Netzer: Hätte die Klasse von Pele erreicht

14.09.2024NewsBTZP.Grazvydas —   –  Details

Günter Netzer

Günter Netzer blickt an seinem 80. Geburtstag voller Genugtuung auf seine aktive Fußballkarriere zurück – dabei hätte er nach eigenen Aussagen noch viel Luft nach oben gehabt. «Ich war nicht so besessen vom absoluten Erfolg, sonst hätte ich sicher die Klasse von Pele erreicht, mit mehr Ehrgeiz», sagte der frühere Welt- und Europameister im Interview mit dem kicker. — In seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach (1963-1973) seien ihm «die Konzessionen» gemacht worden, «dass ich Fußball spielen konnte, wie ich es mir vorstellte», sagte Netzer, der am Samstag Geburtstag feiert. Im Nationalteam aber habe er dies nicht verlangen können, «weil die Spieler aus verschiedenen Vereinen kamen und nicht so auf mich eingestellt waren wie die Gladbacher». — Seine Weggefährten Franz Beckenbauer und Wolfgang Overath hätten ihn «mit der Pistole im Rücken» vom Nationalteam überzeugen müssen. «Sie sagten immer, der Ruhm im Verein ist wunderschön, und du genießt das auch und bist dort zu Recht der Beste, aber nur durch die Nationalmannschaft wird man weltberühmt», sagte Netzer: «Das habe ich zwar verstanden, war aber nicht bereit, die dafür notwendigen Opfer zu bringen.» — Bei Real Madrid (1973-1976) aber habe er mit einem Konditionstrainer arbeiten müssen. Dies sei «etwas Großartiges» gewesen, «obwohl ich so gelitten habe, weil ich in meinem Leben noch nie so trainiert hatte», erzählte Netzer. Dabei habe er sich auch manchmal selbst überprüft und sich gesagt: «Wenn es das ganze Leben so gewesen wäre, mit dieser Fitness, dann wärst du vielleicht der Pele geworden.» — Dennoch habe er «zu keinem Zeitpunkt irgendwas bedauert». Er bezeichnete sich als «Glückskind, das das so erleben konnte und dessen Karriere so verlief, wie ich sie mir besser nicht vorstellen konnte». Auch heute würde er seine Karriere nicht mit mehr Ehrgeiz oder Verbissenheit angehen, diese Attribute gehörten «nicht zu meinem Charakter», sagte Netzer.

 
 

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R. Peter Munves, Meistervermarkter klassischer Musik, stirbt im Alter von 97 Jahren

14.09.2024News: NachrufeThe New York TimesAdam Nossiter —   –  Details

R. Peter Munves

Als leitender Angestellter bei Columbia und RCA Records machte er die Klassiker einem Massenpublikum zugänglich, indem er dieselben Techniken anwandte, die auch zum Verkauf von Popmusik eingesetzt wurden. — Der Plattenmanager R. Peter Munves mit seiner Sammlung klassischer Aufnahmen Mitte der 1990er Jahre. Er hat sich eine lukrative Nische in einer Branche geschaffen, die lange Zeit von geringen Gewinnspannen geprägt war und ums Überleben kämpfte. — R. Peter Munves, ein Plattenfirmenmanager, der die Vermarktung klassischer Musik revolutionierte, starb am 19. August in Glen Cove, NY. Er wurde 97 Jahre alt. — Sein Tod in einem Pflegeheim wurde von seinem Sohn Ben bestätigt. — Herr Munves hat sich in einer Branche, die lange Zeit mit geringen Gewinnspannen und Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, eine lukrative Nische geschaffen, indem er mit Methoden des Popmusik-Marketings klassische Musik an ein Massenpublikum verkaufte. — In den 1960er Jahren schuf er bei Columbia Records eine Serie namens «Classical Greatest Hits», die Stücke von Brahms, Mozart, Bach und anderen Komponisten auf einzelnen LPs zusammenfasste. 1968 nahm er die Elektromusikerin Wendy Carlos unter Vertrag, um «Switched-On Bach» aufzunehmen – Stücke von Bach auf dem Moog-Synthesizer. (…)

 
 

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Mary McFadden, gefeierte Designerin schimmernder Kleider, stirbt im Alter von 85 Jahren

14.09.2024News: NachrufeThe New York TimesElaine Louie —   –  Details

Mary McFadden,

Sie nahm Symbole aus alten Kulturen und übersetzte diese in komplizierte Stickereien, Perlenverzierungen und Malereien auf der Kleidung, die von Menschen wie Jacqueline Onassis getragen wurde. — Die Designerin Mary McFadden bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in New York City im Jahr 2012. — Mary McFadden, eine Modedesignerin, die nicht nur für ihre schimmernden, plissierten Kleider berühmt war, die frei bis zum Boden fielen, sondern auch für ihr Gesicht – strahlend weißes Make-up im Kabuki-Stil und stumpf geschnittenes ebenholzfarbenes Haar – starb am Freitag in ihrem Haus in Southampton, New York. Sie wurde 85 Jahre alt. — Ihr Bruder John McFadden sagte, die Ursache sei Myelom-Dysplasie. — Frau McFadden nahm Symbole aus alten Kulturen – den Phönix aus China, Schattenpuppen aus Indonesien – und übersetzte sie in komplizierte Stickereien, Perlenverzierungen und Gemälde auf ihrer Kleidung. — Bei Mary McFadden Inc., dem Unternehmen, das sie von 1976 bis 2002 leitete, entwarf sie Faltenkleider, die ihrer Aussage nach «wie flüssiges Gold» über den Körper einer Frau fallen sollten. Sie ähnelten denen, die Mariano Fortuny und Henriette Negrin zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwarfen, bestanden jedoch aus einer synthetischen Charmeuse, die sie in Australien bezog, in Japan färbte und in den USA maschinengepresst wurde – ein Stoff, den sie 1975 patentieren ließ und den sie Marii nannte. — Sie entwarf Kleider, die denen der Frauen ähnelten, die auf den Karyatiden der Akropolis in Griechenland abgebildet waren, und ihre Models ahmten deren Posen für Modeshootings unter dem Giebel der New York Public Library nach. Jacqueline Onassis gehörte zu denen, die Kleider von McFadden trugen.(…)

 
 

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Ich bin eine Nomadin, immer noch / Ebele Okoye, Trickfilm-Autorin

14.09.2024GesprächSWR KulturN.N. —   –  Details

Ebele Okoye

Ebele Okoye hat einen weiten Weg gemacht: 1969 mitten im Bürgerkrieg Nigerias in großer Armut geboren, gelang ihr 2000 die legale Einwanderung nach Deutschland. — Ab 2003 studierte sie in Köln ihr Wunschfach Trickfilm- und Animationszeichnerin. Heute nennt man sie «Mother of African Animation Movie»: die erste Trickfilmerin aus einem afrikanischen Land. Bekannt auch für ihre Social-Media-Videos. — Seit Jahren engagiert sie sich in der Frauen- und Nachwuchs-Förderung, in Berlin wie in Lagos. Ein Gespräch über kindliche Einsamkeit im Dschungeldorf, zerlegte Radios und die Kraft der Fantasie.

 
 

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Das neue Triple-Album von Barbara Bruckmüller

14.09.2024Ö1 JazznachtÖ1Gerhard Graml —   –  Details

Barbara Bruckmüller

(Fortsetzung); Barbara Bruckmüller über «Three Views of a Musical Piece», Moritz Gamper und Gottfried Gfrerer beim Vienna Blues Spring 2024

Das Ö1 Jazznacht-Gespräch mit: Barbara Bruckmüller — Zu Gast im Ö1 Jazznacht-Studio ist die Komponistin Barbara Bruckmüller, die ihr neues Projekt «Three Views of a Musical Piece» vorstellen wird. In Zusammenarbeit mit dem kubanischen Pianisten Aruán Ortiz entwarf Bruckmüller drei unterschiedliche Arrangements ihrer Komposition «A Chain of Moments – Suite in Five Movements». Bei diesem ehrgeizigen Unterfangen erkundete sie die Vielschichtigkeit der originalen Partitur aus drei sehr unterschiedlichen musikalischen Perspektiven, nämlich mit Streichquartett, einem Jazz-Sextett und schließlich mit Jazzorchester, jeweils komplettiert durch das virtuose Können von Ortiz am Klavier.

 

Über das soeben erschienenen 3-CD-Album und über die Herausforderungen beim Konzipieren dieser epischen Klangreise gibt die vielseitige Komponistin und Arrangeurin im Gespräch mit Gerhard Graml Auskunft. — 01:03 bis 03:00 Uhr Das Ö1 Jazznacht-Konzert: Gamper/Gfrerer, Wien 2024 — Gerhard Graml präsentiert die Ö1-Konzertaufnahme des Gitarristen, Sängers und Songwriters Moritz Gamper. Der Musiker aus Südtirol, der sich nun schon seit längerem mit Roots Music und Blues auseinandersetzt, trat gemeinsam mit dem Slidegitarristen Gottfried Gfrerer am 17. Mai dieses Jahres im Mozarthaus Wien auf – im Rahmen des Vienna Blues Spring, der dieses Jahr seine 20. Auflage erlebte. An jenem Abend waren die beiden Gitarristen erstmals im Duo zu erleben und spannten den Bogen von den Frühformen des Blues bis in die musikalische Gegenwart.

 
 

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Christoph & Lollo: alles gut

14.09.2024Contra – Kabarett und ComedyÖ1Bernhard Fellinger —   –  Details

Christoph & Lollo

«Wir singen über Ekzeme, Kaffee, Hundekot und Influencer. Eigentlich kann kaum etwas schiefgehen.» – das musikalische Duo Christoph Drexler und Lollo Pichler begann in den späten 1990er Jahren mit ihren bis heute legendären «Schispringerliedern», Stermann und Grissemann machten ihre Lieder im Salon Helga bekannt. Im Laufe der Jahre haben sie ihr Repertoire erweitert und setzen sich satirisch mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinander, in ihren Liedern ebenso wie in vielen skurrilen Dialogen.

Doch schön langsam stellen wir fest, dass es wohl besser wäre, zwischen den Liedern nicht so viel zu reden, weil den Leuten langweilig wird, aber nach so langer Zeit im Geschäft fällt es uns schwer das abzulegen, hat man uns doch früher geradezu dazu gedrängt unser begrenztes Repertoire mit Hilfe von Belanglosem zu kaschieren und so das Programm in die Länge zu ziehen.» Das viele Reden hat Christoph & Lollo immerhin den Radiokabarettpreis «Salzburger Stier 2015,» eingebracht, 2022 folgte der Sonderpreis des Österreichischen Kabarettpreises.

– – »Alles gut» nennt sich ihr neues Album, das am 4. Oktober im Wiener Stadtsaal vorgestellt wird, mit zwölf neuen Liedern über Politik, Kaffee, Hunde, Instagrammer und verletzte Gefühle. In Contra verraten die beiden vorab, was sie in ihrem neuen Album umtreibt. Der Pressetext verrät: «Österreichs odd couple des satirischen Liedguts vereint die Energie des Rock›n›Roll und den DIY-Gedanken von Indie-Punk mit sarkastischer Schärfe. Damit haben Christoph & Lollo die adäquate Methode gefunden, der absurden Gegenwart etwas entgegenzusetzen. Warum? Weil sie es können. Und sonst macht›s ja niemand. Also: alles gut.»

 
 

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Eine Stadt in Sandwich-Lage: Brno/Brünn

14.09.2024DiagonalÖ1Petra Erdmann, Anna Soucek —   –  Details

Brno/Brünn

Das tschechische Brno hat sich längst als das Silicon Valley Mitteleuropas etabliert. Die Forschungs- und Innovationsdichte am High-Tech-Sektor sucht in der EU ihresgleichen. Standort von avancierten Netzwerken und Nahziel für junge Kreative: Brno, mit 400.000 Einwohner:innen die zweitgrößte Stadt Tschechiens, gilt seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als Zentrum moderner europäischer Wirtschaft und Kultur. Die Villa Tugendhat ist vielbesuchtes Aushängeschild der berühmten funktionalistischen Architektur der Zwischenkriegszeit. Für ihr zeitgenössisches Kunst- und Kulturleben wird die mährische Stadt von ihrer großen Schwester Prag beneidet. Internationale Anerkennung fand etwa der unlängst fertiggestellte Umbau des in die Jahre gekommenen Autobusbahnhofs, der Drehscheibe für Pendler:innen aus der Umgebung, aus der Hauptstadt oder dem weniger als zwei Stunden entfernten Wien.

– – Eine Sendung von Petra Erdmann und Anna Soucek. – Mit Beiträgen von Irmi Wutscher und Erich Klein. – – Erstausstrahlung: 25.03.2023

 
 

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Voci di Sicilia – Stimmen Siziliens (2) Reise durch Sizilien

14.09.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Voci di Sicilia

»Ich weiß nicht, welche Lust mich antreibt, jedes Mal, wenn ich nach Sizilien zurückkehre, die Insel zu durchschweifen und immer wieder zu durchschweifen, jede Seite von ihr abzugehen. Eine Lust, eine Versessenheit, die mich nicht an einem Ort bleiben lässt. Ich vermute, dies ist eine Art Abschied, ein Wunsch, sich zu sehen und zu berühren, ehe einer von uns beiden verschwindet.» — So formulierte der 1933 in Sant›Agata di Militello bei Messina geborene Dichter Vincenzo Consolo seine lebenslange Insel-Liebe. Vincenzo Consolos sizilianische Landsfrau Etta Scollo widmete dem 2012 verstorbenen Dichter ein ganzes Album, es ist ihre musikalische Umsetzung seines im mediterranen Barock angesiedelten, fantastischen Märchens «Lunaria» über einen melancholischen sizilianischen Vizekönig, der den Mond vom Himmel fallen sieht. Dieser imaginäre Vizekönig fühlt sich gezwungen in einer sonnigen, gewalttägigen Stadt zu leben, eine Stadt, die er nicht liebt, im barocken Palermo.

 

Und an dieser Stelle erlaubt sich le week-end in die Märchenhandlung einzugreifen. Wir sind nämlich gerade zufällig auch im barocken Palermo unterwegs und wissen, wer bei Mondsucht oder gar Misanthropie die kompetenteste Abhilfe leisten kann. Wir läuten an bei der musikalischsten Palermitaner Familie des Barock und einer der vielen komponierenden Mitglieder der Familie Scarlatti hat prompt den richtigen Stimmungsmacher parat. Eine Minute Tarantella und alles ist wieder gut. — Aber jetzt kurz Sprachunterricht: «siculo» ist im Italienischen das Wort für «sizilianisch», «sicuramente» wiederum heißt «sicherlich, na sicher». Drei junge Geschäftsleute aus Ragusa im Süden von Sizilien kombinierten die Worte siculo und sicuramente kurzerhand zu einem Kunstwort, zu «Siculamente» und so heißt bis heute ihre Firma, die sich auf witzige Mode spezialisiert hat. Bei «Siculamente» kann man besonders gut T-Shirts kaufen, die seltsam beschriftet und bebildert sind. Aus dem Quadrat und dem Kreis des alten Sprichwortes werden da schnell Thunfisch und Schwertfisch: «Cu nasci tunnu nun pò moriri piscipata». Und ein Schwertfisch ziert auch als Bild diesen Schriftzug. Wer als «tunnu» geboren wurde, wird nicht als «piscipata» sterben, und dass letzteres Wort nicht nur nach dem «pesce spada», dem Schwertfisch, sondern auch sehr nach dem italienischen «psicopata» klingt, wird in der Welt von Siculamente auch kein Zufall sein. — «Jene Musik ist am beliebtesten, die man gar nicht spielen kann»: Ein Dichter hat diese Worte gesprochen, heißt es in einem Stück des zeitgenössischen Komponisten Salvatore Sciarrino, indem er gesungen hat, die Instrumente haben wie flüsternd begleitet und umspielt. Das ist das «Straßenheft», das «Quaderno di strada», des Komponisten Salvatore Sciarrino, der 1947 in Palermo zur Welt gekommen ist. In dieser Sendung zu hören ist der delikate Uraufführungsmitschnitt aus dem Jahr 2003 live gespielt beim musikprotokoll im steirischen herbst in der Helmut List Halle von wahren Meistern: Der Bariton Otto Katzameier leiht den fragmentarischen Texten seine Stimme, der Komponist Beat Furrer dirigiert das in subtiler Höchstform des beinahe Verstummens spielende Ensemble «Klangforum Wien».

 

Genau das schwebt Salvatore Sciarrino auch vor, Zitat: «Wir werden von der Musik bis an die Schwelle der Stille geführt, wo unser Ohr sich schärft und der Geist sich jeglichem Klangereignis öffnet, als würde er es zum ersten Mal hören. Die Wahrnehmung wird erneuert und das Zuhören zu einem emotionalen Ereignis.» — Zugleich aber lässt Salvatore Sciarrino schon auf der Ebene der kurzen, fragmentarischen Texte auch durchaus den Schalk kenntlich werden, den er in seinen Straßenheften eben auch sammelt. «Ich besitze zahlreiche Magazine mit Texten, Magazine mit Titeln. Was ich sammle, hat nicht nur literarische Ursprünge, es kommt auch aus der Mündlichkeit, ebenso wie aus Inschriften oder Graffitis an Wänden.» — Wir kehren noch einmal zurück zum heimlichen, roten Faden dieser Sendung, zum «dolce stil novo», wie Dante Alighieri den Stil seiner Vorgänger ein paar Jahrzehnte später nennen sollte. Es geht ständig um die Liebe. Das Verhaltensmuster ist aber dem eines Dieners zu seinem Herrn nachgebildet, sprich der Dichter als Dienender denkt gar nicht an eine simple Wunscherfüllung, das würde ja das Verhältnis sofort zerstören. Er versucht, einfach so elegant und raffiniert wie irgendmöglich zu sein, um sich in den Augen der Geliebten, also eigentlich korrekter gesagt, der Angebeteten nicht zu blamieren. Selbst Friedrich II hat als Kaiser zu diesem Genre beigetragen.

 
 

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Songwriter Phil Ochs – Der Protestsänger, der Verlierer, der Selbstmord (2/2)

14.09.2024Aus den ArchivenDeutschlandfunk KulturBarry Graves – Margarete Wohlan —   –  Details

Phil Ochs

Von Barry Graves – RIAS Berlin 1980/1981 — «Da wird einer zur Legende, weil er viel zu früh gestorben ist, das Versprechen eines großen Talentes, das nie so richtig eingelöst wurde. Er begriff, dass er in einer Zeit des Umbruchs und der großen Möglichkeiten lebte. Er begriff, dass was zu tun sei, aber wenn er es dann tat, ging alles schief. Er setzte sich zwischen alle Stühle.» Das sagte vor rund 40 Jahren Barry Graves in seiner Sendung über Phil Ochs, und man könnte meinen, der Reporter sprach dabei auch über sich selbst. Am 8. September 2024 jährt sich der Todestag dieses legendären Musik-Journalisten zum 30. Mal – für uns ein Anlass, an zwei aufeinanderfolgenden Samstagen sein musikalisches Feature über Phil Ochs, leicht gekürzt, zu wiederholen.

 

In der zweiten Folge geht es um dessen Odyssee durch die bewegten Jahre der Bürgerkriegsbewegung: 1968 spielte Phil Ochs in Deutschland beim Festival auf der Burg Waldeck. In Chile trat er mit Victor Jara auf und organisierte 1974 nach dem Sturz von Präsident Allende eine Gedenkfeier in New York. Am Ende jedoch erhängte sich Phil Ochs, psychisch krank und frustriert, am 9. April 1976.

 
 

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Das Dröhnen der heiligen Stimme – Eine Lange Nacht über Arnold Schönberg

14.09.2024Lange NachtDeutschlandfunkEgbert Hiller< —   –  Details

Arnold Schönberg

Der Komponist Arnold Schönberg ist der Erfinder der bahnbrechenden Zwölftontechnik. Er geriet zum Außenseiter des Wiener Musiklebens und wurde doch Übervater der Musik des 20. Jahrhunderts. (Wdh.v. 22./23.01.2022) — Der österreichische Komponist Arnold Schönberg erlebt zwei Weltkriege und harschen gesellschaftlichen Wandel. Geboren 1884 in Wien, starb er 1951 in Los Angeles.

Der Komponist Arnold Schönberg, 1874 in Wien geboren, erlebt zwei Weltkriege und harschen gesellschaftlichen Wandel. Er entstammt «eine(r) Welt von gestern», die der heutigen aber noch den Spiegel vorhält. Künstlerisch wurde er stark von der späten Romantik beeinflusst, von Johannes Brahms, Richard Wagner und Gustav Mahler. Doch er ging weit über sie hinaus und geriet zum Außenseiter des Wiener Musiklebens, aber auch zum Übervater der Musik des 20. Jahrhunderts. Gestorben ist Schönberg 1951 in Los Angeles. Wie kaum ein anderer Komponist spürte er den Atem der Geschichte, wie kaum ein anderer beeinflusste er selbst die Geschichte der Musik. Schönberg wagte viel und hatte oft das Gefühl, «alles ist hin». Private Verwicklungen und Beziehungskrisen wirkten tief in seine Werke hinein. Massive, auch antisemitische Anfeindungen trafen ihn hart, seinen Weg aber verfolgte er unbeirrt weiter. Er erfand die bahnbrechende Zwölftontechnik und besann sich auf seine jüdische Identität, die mit seiner berühmten Oper «Moses und Aron» auch in seinem Werk ein prominentes Zeugnis findet. Ein Leben zwischen Wien, Berlin und Los Angeles, zwischen Krieg und Frieden, zwischen musikalischer Tradition und Avantgarde.

 

 
 

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