Musik der Harlem Renaissance (10/10) Undine Smith Moore

13.09.2024MusikstundeSWR KulturFanny Opitz —   –  Details

Undine Smith Moore

«Es gibt so viel zu sehen in Harlem», schreibt der Dichter Langston Hughes. Er ist einer der vielen jungen und Schwarzen Talente, die in den 1920er-Jahren in den Norden Manhattans ziehen. Dort werden sie Teil einer kulturellen Strömung, die mit Kunst und Kultur die Schwarze Selbstermächtigung zelebriert: Die Harlem Renaissance. Im letzten Teil geht es um die Komponistin Undine Smith Moore. (SWR 2022)

 
 

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Aufbegehrende Lieder aus dem Untergrund / Camilla Barbarito

13.09.2024SpielräumeÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Camilla Barbarito

Musik aus allen Richtungen mit Michael Neuhauser. Camilla Barbarito und ihr kraftvolles Album «Cargo Sentimento Popolare D›Assalto» — Die 1978 geborene Mailänderin Camilla Barbarito hat experimentelles Theater und Gesang studiert, sie sammelt und erforscht Lieder der Volksmusik Italiens, des Balkans und anderer Regionen, leitet gemeinsam mit Fabio Marconi das Musikfestival La Cura di Dioniso und gibt Gesangs-Workshops in psychiatrischen Anstalten, öffentlichen Schulen, Universitäten oder Roma-Lagern. Dabei geht ihr künstlerischer Ansatz immer weit übers Singen hinaus und berührt immer auch politische Aspekte und experimentelle Performance-Ideen. — Nun hat Camilla Barbarito ihr zweites Album bei Felmay Records veröffentlicht: «Cargo Sentimento Popolare D›Assalto», mit Fabio Marconi sowie Alberto N. A. Turra an E-Gitarren und Stefano Grasso am Schlagzeug. Mit treibenden Beats und bis zum Anschlag aufgedrehten Verstärkern schaffen die drei Musiker elegant dröhnende Klangkaskaden, über denen sich Barbarito mit ihrer kräftigen Stimme von der alten römischen Gaunerliedtradition über widerständige Arbeiterlieder aus Latium und Musik der Roma-Tradition bis hin zu populären Songs aus Gangsterfilmen hantelt – aufbegehrende Lieder aus dem Untergrund.

 
 

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Jeehye Kim, Kunsthistorikerin und Fotografin

13.09.2024Im GesprächÖ1Judith Brandner —   –  Details

Jeehye Kim

»Fremdheit als Forschungsprinzip» – Judith Brandner im Gespräch mit der Kunsthistorikerin und Fotografin Jeehye Kim — Es ist der koloniale Blick auf den Forschungsgegenstand Mensch, der die südkoreanische Forscherin Jeehye Kim interessiert. Bilder, die das Verhältnis zwischen Betrachter und Betrachteten deutlich zum Ausdruck bringen: Kolonialherren und Kolonialisierte. Konkret untersucht Kim diesen wissenschaftlichen Rassismus anhand von Fotografien einer japanisch-anthropologischen Expedition aus dem Archiv des japanischen Generalgouvernements in Korea in den 1910er Jahren. Korea war von 1910 bis 1945 japanische Kolonie. «Anthropologische Fotografie als koloniale Bildstrategie» ist Kims aktuelles Dissertationsprojekt an der Paris Lodron Universität Salzburg (in deutscher Sprache). — Die 1987 in Seoul, Republik Korea, geborene Jeehye Kim hat in Korea und Deutschland Fotografie, Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaften studiert. Sie lebt seit 2009 Jahren in Berlin und hat derzeit ein Fellowship an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften/ifk in Wien. Erfahrungen von Fremdheit hat sie auch selbst als Koreanerin in Europa gemacht. Umgekehrt gebe es ein Gefühl von Fremdheit und Entfremdung, wenn sie Korea besuche – die Veränderungen dort gingen rasend schnell, erzählt Jeehye Kim im Gespräch mit Judith Brandner.

 
 

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Leonard Cohen im Juli 2008 in London / Zum 90. Geburtstag

13.09.2024In ConcertÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Leonard Cohen

Im Jahr 2008 beschließt der damals 73-jährige Leonard Cohen, auf Tournee in Kanada und Europa zu gehen. Der Grund ist ein nüchterner: Die ehemalige Managerin des kanadischen Singer/Songwriters hat einen Großteil seines doch beachtlichen Vermögens durchgebracht. Cohen, der kurz zuvor mehrere Jahre in einem Zen-Kloster verbracht hat, nimmt das Malheur mit buddhistischer Gelassenheit. — Zwölf Jahre zuvor ist er zum letzten Mal aufgetreten, und er hat damals einen eher mürrischen Eindruck hinterlassen. Nichts davon ist auf der Tour zu spüren, bei der das Konzert in der Londoner O2 Arena vom 17. Juli 2008 mitgeschnitten wird. Leonard Cohen spielt alle seine Hits wie «Suzanne» oder «Dance Me to the End of Love» und flirtet charmant mit dem Publikum. Er gibt alles und bekommt dementsprechend viel zurück. Am 21. September jährt sich der Geburtstag des 2016 verstorbenen Troubadours zum 90. Mal.

 
 

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Kammermusik von Johanna Senfter

13.09.2024VorgestelltÖ1Irene Suchy —   –  Details

Johanna Senfter

Hochbegabt und schnell aus der Mode gekommen — Es ist nicht die erste CD mit Werken von Johanna Senfte r, und doch: dieses Doppel-Album ist eine wahrliche Bereicherung für Publikum und alle, die neues Repertoire erarbeiten wollen. Es erhebt sich die Frage: warum ist Senfters Musik nicht längst im Konzertsaal angekommen? Das Else Ensemble, ein israelisch-deutsches junges Team, benannt nach Else Lasker-Schüler, hat 2021 und 2023 die vielschichtige, gekonnte und fantasievolle Kammermusik Senfters, die nur zuweilen an die Grenzen der Tonalität geht, eingespielt. – Das tief-romantische 1911 komponierte Quartett für Klavier, Violine, Viola und Kniegeige, die energievoll-drängende Sonate für Klarinette und Klavier aus 1925, das kraftvolle Quintett für Klarinette und Streichquartett aus 1950, und Senfters mutmaßlich letztes Werk, ein Klaviertrio mit barocken Formen und dem Titel «Kleines, leichtes Trio».

Wer ist Johanna Senfter? Geboren 1879 in Oppenheim am Rhein, ebendort 1961 gestorben; nach einem Leben, das Hoffnung auf eine Karriere gemacht hat und doch in der Ignoranz der Musikgeschichte endete. War es nur der zweite Weltkrieg, der ihre Musik, voll von Energie, Fasslichkeit und Virtuosität, altmodisch machte? Sie war nicht nur Komponistin, sondern auch Chor- und Orchesterleiterin, Pianistin, Violinistin, Pädagogin. Max Reger, ihr Lehrer, lobte die Zwanzigjährige, die – aus wohlhabendem Hause kommend – in einem Mädchenpensionat erzogen wurde: «Fräulein Senfter besitzt ganz außerordentliche Begabung für Komposition und hat demnach bei sehr großem Fleiße überraschend gute Resultate in der Komposition erzielt.»

– – Sie war bloß eine «Überraschung», sie sollte eine Ausnahme bleiben, auch ihre Arbeit als künstlerische Leiterin der beiden Oppenheimer Musikvereine sicherten ihre keine Berühmtheit. Sie arbeitete für ihren Lebensunterhalt als Lehrerin, zog sich schließlich nach dem zweiten Weltkrieg fast völlig aus dem öffentlichen Musikleben zurück, komponierte jedoch bis an ihr Lebensende weiter. «Wenn ich die Klavier- und Geigenschüler nicht hätte und die vielen Laufereien, ging es zur Not noch, aber so kann ich unmöglich zum Schreiben kommen. Da können sie sich denken, dass mein musikalisches Schaffen ganz in den Hintergrund getreten ist. Nur sonntags benutze ich die Ruhe und schreibe auf, was mir trotz allem im Kopf herumspukt.»

– – Welch ein Glück! Senfters Werk wartet darauf, entdeckt zu werden, das Else-Ensemble macht es vor.

 
 

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Über unterschiedliche intellektuelle Stile / Ein vergleichender Essay von Johan Galtung

13.09.2024Radiogeschichten SpezialÖ1Kurt Reissnegger —   –  Details

Johan Galtung

Struktur, Kultur und intellektueller Stil. Ein vergleichender Essay von Johan Galtung. Es liest Dorothee Hartinger. — In den Geistes- und Sozialwissenschaften gibt es unterschiedliche Ansätze, Theorien und Methoden. Was Gegenstand der Forschung sein soll, welche Ausgangspunkte gewählt werden und welche Verfahren angewendet werden – hier scheiden sich die Geister. Einen unkonventionellen Blick auf die unterschiedlichen Arten von intellektueller Tätigkeit und damit verbundener Wissensproduktion warf 1983 der norwegische Soziologe und Politologe Johan Galtung. — In seinem Essay mit dem Titel «Struktur, Kultur und intellektueller Stil» rückte er die kulturhistorischen Bedingungen von geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung in den Mittelpunkt. Galtung beschreibt vier ihm vertraute «intellektuelle Stile»: den sachsonischen, den teutonischen, den gallischen und den nipponischen. Er beschreibt sie modellhaft und verortet sie auch geographisch: der sachsonische Stil sei vorwiegend in Großbritannien und den USA verbreitet, der gallische in Frankreich und im gesamten romanischen Raum, der teutonische in Deutschland sowie Osteuropa und der nipponische in Japan. — Jeder dieser intellektuellen Stile sei durch bestimmte Denkmuster charakterisierbar. Während sich Angehörige des einen Stils vorrangig mit der Konstruktion von ausgeklügelten Theorien beschäftigen, entwerfen andere in ihren Texten lieber streng-logische Argumentationsketten oder wieder andere definieren ihre wissenschaftliche Tätigkeit darüber, wie stark die Anbindung an eine Schule oder akademische Tradition ist. Es ist erstaunlich, so Galtung, wie wenig den Angehörigen einer intellektuellen Gemeinschaft offenbar die Eigentümlichkeiten ihrer Gemeinschaft bewußt sind.

 
 

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KI für die Natur (5) Aus Fehlern lernen

13.09.2024Vom Leben der NaturÖ1Ilse Huber —   –  Details

Robin Sandfort

Der Wildbiologe Robin Sandfort spricht über den vielfältigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Artenbestimmung. — Bäume zählen, Neophyten identifizieren und Tiere aller Art bestimmen. All das gehört zur Aufgabe von Biologinnen und Biologen. Seit rund zehn Jahren unterstützt die Künstliche Intelligenz (KI oder englisch: Artificial Intelligence / AI) die Arbeit der Naturforscherinnen und Naturforscher weltweit. — Sie vernetzen sich dank immer besserwerdender Technologie, die akustisch und optisch, auf dem Land und unter Wasser gute Dienste leistet. Kamerafallen, Tonaufnahmen und Satellitenbilder liefern Unmengen von Daten, die wiederum von Maschinen gesammelt und selbstlernend interpretiert werden.

– – Digitale Fotos und Töne aus aller Welt machen die Ergebnisse präziser, die dank einer großen Forschungs- Community überprüft werden. — – Robin Sandfort erzählt aus der Praxis und über die Herausforderungen des Maschine Learnings.

 
 

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Natürlicher Einklang, virtuoser Vielklang

13.09.2024PasticcioÖ1Hans Georg Nicklaus —   –  Details

Vladimir Horowitz

Das alljährlich stattfindende Music Chapel Festival stand diesmal im Zeichen von Mozart. Man wolle, so die Veranstalter, «den Reichtum des Werks dieses genialen Komponisten entdecken oder wiederentdecken, der von sich sagte, er suche die Noten, die sich lieben›.» Auch das renommierte Belcea Quartet hat daher ein Werk von Mozart ins Zentrum gestellt, nämlich das Streichquintett Nr. 2. Vervollständigt wurden sie vom Master in Residence des Music Chapel Festivals in Brüssel: dem Bratschisten Miguel da Silva. Als Quartett wie man es kennt, war das Ensemble rund um Corina Belcea davor in den Streichquartetten Nr. 10 in Es-Dur von Franz Schubert und Antonin Dvorak zu erleben – Kammermusik auf höchstem Niveau.

 
 

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Am Tisch mit Constantin Schreiber, ‹Diskurssucher›

13.09.2024Doppelkopfhr2 kulturDaniella Baumeister —   –  Details

Constantin Schreiber

«Zur Vielfalt gehört, dass mir jemand etwas sagt, dass ich nicht hören möchte — Er ist ein bekanntes Gesicht in Deutschland. Regelmäßig kommt er in die Wohn- und Fernsehzimmer, auf die Bildschirme. Constantin Schreiber präsentiert die Tagesschau, vor allem um 20 Uhr, in den Tagesthemen und im Morgenmagazin. — Bei den Nachrichten hört man ihm zu, aber auch bei dem, was er außerhalb der Tagesschau noch alles macht. Als Journalist und Publizist nutzt er seine Popularität auch dafür, Debatten anzustoßen. In seiner Jugend hat er einige Zeit in Syrien gelebt, er spricht arabisch und hat in einigen arabischen Ländern gearbeitet. Vor allem ein interkultureller Austausch mit der arabischen Welt liegt ihm am Herzen, grade hat er auch einen Krimi geschrieben, der in Ägypten spielt. Aber auch der gesellschaftliche und politische Diskurs in Deutschland wird immer wichtiger. In seinem aktuellen Buch fordert Constantin Schreiber «Lasst uns offen reden» und er sagt, die Demokratie braucht furchtlose Debatten.

Musikinhalt dieser Sendung: The Eagles: Hotel California Dalida: Helwa Ya Baladi Mando Diao: Dance With Somebody Tim Croce: Time In A Bottle —

 
 

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Roald Dahl: Die Wirtin

13.09.2024Lesunghr2 kulturIlona Fritsch-Strauß —   –  Details

Roald Dahl

Gelesen von Ilona Fritsch-Strauß — Am 13. September des Jahres 1916 wurde in Cardiff/ Wales Roald Dahl geboren. Der Schriftsteller verfasste zahlreiche Kurzgeschichten, die sich durch oft ihr offenes Ende auszeichnen. So auch die vorliegende Erzählung über den 17-jährigen Billy Weaver. — Der energische junge Mann kommt eines Abends nach Bath, wo er seine Karriere als Geschäftsmann starten will. Auf der Suche nach einer Unterkunft hat er Glück. Er findet eine kleine Pension, die auf den ersten Blick seinen Ansprüchen vollauf genügt. Auch die Wirtin wirkt sehr sympathisch. Ob er seine Entscheidung noch bereuen wird…?

 
 

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