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Pursuit of Happiness (Nightmare) – Pop und Depression (4)

23.02.2023RadiokollegÖ1Melissa Erhardt —   –  Details

Kid Cudi

»Meine Gedanken rasen, ich könnte sie nie einholen, selbst wenn ich einen Vorsprung hätte» rappt Kid Cudi 2008 auf seinem Mixtape «A Kid named Cudi» im Song «Funeral» über das gleichnamige Sample der Band of Horses. Immer wieder äußert sich der US-amerikanische Rapper öffentlich zu seinen Depressionen und Selbstmordversuchen, «Cudi Saves» wird bald zu einem Ausdruck dafür, wie seine Musik einer ganzen Generation an «verlorenen» Teenagern dabei geholfen hat, Halt zu finden. — Aber Kid Cudi bleibt nicht der einzige Rapper, der sich intensiv mit seiner eigenen mentalen Gesundheit auseinandersetzt: «Ich habe das Gefühl, dass ich nächstes Jahr nicht mehr hier sein werde, also lass uns noch ein bisschen lachen, bevor ich weg bin», steigt Lil Peep in «The Way I See Things» ein, «Ich bin zu sehr in meinem Kopf gefangen, und sie wundern sich, warum ich so verdammt high bin», rappt Juice Wrld auf «In My Head». Beide waren Teil der jungen, introspektiven Soundcloud-Rap-Generation der späten 2010er Jahre, beide sterben viel zu jung. Aber auch Rapperinnen wie Little Simz oder Chika und Deutschrapper wie Sierra Kidd lassen zunehmend die harte Schale fallen und verarbeiten ihre Depressionen in ihren Texten, fernab von Prahlerei und Selbsterhöhung.

 
 

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Der Uraufführungstenor Enrico Caruso

23.02.2023Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

Enrico Caruso

Ein legendärer Sänger und sein Beitrag zum «Verismo» rund um 1900.

 

Kein Sänger war für das neue Medium Schallplatte so förderlich wie Enrico Caruso. So enorm weltweit sein Ruf, dass dieser den Erwerb von Grammophon und Schellacks richtiggehend erzwang. — Speziell in seinen 20ern trat Enrico Caruso aber auch mehrfach als Uraufführungssänger italienischer Opernnovitäten in Erscheinung: bei «Adriana Lecouvreur» und «L›Arlesiana» von Cilea, bei «Fedora» von Giordano, bei (längst reif für eine Wiederentdeckung) «Germania» von Alberto Franchetti. Später, zum tenoralen Aushängeschild der Metropolitan Opera New York geworden, hob Caruso noch Puccinis «La fanciulla del West» mit aus der Taufe. — Nicht alles davon ist im schier unübersehbaren Aufnahmen-Vermächtnis des vor 150 Jahren geborenen Sängers auf eine Weise dokumentiert, wie man sich – an vokalem «Originalklang» interessiert – wünschen wollte; Analogieschlüsse sind allemal möglich. Aus gegebenem Anlass also: ein auf die Musik seiner Zeitgenossen fokussiertes Porträt eines Welt-Tenors für alle Zeiten.

 
 

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Mikrotonale Klangwelten: Gerald Preinfalk / Georg Vogel

23.02.2023SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Gerald Preinfalk

Saxofonist Gerald Preinfalk hat über die Jahre das Kunststück vollbracht, tatsächlich zu einem Mann der multiplen musikalischen Identitäten zu avancieren, und das auf höchstem professionellem Niveau: Ist Preinfalk doch als langjähriges Mitglied des Wiener Klangforums in der internationalen Oberliga der zeitgenössischen Musik zuhause, zudem überblickt er – seit 2011 – als Professor für klassisches Saxofon an der Kunstuniversität Graz, die Tradition des Saxofon-Repertoires. Vor allem in Jazzkreisen wird er als virtuoser Könner geschätzt, der die Kunst des Moments in spontanen und dennoch überaus präzisen gestalteten musikalischen Bögen zu praktizieren weiß. — GeoGeMa heißt das Trio-Projekt, in dem Gerald Preinfalk seit einigen Jahren die verschiedenen musikalischen Bereiche in großartiger Weise miteinander verschmilzt. Er und seine Mitstreiter Georg Vogel (Keyboards) und Matheus Jardim (Schlagzeug) sind hier in ihrem Element, bewegen sich wie Fische im Wasser. Als technisch brillantes, hochelastisches Jazztrio, improvisieren die drei frisch darauf los und interagieren mit größter Selbstverständlichkeit im Terrain mikrotonaler Melodik und Harmonik. Das Album «GeoGeMa, Vol. 2» erscheint dieser Tage in der «Edition Ö1 – Jazz Contemporary» und wird am 24. Februar im Salzburger Jazzit präsentiert. — Der aus Salzburg stammende Pianist Georg Vogel, Jahrgang 1988, hat sich am mikrotonalen Keyboard ebenfalls seine eigene Klangwelt erschaffen, er lässt aber auch als Pianist am traditionellen, temperiert gestimmten Flügel die Ohren spitzen: Aktuell liegt mit «Live in Hellbrunn» eine Soloaufnahme vom Mai 2022 vor, in deren Rahmen Vogel mit nuanciertem Anschlag eigenwillige harmonische Reibungen auskostet.

 
 

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Riccardo Chailly zum 70. Geburtstag

23.02.2023Apropos KlassikÖ1Philipp Weismann —   –  Details

Riccardo Chailly

Der italienische Dirigent wird für seinen unprätentiösen Stil und die tiefgehende Beschäftigung mit Partituren weltweit geschätzt.

 

Riccardo Chailly zählt zu den bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit. 1953 in Mailand in eine musikalische Familie hineingeboren, erhielt er seine musikalische Grundausbildung bei seinem Vater, einem Komponisten. Chailly studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt und wurde mit 21 Jahren Assistent von Claudio Abbado, der damals Musikdirektor der Mailänder Scala war. Bald folgten vermehrt internationale Tätigkeiten als Dirigent, er arbeitete an Opernhäusern etwa in Chicago oder San Francisco und bekleidete Chefdirigentenpositionen bei renommierten Orchestern, etwa beim Radio-Symphonieorchester Berlin und beim Amsterdam Concertgebouw-Orchester. Bis 2016 war er Kapellmeister beim Gewandhausorchester Leipzig. Seit Januar 2015 ist Riccardo Chailly Musikdirektor der Mailänder Scala und übernahm nach dem Tod Claudio Abbados auch den Posten des Chefdirigenten des Lucerne Festival Orchestra. Am 20. Februar feiert Riccardo Chailly seinen 70. Geburtstag.

 
 

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Neues von Gorillaz, U.S. Girls und Shame

23.02.2023Nachtmix: Die Musik von MorgenBayern 2Roderich Fabian —   –  Details

David Brewis

Die Neuheiten der Woche im Überblick. Mit dabei u. a.: Unloved, Algiers, U.S. Girls, Gorillaz, Philip Selway, David Brewis, Shame, Mira Mann und Miss Grit.

— Die Gorillaz haben wie immer zahlreiche Stargäste versammelt für ihr achtes Album «Cracker Island», aber langsam geht dem Projekt die Puste aus. Ebenfalls zahlreiche Gäste – aber eher aus dem Indie-Bereich – bietet «Shook», das neue Kozeptalbum von Algiers. Es geht um das schwere Leben in Atlanta, Georgia. Die schwangere Meg Remy feiert als «U.S. Girls» das Leben, die britischen Shame rocken post-punkig. Phil Selway von Radiohead veröffentlich sein drittes Solo-Album, und die Bremer Punks vom Team Scheiße sind bei Warner Brothers gelandet – die Neuerscheinungen der Woche.

 
 

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Up from the Skies – Jimi Hendrix und der Jazz

23.02.2023Round MidnightNDR KulturMichael Rüsenberg —   –  Details

Jimi Hendrix

Der US-amerikanische Rocksänger und Gitarrist Jimi Hendrix spielt seine elektrische Gitarre während eines Konzertes mit seiner Band «Jimi Hendrix Experience» in Großbritannien 1967 mit den Zähnen. — Hendrix swingt! Dies beweist er mit «Third Stone From The Sun» schon auf seinem ersten Album, vor allem aber mit dem Titel «Up From The Skies», der einzigen Single-Auskopplung seines zweiten Albums «Axis: Bold as Love». — Auch der seiner Zeit immer vorauseilende Jazztrompeter Miles Davis war beeindruckt von Jimi Hendrix. Sie trafen sich zu gemeinsamen Jamsessions und 1968 diente die Hendrix-Ballade «The Wind Cries Mary» als Inspiration für die Musik auf Davis› Album «Filles de Kilimanjaro». Auch der Arrangeur und Bandleader Gil Evans, der an dem Album mitwirkte hatte von 1974 bis zu seinem Tod im Jahr 1988 Bearbeitungen von Jimi-Hendrix-Songs in seinem Repertoire. Für den 21. September 1970 war sogar ein gemeinsamer Studiotermin gebucht – jedoch verstarb der Gitarrist tragischerweise und viel zu früh drei Tage zuvor in London.

 
 

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Maria Callas – die Jahrhundertsängerin, die bis ans Äußerste ging

23.02.2023Lesart: ClipDeutschlandfunk KulturAndrea Gerk —   –  Details

Maria Callas

Biografie über Maria Callas — Die Jahrhundertsängerin, die bis ans Äußerste ging — Bis heute wird Maria Callas glühend verehrt – weil sie den Mut hatte, auch groß zu scheitern, sagt Eva Gesine Bauer. Mit ihrer Biografie habe sie das Schicksal der Ausnahmesängerin wirklich lesbar machen wollen, erklärt die Kunsthistorikerin.

 
 

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Netzwerk – Klaviermusik von Gerhard Stäbler und Kunsu Shim (1996-2019)

23.02.2023Neue MusikDeutschlandfunk KulturCarolin Naujocks —   –  Details

Martin Tchiba

Martin Tchiba zeigt, wie unterschiedlich Stücke aufeinander bezogen sein können. Während Gerhard Stäblers Klavierstücke als gegenseitige Kommentare verstanden werden können, folgen Kunsu Shims Miniaturen ohne Kausalität aufeinander. Jedes Stück ist Spiegel des anderen.

 
 

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