählerin und Ivan; und mittendrin befindet sich auch Malina, der Mitbewohner der Ich-Erzählerin. «Malina» ist ein wunderbar poetisches, gefühlsstarkes Buch, in dem nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick vielleicht zu sein scheint.
Noch fallen russische Bomben auf die Ukraine. Da präsentiert der britische Architekt Norman Forster bereits einen Wiederaufbauplan für die zweitgrößte Stadt Charkiw. Die Initiative kommt nicht überall gut an.
Schon im April hatte der britische Stararchitekt Sir Norman Foster für Aufsehen gesorgt. Er wolle sein Wissen und Können für den Wiederaufbau Charkiws anbieten, kündigte der Brite damals an, und zwar pro bono, also ohne Honorar. Per Videoschalte tauschte sich Sir Norman Foster seither regelmäßig mit dem Bürgermeister Ihor Terechow aus.
— Charkiw, bekannt für seine Jugendstilarchitektur, war bis zum Beginn des russischen Überfalls im April die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Gut 1,5 Millionen Menschen lebten hier, nur rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Charkiw ist auch die Heimatstadt Serhij Zhadans, des diesjährigen Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels.
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