LAST RADIO POETS

05.03.2023 – Essay – SWR2 – J. Marc Reichow —   –  Details

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Michel Leiris

In seinem lange vergessenen (und nun erstmals übersetzten) Essay von 1965 beschreibt Michel Leiris – Opernliebhaber, Autobiograf, Anthropologe und Postkolonialist avant la lettre – die Oper als das, was sie zuallererst ist: musikalische Aktion im Raum, zunächst im Bühnenraum, dann in dem der Imagination. — Wichtigste Resonanz seiner Überlegungen kommt vom Widmungsträger des Textes, dem eng befreundeten Dirigenten und Komponisten René Leibowitz in seinem posthumen letzten Buch «Die Phantome der Oper». — Ein halbes Jahrhundert später trifft der Autor J. Marc Reichow die Pariser Freunde auf leerer Bühne.

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05.03.2023 – Elektro Beats – radioeins – Olaf Zimmermann —   –  Details

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Optical Delusion

Elektro Beats

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05.03.2023 – News – The New York Times – Tyler Hicks, Markus Santora —   –  Details

Soldat Boghdan

Das ukrainische Militär nennt es die Nullposition, wo russische Soldaten nah genug sind, um es zu sehen, und wo eine alte Kriegstaktik einen schrecklichen Tribut fordert. — Die russischen Streitkräfte waren so nahe, dass Boghdan, ein ukrainischer Soldat der 79. Luftangriffsbrigade, sie beim Graben sehen konnte. — Graben ist das, was man in diesem verlassenen Stück verbrannter Erde in der Ostukraine tun muss, um nicht zu sterben. Boghdan will, dass die Russen sterben. Also hob er einen schultergefeuerten Granatwerfer mit Raketenantrieb, spähte über die Sandsäcke, die am Rand seines Grabens montiert waren, und schoss los. Das Graben hörte auf. Augenblicke später ließen russische Soldaten eine Salve automatischer Schüsse los. Dann wurde es still. — «Wir haben sie zum Schweigen gebracht», sagte Boghdan zufrieden, als er sich auf den Weg zu einem Bunker tiefer unter der Erde machte. «Ich brauche nur meinen Kaffee.»

Das ist das Leben an der vom ukrainischen Militär so bezeichneten Nulllinienposition – dem äußersten Rand der Frontlinien – mit den Russen nur 300 Meter entfernt.

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05.03.2023 – Tonspuren – Ö1 – Christina Höfferer und Andreas Kloner —   –  Details

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Josef Winkler

Porträt zum 70. Geburtstag von Josef Winkler — Seine Geschichten können pointiert und grausam sein und so kurz, dass sie Platz auf einer Streichholzschachtel finden, so wie die Geschichte mit dem Titel: «Friedrich Hebbels Kirschgarten»: «Es wäre prächtig, wenn der Kirschbaum die Kirschen selbst essen könnte.»

Josef Winkler wurde 1953 im Kärntner Kamering in der Nähe von Villach geboren. Winklers Themen sind von jeher grobklotzige, patriarchalische Väter, unterdrückte, schwer depressive Mütter, Katholizismus, Homosexualität und der Tod. Scheinbar belanglose, skurrile bis alltägliche Lebenssituationen rücken in Winklers Brennpunkt des Interesses und werden von ihm zu detailreichen barocken Satztableaus verarbeitet und seziert. Josef Winklers literarische Bühne ist sein Geburts- und Heimatort Kamering, Rom, Indien und Japan. — Im Oktober 2008 wurde Josef Winkler der Große Österreichische Staatspreis verliehen und im November 2008 folgt der Georg-Büchner-Preis.

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05.03.2023 – Intermezzo – Ö1 – Benno Feichter —   –  Details

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Margarethe Tiesel

Am 21. März wird die Schauspielerin Margarethe Tiesel mit dem Großen Diagonale Schauspielpreis 2023 ausgezeichnet.

Josef Hader, Klaus Maria Brandauer, Erni Mangold, Birgit Minichmayr und Christine Ostermayer sind einige jener heimischen Schauspieler und Schauspielerinnen, die in den vergangenen Jahren mit dem Großen Diagonale Schauspielpreis ausgezeichnet worden sind. Heuer geht er an Margarethe Tiesel. «Ich finde es witzig, dass ich einen großen Preis für die kleinen Rollen krieg», scherzt Tiesel. Aber die gebürtige Wienerin hat sich über zahlreiche Nebenrollen längst auch in die großen Hauptrollen des deutschsprachigen Films gespielt und unter anderem mit Ulrich Seidl in «Paradies: Liebe» und Fatih Akin in «Der goldene Handschuh» zusammengearbeitet. Tiesel hat in den letzten Jahrzehnten auch in zahlreichen Fernsehproduktionen mitgewirkt, unter anderem in der Krimireihe «Trautmann» als Frau Blauensteiner. Am Theater war sie nach zahlreichen Engagements in Deutschland zuletzt vor allem am Schauspielhaus Graz zu sehen, das seit Mitte der 1990er Jahre zu ihrer – wie sie sagt – «Heimatbühne» geworden ist. In den heimischen Kinos ist diese Woche Chris Raibers Liebesdrama «Sterne unter der Stadt» angelaufen, mit Margarethe Tiesel als Großmutter.

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05.03.2023 – Gedanken – Ö1 – Gerhard Hafner —   –  Details

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Bodo Hell

Bodo Hell zum 80. Geburtstag — Geboren 1943 in Salzburg zählt Bodo Hell seit Jahrzehnten zu den großen Namen der österreichischen Literaturszene. Seine Zugänge zur Schriftstellerei schöpft er aus einer Vielseitigkeit und Multidimensionalität, die ihresgleichen sucht – geistig hochfliegend und zugleich regional ganz bodenständig. Bodo Hell verbringt seit Jahrzehnten seine Sommer als Hirte auf einer Alm im steirischen Dachstein-Gebiet. Aktuell betreut er etwa 70 Rinder, einige Pferde und sechs Ziegen auf einer Almfläche von 1300 Hektar. Als Senner produziert er Ziegenkäse. — Nach seinem Studium der Orgelmusik am Salzburger Mozarteum, studierte Bodo Hell an der Hochschule für Darstellende Kunst in Wien Film und Fernsehen, und zusätzlich noch Philosophie, Germanistik und Geschichte. Danach entschied er sich, sich ganz dem Schreiben zu widmen. So arbeitete er unter anderem mit Friederike Mayröcker, die er als seine persönliche literarische Leitfigur im Bereich der Prosa bewertet, und mit Ernst Jandl zusammen, der für ihn ein richtungsweisender Lyriker ist. Bodo Hell sieht sich selbst als faktenorientierter Autor. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Rauriser Literaturpreis und der Erich-Fried-Preis. — Am 15. März feiert Bodo Hell seinen 80. Geburtstag, wenige Tage davor am 10. März erscheint sein neues Buch «Begabte Bäume». Dieses Vademecum der anderen Art verspricht Vielfältiges, Kurioses und Wissenswertes rund um Bäume von Ahorn bis Zirbe.

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05.03.2023 – Freistil – Deutschlandfunk – Raphael Smarzoch —   –  Details

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Hand / künstliche Intelligenz

Sie redet, denkt und fühlt – eine Maschine mit Bewusstsein. Künstliche Intelligenzen sind auf dem Vormarsch. Manchen Menschen gelten die intelligenten Maschinen als Heilsbringer, andere werden von ihnen zu Dystopien angeregt. Sie erleichtern den Arbeitsalltag, heilen Depressionen, ermöglichen neue Formen von Sexualität: so der Wunsch an intelligente Maschinen. Doch auch negative Folgen werden vorausgesehen: Künstliche Intelligenz (KI) könnte die Menschheit unterjochen und sogar ersetzen. Daher gilt es, schon jetzt neue Wege der Interaktion zwischen Menschen und nicht menschlichen digitalen Wesen zu finden – in sozialen Experimenten, wie sie bereits in der Kunst vorgedacht und in der Science-Fiction in vielfachen Variationen dargestellt wurden. Vorstellungen von intelligenten Maschinen und künstlichen Wesen finden sich schon in der Antike.

Die Spurensuche nach dem digitalen anderen, der dem Menschen schon bald ebenbürtig sein könnte, führt unter anderem zu einem Maler, der zusammen mit einer Künstlichen Intelligenz Bilder malt, und einer Komponistin, auf deren Album eine Künstliche Intelligenz zu hören ist. —

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04.03.2023 – Jazz und mehr – BR-Klassik – Roland Spiegel —   –  Details

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Omer Klein

Mit Musik von Omer Klein, Laura Jurd, Tobias Wiklund und anderen — Moderation und Auswahl: Roland Spiegel

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04.03.2023 – News – Süddeutsche Zeitung – Philipp Saul —   –  Details

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lawrow

Das wird dem russischen Außenminister Sergej Lawrow wohl auch nicht allzu häufig passieren: Als er auf einer Konferenz in der indischen Hauptstadt Neu Delhi mal wieder den Westen für den Krieg in der Ukraine verantwortlich macht, unterbricht ihn das Publikum mit lautem Lachen. Auf eine Frage nach der Energiepolitik seines Landes sagt er auf Englisch: «Wissen Sie, der Krieg, den wir versuchen zu beenden und der gegen uns ausgelöst wurde, in dem die Ukraine benutzt wurde…». In einer Aufzeichnung der Veranstaltung (Gelächter bei 28:55 Minuten) ist daraufhin ein lautes Auflachen aus dem Publikum zu hören. — Nach einem kurzen, durch das Lachen verursachten Pause fügt er dann äußerlich ungerührt hinzu, der Krieg habe die Politik Russlands beeinflusst, auch die Energiepolitik. Russland werde sich niemals mehr auf Partner im Westen verlassen. Vielmehr wolle man in der Energiepolitik zuverlässige Partner, Indien und China zählten sicher dazu. Bemerkenswert ist auch, dass Lawrow den Krieg als solchen bezeichnet. Bislang vermeidet das der Kreml und spricht von einer «militärischen Spezialoperation». — In den sozialen Netzwerken löste das Gelächter wegen Lawrows Auftritt ein großes Echo aus. Lawrow werde zu einer Witzfigur, die Weltmacht werde einfach ausgelacht, das müsse peinlich sein, lauteten verschiedene Reaktionen.

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04.03.2023 – News – NZZ – Ivo Mijnssen —   –  Details

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Juri Butusow

Der bekannteste ukrainische Militärkorrespondent analysiert die Kämpfe in Bachmut und die mangelnde Kompetenz von Regierung und Armeeführung. Die resolute Unterstützung Kiews sei für den Westen deutlich billiger als jede Alternative. — INTERVIEW – Herr Butusow, Sie haben die Kämpfe um Bachmut mit jenen des Ersten Weltkriegs verglichen. Hat sich der Krieg in den letzten hundert Jahren nicht verändert?

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04.03.2023 – News – NZZ – Sergei Gerasimow —   –  Details

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Putin-Trump

SERIE — Sergei Gerasimow harrt in Charkiw aus. In seinem Kriegstagebuch berichtet der ukrainische Schriftsteller über den schrecklichen, auch absurden Alltag in einer Stadt, die noch immer beschossen wird. — Putin macht den Trump, Wandmalerei in New York, 2017

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