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Vorhang zu, alle Fragen offen – Schluss, aus, vorbei: Das Ende in der Musik (4)

02.03.2023RadiokollegÖ1Helene Breisach —   –  Details

Die Triangel

Musik muss nicht unbedingt mit einem kräftigen Schlussakkord enden, sie muss nicht immer eine Lösung oder eine eindeutige Aussage anbieten. Musik kann auch einfach abreißen, abbrechen, unerlöst bleiben – oder zur Stille, aus der sie gekommen ist, wieder zurückkehren. Wie aber gestaltet sich dieses Herausgleiten aus der Musik und Zurückkehren in die Wirklichkeit? Hier greifen die Rituale am Ende einer Aufführung: das Fallen des Vorhangs oder das feierliche Senken des Taktstocks. Wann darf geklatscht werden? Und wann besser nicht? Welche (kulturellen) Missverständnisse kann es dabei geben? Und gehört der Applaus eigentlich noch zur Vorstellung dazu?

 
 

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Jazz aus der Rue Paradis, Marseille

02.03.2023SpielräumeÖ1Andreas Felber —   –  Details

Baptiste Trotignon

Pierre de Bethmann, Baptiste Trotignon und Co: französische Jazzpianisten im klingenden Selbstporträt — Seit zehn Jahren veranstaltet Helene Dumez in ihrer Wohnung in der Rue Paradis im südfranzösischen Marseille Privatkonzerte mit Jazzpianisten und -pianistinnen, die ihren exzellenten Steinway-Flügel zum Klingen bringen. — In der Pandemie war damit Schluss. Und aus der Not wurde eine neue Idee geboren: 14 namhafte französische Tastenmeister wurden innerhalb von eineinhalb Jahren eingeladen, einen Nachmittag lang in Helene Dumez› Wohnung ganz nach eigenem Gusto Soloaufnahmen zu machen und so gleichsam klingende Selbstporträts zu gestalten. — Inzwischen sind die ersten sechs Alben erschienen: Leonardo Montana, Pierre de Bethmann, Baptiste Trotignon, Laurent Coulondre, Jean-Pierre Como und der aus Armenien stammende, in Paris lebende Yessai Karapetian stellen sich im Rahmen der Reihe «Paradis Improvisé» vor: Eine hörenswerte Bestandsaufnahme französischer Jazzpiano-Kunst wie auch ein gelungenes Beispiel modernen Mäzenatentums.

 
 

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Bandolim – Hamilton de Holanda

02.03.2023Round MidnightNDR KulturKatrin Wilke —   –  Details

Hamilton de Holanda

Hamilton de Holanda während eines Konzertes mit dem Pianisten Stefan Bollani im Teatro Colosseo in Turin — Die Mandoline – Instrument des Jahres 2023 – ist heutzutage in ganz Amerika populär: Im Norden in ihrer flachbauchigen Form natürlich im Bluegrass, Jazz und Blues. Doch auch in Südamerika kommt sie inmitten der Vielzahl der einst aus Europa angekommenen Saiteninstrumente in diversen Varianten und im südlichen Amerika v.a. in der Folklore Chiles, Boliviens, Perus, Kolumbiens und Venezuelas vor. — Hamilton de Holanda spielt Bandolim. © Andrea Gattino / Pacific Press Foto: Andrea Gattino — Hamilton de Holanda während eines Konzertes mit dem Pianisten Stefan Bollani im Teatro Colosseo in Turin — Die «Urmusik» Brasiliens, der Choro, wie auch der Samba sind nicht denkbar ohne dieses Instrument, das dort «Bandolim» heißt. Sein aktuell wohl wichtigster Spieler und Modernisier ist Hamilton de Holanda aus Rio, um den es in dieser Sendung geht.

 
 

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Der bescheidene Gigant / Zum Tod des Jazzsaxofonisten Wayne Shorter

02.03.2023NewsTagesspiegelGregor Dotzauer —   –  Details

Wayne Shorter

Schon in den Bands von Art Blakey und Miles Davis war er auf dem Weg zu Legende. Doch in hohem Alter hob er das Ensemblespiel mit einem eigenen Quartett noch einmal auf eine neue Ebene.

 

Ein Ton genügte, einer dieser lang gezogenen, jeden Klangnebel zerteilenden und dann wieder in die Unendlichkeit davonschwebenden Töne seines Sopransaxofons, und man wusste: Dieser Sirenengesang kann nur von einem Musiker stammen. Wayne Shorters oboenhafte Schärfe tauchte jede Umgebung in ein intensiveres Licht. — Dass ihm dies inmitten einer Bigband ebenso glückte wie im Duo mit seinem alten Pianistengefährten Herbie Hancock, ist weniger verwunderlich, als dass es ihm auch bei Joni Mitchell gelang. Ihre Musik wäre nicht dieselbe, wenn ihr Shorter, Seite an Seite mit dem Bassisten Jaco Pastorius, auf «Don Juan›s Reckless Daughter» und später auf «Mingus» nicht etwas von jener schmerzlichen Schönheit geschenkt hätte, die in der Orchesterfassung von «Both Sides Now» ihren Höhepunkt erreicht. — Und wie gerieten die Dinge erst in Bewegung, wenn Shorter, der damals schon ein halbes Leben im Jazzolymp hinter sich hatte, in heimatlicheren Gefilden seine ganze Virtuosität ausspielte. Äußerste Sparsamkeit paarte sich mit Anfällen rauschhafter Verschwendungslust. Weather Report, die Fusionband, die er 1970 zusammen mit dem Pianisten Joe Zawinul gegründet hatte, stocherte anfangs noch gewaltig in den Feuern des elektrischen Miles Davis, und im Funkenflug entstanden Klangbilder von halluzinatorischer Kraft. Aber auch, als Weather Report glatter und tanzbarer wurden und sich der meisten Stücke eine federnde Eleganz bemächtigte, behielt Shorter seine Ecken und Kanten, das hart Zupackende und das sich kieksend Überschlagende.

 
 

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Künstler und Medientheoretiker Peter Weibel ist tot

02.03.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Peter Weibel

Der international renommierte Medienkünstler Peter Weibel ist tot. Der langjährige Leiter des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) starb am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit in einem Karlsruher Krankenhaus, wie ein ZKM-Sprecher am Donnerstag sagte. Am Sonntag wäre Weibel 79 Jahre alt geworden. Zuvor hatten die «Badischen Neuesten Nachrichten« darüber berichtet . Der 1944 im ukrainischen Odessa geborene Österreicher war ein bedeutender Performance- und Videokünstler. Er hinterlässt eine Lebensgefährtin. — Baden-Württembergs Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) sagte laut Mitteilung: «Seine avancierten Ansätze waren immer herausfordernd, denn in seinen oft brillanten Konzepten war Peter Weibel dem Heute oft voraus.« Dieser Haltung und dem kompromisslosen Einsatz seien das weltweite Renommee, die dauernde Weiterentwicklung und Öffnung des ZKM für Themen und gesellschaftliche Fragen zu verdanken. «In diesem Sinn war er in vielen Gremien des Landes und auch mir persönlich ein wichtiger Ratgeber.«

Die Stadt verliere einen Pionier und eine herausragende Persönlichkeit, erklärte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). «Karlsruhe bleibt weltweit als Ort des ZKM und als Unesco-Stadt der Medienkunst mit seinem Namen verbunden.«

 
 

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Wayne Shorter: ein Schamane des Klangs, ein Mystiker der Harmonie

02.03.2023NewsNZZUeli Bernays —   –  Details

Wayne Shorter

Er zählte zu den stilbildenden Jazzsaxofonisten. Sein lyrisches Spiel war so faszinierend wie seine schillernden Kompositionen. Am Donnerstag ist Wayne Shorter im Alter von 89 Jahren gestorben. — Leidenschaft muss nicht lodern und gleich wieder vergehen. In der temperierten Dynamik von Konzentration und Meditation treibt und keimt sie länger, leuchtet und blüht sie heller. Wayne Shorter war vielleicht durch seinen introvertierten Charakter und seine Gleichmut gefeit gegen das verzehrende Feuer. Vielleicht aber lernte er die Gefahren gleich zu Beginn seiner Karriere kennen und zu bannen. So verschwendete er seine künstlerischen Energien nicht an expressive Extreme und behielt die künstlerische Souveränität auch noch in berauschenden Momenten. — 1933 in Newark, New Jersey, geboren, versuchte er sich mit sechzehn Jahren auf einer Klarinette, um in den frühen fünfziger Jahren zum Tenorsaxofon zu wechseln. Bald empfahl er sich der ersten Garde der Jazzszene, die damals unter dem glühenden Stern des Bebop-Saxofonisten Charlie Parker stand. In existenzialistischem Furor hatte sich Parker nicht nur mit Leib und Seele der Musik verschrieben. Er suchte die Potenzierung seiner Vitalkräfte überdies in allen möglichen Rauschmitteln, die ihn allmählich um den Verstand und 1955 um sein Leben brachten.

 
 

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Am Saxophon überirdisch – Zum Tod von Wayne Shorter

02.03.2023NewsBR-KlassikRoland Spiegel —   –  Details

Wayne Shorter

Er war einer der wichtigsten Saxophonisten des modernen Jazz, spielte mit Miles Davis und begleitete die Rolling Stones auf Tour. Nun ist Wayne Shorter im Alter von 89 Jahren gestorben.

 

Wayne Shorter war ein Musiker für existenzielle Augenblicke: Man hört es zum Beispiel im Song «Burn» von Sängerin Norah Jones. In der Mitte des Songs glimmen ganz feine Töne eines Blas-Instruments, die sofort eine magische Aura entfalten. Und diese Blas-Instrument ist das Sopransaxophon von Wayne Shorter. Wenn dieser Musiker spielte weiteten sich die Dimensionen. — WAYNE SHORTER: EIN ÜBERIRDISCHER MUSIKER — «Überirdisch» – mit diesem Wort könnte man die von ungewöhnlicher Intensität aufgeladenen Linien beschreiben, die Wayne Shorter spielte. Und die er außer in seinen vielen großen Jazz-Aufnahmen, die seit den späten 1950er Jahren sein musikalisches Zentrum waren, auch in Einspielungen etwa der berühmten Songschreiberin Joni Mitchell, der subtilen Rockgruppe Steely Dan – und eben der Grammy-Königin von 2003, Norah Jones, verewigt hat. Außerdem begleitete er die Rolling Stones und Carlos Santana auf Tourneen. — Wayne Shorter, geboren 1933 in Newark, New Jersey, wurde weltberühmt mit seinen Aufnahmen, die er mit den «Jazz Messengers» des Schlagzeugers Art Blakey machte. Denen hatte er sich 1959 angeschlossen, er wurde aber fünf Jahre später von dem Trompeter Miles Davis abgeworben für dessen zweites berühmtes Quintett, in dem auch der Pianist Herbie Hancock, der Bassist Ron Carter und der Schlagzeuger Tony Williams spielten. Von da an gehörte er zu den damals bekanntesten Jazzmusikern der Welt.

 
 

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Neues von Slowthai, Macklemore und Helge Schneider

02.03.2023NachtmixBayern 2Angie Portmann —   –  Details

Slowthai

Mit seinem neuen Album «Ben» will es Macklemore allen recht machen. Im Angebot: dramatisch harmlose Popsongs genauso wie eine coole Oldschool-Hip Hop-Reminiszenz mit DJ Premier. Helge Schneider liegt dagegen nichts ferner als es allen recht machen zu wollen. J ngster Beweis: «Torero», das neue Album des Komikers und begnadeten Jazzmusikers. Ebenfalls weit entfernt von jeglichem Mainstream-Verdacht: der kalifornische Experimentalmusiker Jamie Stewart und sein Projekt Xiu Xiu. Sein j ngstes Werk «Ignore grief» ist definitiv eines der weirdesten Xiu Xiu-Alben (die generell an Weirdness kaum zu bertreffen sind). Au erdem mit dabei: Kali Uchis, Slowthai, Chiiild, Jen Cloher, Steve Mason, Weval und Tanukichan.

 
 

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Fluxus-Ikone Mary Bauermeister mit 88 Jahren gestorben

02.03.2023Extra: ClipNDR KulturChristel Wester —   –  Details

Mary Bauermeister

Von Köln nach New York — Mary Bauermeister wurde 1934 in Frankfurt am Main geboren. Aufgewachsen ist sie jedoch in Köln. Bereits 1962 richtete ihr das Amsterdamer Stedelijk Museum eine große Ausstellung aus. So wurde Mary Bauermeister international bekannt. Kurz darauf ging sie nach New York, bewegte sich in den Kreisen der Pop-Art-Künstler und hatte schnell Erfolg. — Doch obwohl sie damals schon in den USA in wichtigen Museen vertreten war, wurde sie in Deutschland, als sie 1970 zurückkehrte lange Zeit nur als Muse, Ehefrau und später Ex-Frau von Karl-Heinz Stockhausen wahrgenommen. Damit ging sie jedoch selbstbewusst und gelassen um. «Es macht mir nichts aus im Windschatten von Platzhirschen. Da kann man sehr ungestört arbeiten», sagt sie einmal.

 
 

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Die Wladigeroff-Brüder vertonen Rilke / Eine Hommage

01.03.2023Des CisÖ1Andreas Maurer —   –  Details

Rainer Maria Rilke

Kaum einer beherrschte die Kunst, Gefühle in Worte zu fassen, so wie er. Marilyn Monroe las ihn, Xavier Naidoo sang seine Verse und Lady Gaga gehen seine Texte angeblich sogar unter die Haut. Unbestritten ist Rainer Maria Rilke einer der meistübersetzten deutschsprachigen Schriftsteller weltweit. Nach wie vor ist der feinfühlige Dichter so aktuell, wie es ein Klassiker eben nur sein kann. — Auch die beiden in Wien lebenden Zwillingsbrüder Alexander und Konstantin Wladigeroff (ihr Großvater war der Komponist Pancho Wladigeroff) outen sich als Rilke-Fans. Auf ihrem aktuellen Album tauchen sie tief in den magischen Kosmos des österreichischen Lyrikers ein, wobei sie neben eigenen Kompositionen auch Neuarrangements von Liedern Tryphon Silyanovskis (einem 2005 verstorbenen bulgarischen Komponisten) zum Besten geben. Mit sensiblen Schwingungen nähern sich die Wladigeroff-Brüder den berühmten Gedichten Rilkes. Vielfarbig, flüssig und gefühlvoll gerät dabei der Ton, ebenso meditativ und energetisch intensiv. — Mit Leichtigkeit schmiegen sich die Kompositionen und feinen Arrangements an Rilkes fantastische Textvorgaben an, während sie gleichzeitig mühelose Brücken über verschiedene Musiktraditionen hinweg schlagen. — Begleitet wird diese musikalische Hommage von teils weltbekannten Solist:innen: Andreas Scholl, Krassimira Stoyanova, Sarah Traubel, Theodora Nestorova, Christian Rainer (als Erzähler), die Wiener Sängerknaben sowie Mitglieder des Morphing Chamber Orchestra (Leitung: Tomasz Wabnic).

 
 

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