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Die Kiewer Sechs

19.02.2023NewsSüddeutsche ZeitungFlorian Hassel —   –  Details

Kiewer Sechs

Die entscheidenden Leute in Krieg und Politik – es sind lauter Männer.

Wären die Zeiten normal, hätte Wolodimir Selenskij am 25. Januar seinen 45. Geburtstag wohl ausgelassen gefeiert. Doch als Kriegspräsident hat er dazu weder Zeit noch Lust. Für die Ukrainer ist der Selenskij, den sie seit 24. Januar 2022 erleben, so etwas wie seine dritte Version. Da war zunächst der populäre Fernsehproduzent und Chef der Komikertruppe Kvartal 95. Als fiktiver Präsident in einer Fernsehserie stellte sich Selenskij als Mann vor, der mit der Korruption in der Ukraine aufräumt – so wurde er im Frühjahr 2019 wirklich als Präsident gewählt. — Tatsächlich aber ging beim Kampf gegen Korruption und bei anderen Reformen wenig voran, sodass Selenskij II im Januar 2022 auf eine Zustimmungsrate von gerade mal 25 Prozent abgerutscht war. Dann kam der 24. Februar 2022. Selenskij und sein Team beweisen seither enormen Mut.

 
 

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Lied der dunklen Leidenschaft und des Elends – Red Rooms – Cages von Angelica Castelló

19.02.2023Ö1Details

Angelica Castelló

»Red Rooms – Cages» von Angelica Castelló — Radiomusiktheater nach Louise Bourgeois «Red Rooms» über Lust und Missbrauch. — Ein Radiomusiktheater inspiriert von Louise Bourgeois› Installation Red Room (child) und Red Room (parents) über Wahrheit und Lüge, über Lust und Missbrauch, über Liebe und Macht.

 

Konzipiert für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, Revox-Tonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik in sieben Tableaus (Akten). — Im Universum der Red Rooms gibt es einen Radiosender, Radio Roja. Aber auch gibt es viele, viele Käfige – versteckt und vielleicht unterirdisch — In «Red Rooms – Cages» stehen die Klangwelten von drei Käfigen im Vordergrund: Töne und Gerausche, Gesang und Gebrüll, Panik, Poesie, Luft, Rauschen eine Art Lied der dunklen Leidenschaft und des Elends. — Die drei Hauptcharaktere – Rotkäppchen, Wolf und Großmutter – (hier eine Familie, Mutter, Sohn und Tochter/Enkelin) treten jeweils in verschiedenen Versionen auf, die unterschiedliche Bestandteile und Sichtweisen dieser Protagonisten darstellen. — Das heißt, wir hören, wie die Mitglieder der Familie buchstäblich in Käfigen leben und ihre Triebe und Gefühle zum Ausdruck bringen. Dadurch wird aufgezeigt, wie klaustrophobisch eine Familie strukturiert sein kann, wie sich dies auf die Seelen und die Realität der Menschen auswirkt, so dass da alles passiert, was an Schlimmen nur passieren kann. — Angélica Castelló: Idee, Konzept, Komposition, Musikalische Leitung; Miguel Ángel Gaspar: Konzept, Regie, Movement; Ximena Escalante: Dramaturgie; Ximena Escalante, Angélica Castelló, Miguel Ángel Gaspar: Libretto; Stimmen: Theresa Dlouhy, Isabelle Duthoit: Little Red Riding Hood; Romain Bischoff: Wolf; Raphaela Danksagmüller, Thomas List, Maja Osojnik: Grandmother (Blockflöten); Jérôme Noetinger: Other Wolf 1 (Revox, tapes, electronics); Victor Lowrie: Bratsche; Manuel Schager: Cello; Maximilian Ölz: Kontrabass; Reinhold Brunner: Bassklarinette; Alvaro Collao León: Saxofon; Stefan Obmann: Posaune; Berndt Thurner: Schlagwerk — Texte und Zitate: Ximena Escalante, Salvador Novo, Louise Bourgeois, Vilem Flusser, Angélica Castelló; Übersetzung: Miguel Angel, Angelica Castelló, Claudia Mader. Dank an Eva Laquiéze-Waniek. — Produktion i5haus mit freundlicher Unterstützung der Stadt Wien Kultur, BMKÖS, Sistema Nacional de Creadores de Arte (FONCA) Mexico, SKE der Austro Mechana in Koproduktion mit Wien Modern, PHACE, Musica Strasbourg, La Muse en Circuit und ORF Ö1 Kunstradio, sowie in Kooperation mit dem Schauspielhaus Wien.

 
 

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Nina Simone *90, Hohepriesterin des Soul

19.02.2023SpielräumeÖ1Klaus Wienerroither —   –  Details

Nina Simone

Sängerin, Pianistin und Bürgerrechtsaktivistin: Zum 90. Geburtstag von Nina Simone

Am 21. Februar 2023 jährt sich der Geburtstag der 2003 verstorbenen Sängerin, Pianistin und Bürgerrechtsaktivistin Eunice Kathleen Waymon, besser bekannt unter dem Namen Nina Simone, zum 90. Mal. — Simone strebt ursprünglich eine Karriere als klassische Konzertpianistin an, wird jedoch nach einem Studium an der Juilliard School in New York City nicht am Curtis Institute of Music in Philadelphia aufgenommen. Anfangs als Klavierlehrerin arbeitend, sattelt sie bald auf Sängerin und Jazzpianistin um, wobei Nina Simone den Begriff «Black Classical Music» bevorzugt. Mitte zwanzig wird sie ein Star und engagiert sich in den 1960er Jahren in der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, was ihrer Popularität teilweise schadet. Pflegeleicht ist Nina Simone nie, ihr Leben und ihre Musik sind intensiv und nur selten so kuschelig-angenehm wie ihre in Europa wahrscheinlich bekannteste Aufnahme «My Baby Just Cares For Me». — Diese Ausgabe von «Spielräume Spezial» zeichnet die Karriere der Ausnahmekünstlerin Nina Simone nach.

 
 

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Gustostückerl der Jazzgeschichte / Ein Blick in den Sternenhimmel

19.02.2023JazznachtÖ1Katharina Osztovics —   –  Details

Erroll Garner

03:03 bis 05:00 Uhr — Gustostückerl der Jazzgeschichte

In Anlehnung an Roland Spiegels und Rainer Wittkamps Buch «111 Jazz-Alben die man gehört haben muss» werden zwei Stunden «Gustostückerl» der Jazzgeschichte präsentiert. Django Reinhardt und sein Quintette du Hot Club de France, Charlie Parker and Strings, Duke Ellington beim Newport Jazz Festival und Erroll Garners «Concert by the Sea» lassen aufhorchen.

05:04 bis 06:00 Uhr — Ein Blick in den Sternenhimmel

In dieser letzten Ö1 Jazznacht-Stunde steht eine musikalische Reise durch die Milchstraße und natürlich auch durch andere Galaxien auf dem Programm; vorbei an Venus, Erde, Mars und Jupiter, entlang der klanglichen Schönheiten des Nachthimmels. Entdecken Sie astronomische Neuheiten wie den Planeten Jazz und wagen Sie mit Astrud Gilberto einen Flug zum Mond. Erleben Sie eine Stunde musikalische Schwerelosigkeit u.a. mit Musik von Wayne Shorter, Ella Fitzgerald, Diana Krall und Stéphane Grappelli.

 
 

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Play, Stop, Interlude – Spiel als musikalische Praxis

19.02.2023Studio Neue MusikWDR 3Bastian Zimmermann —   –  Details

Spiel-Praxis

Gaming ist allgegenwärtig. Auch die zeitgenössische Musik erprobt Spielaspekte in der Komposition und Improvisation. Die Basler Hochschule für Musik untersuchte Ende Januar «Games as Critical Practice». Bastian Zimmermann zockt sich durch die Konferenz. — Unter anderem mit dieser Musik

Marco Ciciliani — Rave Séance (2020)

Bernhard Lang — The Travelagency is on Fire (2020)

Anouk Neyens — afdefbcddbef@df%^( )**!!@!±» Crack the code! (2023)

Yanik Soland — Rubber Situation 1 (2023)

The Ensemble Whose Name is Uhhhhhmm…

 

The Triumphant Return of The Ensemble … (2023)

 
 

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Zum 100. Geburtstag des Klarinettisten Buddy DeFranco

19.02.2023MilestonesÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Buddy DeFranco

»Buddy DeFranco and the Oscar Peterson Quartet» (1954) — Es fasziniert und verblüfft bis heute, mit welcher Brillanz und Perfektion so manche Jazz-Alben vor vielen Jahrzehnten von einer Handvoll Musikern in kürzester Zeit aus dem Ärmel geschüttelt wurden. Auch Klarinettist Buddy DeFranco, Bassist Ray Brown, Schlagzeuger Louis Bellson, Gitarrist Herb Ellis und Pianist Oscar Peterson benötigten nur einen einzigen Studiotermin, um am 29. Oktober 1954 in Los Angeles mit sechs alles andere als «standardisiert» gespielten Standards mehr als 40 Minuten durch und durch mitreißende Musik zu schaffen. — Die von Norman Granz produzierte und 1958 bei dessen Label Verve erschienene Platte «Buddy DeFranco and the Oscar Peterson Quartet» zählt (neben dem ebenfalls 1954 aufgenommenen Album «The Artistry of Buddy DeFranco») zweifellos zu den großen Meilensteinen im Schaffen des am 17. Februar 1923 in New Jersey geborenen Italoamerikaners. Dieser wechselte im Gegensatz zu manch anderem Klarinettisten nach dem Niedergang der Big-Band-Swing-Ära nicht zum Saxofon, sondern blieb seinem Instrument treu und bereicherte damit den Bebop wesentlich. — Aus Anlass des 100. Geburtstags Buddy DeFrancos sei die grandiose Aufnahme mit dem Oscar Peterson Quartett heute aus dem Regal geholt.

 
 

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Musikstadt Dartford – Der Bumms für den Beat

19.02.2023Kaisers Klängehr 2 kulturNiels Kaiser —   –  Details

Jagger in Dartford

Ohne die Kleinstadt südöstlich von London wäre die Geschichte der Popmusik anders verlaufen. Nicht nur die Rolling Stones, Urgesteine der Rockmusik, kommen von hier. — Auch die Lautstärke, die die Shows der frühen Beatbands erst so richtig gut rüberkommen ließ, ist Erfindungen zu verdanken, die in Dartford gemacht wurden. Im Gespräch erzählt der Musikjournalist Hans-Jürgen Lenhart über seine Spurensuche in der Geburtsstadt von Mick Jagger und Keith Richards. —

 
 

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Istvan Banyai / Illustrator Who Mining the Surreal – stirbt im Alter von 73 Jahren

18.02.2023NewsSüddeutsche ZeitungAlex Williams —   –  Details

Istvan Banyai

Bis 2013 hatte der gefeierte, in Ungarn geborene Illustrator Istvan Banyai in seinem Beruf einen prominenten und einflussreichen Platz erreicht. Mr. Banyai, der einen scharfsinnigen satirischen Sinn mit fantastischer Laune vermischte, hatte rahmenwürdige Cover für The New Yorker produziert, zusammen mit auffälligen Arbeiten für das New Yorker Magazin, The Atlantic und andere Publikationen. — Sein konzeptionell ambitioniertes Kinderbuch «Zoom» hatte begeisterte Kritiken erhalten. Und in diesem Jahr war Mr. Banyais Werk Gegenstand einer Solo-Retrospektive im Norman Rockwell Museum in Stockbridge, Mass. — Aber wenn er seinen Aufstieg genoss, ließ sich Mr. Banyai, immer trocken und ironisch, es selten anmerken. «Wirklich», sagte er in einem Videointerview zur Bewerbung der Ausstellung, «ich fühle mich wie ein Außenseiter. Ich bin wirklich ein Sonderling, der es geschafft hat, wie ein Schakal alles zu essen, was die Schweine zurücklassen.»

 
 

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White Noise – Die elektronische Musik von Delia Derbyshire

18.02.2023The Artists Cornerhr2 kulturChristian Schröder —   –  Details

Delia Derbyshire

Die britische Musikerin und Komponistin Delia Derbyshire (1937-2001) arbeitet in den 1960er Jahren als Studiomanagerin für die BBC. Im legendären Londoner BBC Radiophonic Workshop produziert sie 1963 die elektronische Titelmelodie für die Science-Fiction-TV-Serie «Dr. Who» und schreibt damit Fernsehgeschichte. — Gemeinsam mit dem Musiker David Vorhaus und dem BBC-Kollegen Brian Hodgson gründet Derbyshire 1968 die experimentelle elektronische Band «White Noise», deren 1969 veröffentlichtes Album «An Electric Storm» richtungsweisend wird für die elektronische Tanz- und Popmusik.

 
 

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Medienwissenschafter Norbert Bolz: «Ich bin sicher, dass viele Linke mit diesem Mist nichts zu tun haben wollen»

18.02.2023NewsNZZBirgit Schmid, Lucien Scherrer —   –  Details

Norbert Bolz

Als Uniprofessor, Medienwissenschafter und Publizist gehörte Norbert Bolz zur geistigen Elite Deutschlands. Heute ist er einer der lautesten Kritiker des links-grünen Zeitgeistes, der seiner Meinung nach die Universitäten, die Medien und die Politik dominiert. — Auf Twitter ist er schon lange eine Reizfigur. Dort verbreitet Norbert Bolz gemäss Eigenwerbung täglich «die Wahrheit in einem Satz». Am 16. Februar etwa fiel ihm dieser Satz ein: «Was anders ist als 68: Die Extremisten sind an der Macht.» Mit seinen geistreichen, oft polemischen und manchmal arg pauschalisierenden Wahrheiten hat sich der 69-jährige Medienwissenschafter ebenso beliebt wie verhasst gemacht. Kritiker monieren, er habe sich auf Twitter radikalisiert und biedere sich bei Rechtsaussen an; ein gut besoldeter, mediengewandter Untergangsprophet, der sich als Opfer der «Cancel Culture» inszeniere. — «Dieses Gejammer des alten weissen Mannes ist unmännlich», findet Norbert Bolz.

 
 

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Lebe lieber ungewöhnlich: Yoko Ono wird 90

18.02.2023Extra: ClipBR24Marcel Anders —   –  Details

Yoko Ono

Unhörbar, eine Tortur, völlig talentfrei: Attribute, mit denen die Musik von Yoko Ono vor allem von der britischen Presse bedacht wurde. Vermutlich, weil man sie für das Ende der Beatles oder John Lennons Exodus nach New York verantwortlich hielt. Die zierliche Japanerin mit den großen Hüten und der schwarzen Sonnenbrille war eine leichte Zielscheibe und wurde über Jahrzehnte attackiert. Selbst von deutschen Musiker-Kollegen wie den Ärzten. — Aktivistin für den Frieden — Doch zuletzt hat sich das öffentliche Image der 1933 in Tokio geborenen Ono stark gewandelt. Ihr ungebrochener Aktivismus in Sachen Frieden, Umweltschutz und Menschenrechte findet zunehmend Anerkennung, ihre Multimedia-Ausstellungen mit Fotografien, Installationen und Kurzfilmen erreichen ein breites Publikum. Und auch ihr Verhältnis zu den Medien bessert sich – sie nimmt es mit Humor: «Ist das nicht merkwürdig? Zumal ich nie viel mit Kritikern zu tun hatte. Und wenn es mir etwas ausgemacht hätte, dass sie mich attackieren, wäre ich längst tot. Also spirituell gesehen. Aber diese neue Situation ist natürlich nett. Ich muss nur aufpassen, dass ich mich nicht daran gewöhne.»

Fluxus-Zeit mit Cage und Warhol — Im Gespräch wirkt die nun 90-jährige Yoko Ono wie ein Mädchen – unbekümmert, naiv, mitunter launisch. Sie lacht viel, ist bei kritischen Fragen aber auch schnell eingeschnappt und genervt, besonders, wenn es um ihren ermordeten Ehemann John Lennon geht. Ono, das wird oft vergessen, galt schon als bekannte Künstlerin, ehe sie den Beatle in einer Londoner Galerie traf. Als Mitglied der New Yorker Fluxus-Bewegung flanierte sie mit John Cage und Andy Warhol und stand für brennende Gemälde, radikale Experimental-Musik und aufsehenerregende Performances.

 
 

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