Die Ukraine markiert ein Jahr, seit Russland einen umfassenden Angriff gestartet hat, der Jahrzehnte relativer Stabilität in Europa gewaltsam beendet hat. — Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschrieb die Invasion als «den härtesten Tag unserer modernen Geschichte» und fügte hinzu: «Wir sind früh aufgewacht und seitdem nicht mehr eingeschlafen.» Er hat den Konflikt als moralisch aufgeladenen Kampf dargestellt und versprochen, dass die ukrainischen Streitkräfte mit Hilfe westlicher Waffen weiterkämpfen werden. Die Vereinigten Staaten kündigten am Freitag ein weiteres 2-Milliarden-Dollar-Paket für die Ukraine an, darunter panzerbrechende Switchblade-Drohnen und lasergelenkte Raketensysteme. — In Russland war der Freitag ein ruhiger Feiertag, an dem der Jahrestag kaum offiziell erwähnt wurde, obwohl einige Antikriegsdenkmäler zur Unterstützung der Ukraine entstanden und die Polizei in Großstädten stark präsent war, um mögliche Unruhen zu verhindern.
Hörspiel-Klassiker von Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf — Zeit seines Lebens war Andersson ein alter Grantler, bis seine Frau in späten Jahren doch noch ein Kind bekommt. Die Tochter wird Jans Prinzessin, um die sich der schönste Traum seines Lebens immer enger spinnt. Als sie nach Stockholm geht, um ihre Eltern finanziell zu unterstützen, malt er sich aus, dass Klara zu Macht und Ruhm gekommen und zur Kaiserin geworden ist. Gleichwohl sieht die Wahrheit anders aus, sie arbeitet als Prostituierte. Jan jedoch ignoriert jedwedes Gerücht und er bleibt «Der Kaiser von Portugallien», in dessen Traumreich Licht und Güte herrschen. // Mit: Hans Mahnke, Gisela Uhlen, Fränze Roloff u.v.a. // Regie: Theodor Steiner // Produktion: hr 1950
Der Hörspielsprecher, Autor und Lyriker Gert Heidenreich liebt das Meer. Ihm hat er ein umfangreiches poetisches Werk gewidmet: «Das Meer – Atlantischer Gesang». Es ist ein Epos über die See und die berühmten Kreidefelsen der Côte d‹Albâtre in der Normandie. Seit 1976 ist die französische Küste zwischen Le Havre und Calais die zweite Heimat des Schriftstellers. Sie bestimmt seine Impressionen, Erzählungen und Reflexionen, die sich in seinem Atlantischen Gesang zu einer eigenen lyrischen Form verbinden: eine große Ode auf das Meer und eine dichterische Reise zum Ursprung des Lebens.
NATO-Fachfrau Stefanie Babst hat vor dem Krieg gegen die Ukraine gewarnt. Die Expertin fordert einen Kurswechsel und sagt, der Krieg werde länger andauern als erwartet. — Stefanie Babst arbeitete über 20 Jahre lang in verschiedenen hochrangigen Funktionen bei der NATO in Brüssel. Mittlerweile ist sie als Sicherheitsexpertin und Strategieberaterin gefragt. Anders als viele Menschen wurde sie vom Kriegsausbruch vor einem Jahr nicht überrascht. — Russland: Putins Strategie — Während ihres Studiums spezialisierte sich Stefanie Babst auf Russland. Sie war die erste weibliche Dozentin an der Bundeswehr-Universität Hamburg und etablierte dort unter anderem den Lehrstuhl für Russland- und Osteuropastudien. Sie arbeitete auch als Wahlbeobachterin für die OSZE bei Wahlen in Moskau. — Einblicke in die Arbeit der NATO — Stefanie Babst war beim transatlantischen Bündnis zuletzt auch für den Bereich Krisenvorausschau verantwortlich. Darüber hat sie ein Buch geschrieben mit dem Titel «Sehenden Auges», in dem sie nicht nur NATO-Einblicke gibt, sondern auch zeigt, wie wir mit Ansage in diese Katastrophe gesteuert sind. —
Jonathan Jeremiahs Songs sind voller Soul, cleverer Gitarrengriffe und seine warme Bariton-Stimme versprüht Optimismus. Er wird 1980 in London geboren und spielt bereits als Sechsjähriger die ersten Akkorde auf der Gitarre. Seine Familie ist musikalisch, der Plattenschrank des Vaters steckt voller Inspiration für den kleinen JJ – mit Alben von Cat Stevens, Serge Gainsbourg oder Scott Walker. — Eine Nachtschicht, und ich konnte mir wieder einen Geiger leisten. Mit der nächsten Nacht war dann der Kontrabassist abbezahlt. — Jonathan Jeremiah — Bis zu seinem Debütalbum 2011 dauert es dann noch eine ganze Weile. Um das zu finanzieren, arbeitet er nachts für eine Sicherheitsfirma – und Geld braucht er, denn Jeremiahs musikalische Visionen sind kostspielig: «Eine Nachtschicht, und ich konnte mir wieder einen Geiger leisten. Mit der nächsten Nacht war dann der Kontrabassist abbezahlt.»
Sie hat die feste Stimme und den festen Blick derjenigen, die es gewohnt sind zu kämpfen. Sie senken sie nur ein wenig, wenn sie über das Exil spricht, das sie im März 2022 zu Beginn des Krieges in der Ukraine endgültig gewählt hat, und ihre «sehr betagten Eltern, die dort geblieben sind», die sie fürchtet, «nie wieder zu sehen «. — Gewinner des Preises «Künstlerischer Mut» beim Comicfestival von Angoulême und Gegner der von Wladimir Putin aufgezwungenen «Diktatur», bringt der Autor ein neues Reportagealbum heraus, das im Herzen Russlands gezeichnet ist. — «Vladimir Poutine ist ein perfektes Beispiel für diese nostalgischen alten Männer der UdSSR», schätzt Viktoria Lomasko, die beim letzten Festival des BD von Angoulême mit dem Preis «Couilles au cul» ausgezeichnet wurde.
Auf dem letzten Album hatte es Damon Albarn übertrieben mit den Feature-Gästen. Dieses Mal ist die Zahl der Gaststimmen deutlich reduzierter, aber auch nicht von schlechten Eltern: Unter anderen singt Stevie Nicks gewohnt göttlich, Thundercat gleitet geschmeidig über seinen Bass, und auch Beck kann man hören, wenn man sich sehr viel Mühe gibt. Am meisten Platz nimmt aber Albarn selbst ein, der mit dem Alter offenbar immer melancholischer und zarter wird. Ein gutes Album ist «Cracker Island» geworden, für Gorillaz-Verhältnisse angenehm unaufgeregt.
Sie wurde 1974 als Spezialagentin eingestellt und von der Agentur als «Wegbereiterin» gefeiert. Aber die Diskriminierung veranlasste sie, für eine Karriere im Außenministerium zu gehen. — Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis der Secret Service 1956 seinen ersten schwarzen Spezialagenten, Charles L. Gittens , anstellte. Weitere 15 Jahre sollten vergehen, bis die Organisation ihre ersten weiblichen Agenten anstellte, und noch einige Jahre vergingen, bis Zandra I Flemister wurde 1974 die erste schwarze Frau in dieser Rolle. — Frau Flemister, die am 21. Februar im Alter von 71 Jahren starb, war sich des Meilensteins nicht bewusst, bis sie vereidigt wurde. Sie war «eine Wegbereiterin, die ihr Leben dem Dienst gewidmet und eine zukünftige Generation von Agenten inspiriert hat», sagte Kimberly Cheatle, die Direktorin der Agentur. sagte in einer Erklärung nach dem Tod von Frau Flemister. — Aber von ihren ersten Arbeitstagen an musste Frau Flemister rassistische und diskriminierende Handlungen ertragen, die sie letztendlich von der Agentur vertreiben würden, der sie so sehr zu dienen gehofft hatte. Sie wurde oft in unerwünschte Rollen innerhalb der Behörde verbannt, die neben dem Schutz des Präsidenten, des Vizepräsidenten und anderer Würdenträger und ihrer Familien mit der Untersuchung von Fälschungen, Nachahmungen und anderen Finanzverbrechen beauftragt ist.
Der belgische Dirigent David Reiland stellt mit seinem Orchestre national de Metz Grand Est eine Repertoireerweiterung vor, die hoch an der Zeit ist: symphonische Musik von Komponistinnen der letzten 150 Jahre von Augusta Holmes bis Betsy Jolas. Das Orchestre national de Metz Grand Est wurde 1976 gegründet, David Reiland hat am Mozarteum Salzburg studiert. Seit 2018 leitet er als künstlerischer und musikalischer Direktor das Orchestre National de Metz Grand Est und seit 2021 zusätzlich das Korean National Symphony Orchestra.
Tagebucheinträge im Ausnahmezustand — mit: Andrej Kurkow, Autor und Zeitzeuge («Tagebuch einer Invasion», Haymon) — Teil 5: Die Traumata des Krieges
Andrej Kurkow zählt zu den wichtigsten Gegenwartsautoren der Ukraine. Mit dem Beginn des russischen Großangriffs am 24. Februar 2022 blieb für ihn nichts mehr so wie es war. Er schreibt: «Man muss sich psychisch an die Vorstellung gewöhnen, dass der Krieg begonnen hat. Denn von diesem Moment an bestimmt er die eigene Lebens- und Denkweise und die Entscheidungsfindung.»
Am nächsten Tag verließen Kurkow und seine Frau ebenso wie Tausende andere die Hauptstadt Kiew in Richtung Westukraine vorbei an Autowracks, Panzern und auffahrendem Militärgerät. In seinem Buch mit dem Titel «Tagebuch einer Invasion» nimmt Kurkow zum Angriffskrieg Russlands aus der Sicht des Zeitzeugen und des unmittelbar Betroffenen Stellung. — Der Band ist in Form eines Tagebuches verfasst, das mit dem 29. Dezember 2021 beginnt. Es sind Einträge, die sein Leben, das seiner Familie und seiner Freunde seither beschreiben, und von der Ausdauer der ukrainischen Zivilbevölkerung berichten, das Leben im Ausnahmezustand bis zur Herstellung des Friedens fortzuführen. Im Gespräch mit der Gestalterin dieser Reihe erzählt er von einem schweren Aufbruch aus Kiew, einem kaum vorstellbaren Alltag im Bombenlärm und seinem persönlichen Umgang mit der Katastrophe. Das Interview fand am 26. November 2022 auf der «Buch Wien» statt. —
Im Juli 2014 wurde Ljudmila Ulitzkaja im Rahmen der Salzburger Festspiele der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur verliehen. In der Begründung für die Auszeichnung hieß es damals, sie führe die russische und jüdische Erzähltradition auf bestechend eindringliche Weise mit moderner Erzählkunst zusammen. — Geboren wurde Ulitzkaja am 21.Februar 1943 in der Nähe von Jekaterinburg, aufgewachsen ist sie in Moskau. Sie studierte Biologie an der berühmten Lomonossow-Universität und arbeitete als Genetikerin am Akademie-Institut in Moskau. Wegen der illegalen Abschrift und Verbreitung von sogenannter Samisdat-Literatur wurde sie entlassen. Seither lebte sie als freie Schriftstellerin. Ab 1996 wurden ihre Werke auch ins Deutsche übersetzt. «Ich kann Politik nicht leiden, aber die Situation zwingt mich politisch zu sein», erklärt sie einmal. Mehrmals kritisierte sie das System von Präsident Vladmir Putin und warnte im Frühjahr 2022 auch vor den Konsequenzen des russischen Angriffskrieges. Seit Februar 2022 lebt sie in Berlin. In ihrem neuen Buch «Die Erinnerung nicht vergessen» versammelt sie private Aufzeichnungen, biografische Erinnerungen und politische Reflexionen: Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz beschäftigt sie das Verbot der Menschenrechts-NGO «Memorial» ebenso wie das Verhältnis von Individuum und Staat im Totalitarismus.
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