Mit ihrer schlanken Höhe und einer enormen Beweglichkeit entsprach ihre Stimme perfekt dem Fach des Koloratur-Mezzosoprans. Und so wurde Teresa Berganza weltweit vor allem als Rossini-, Händel- und Mozart-Interpretin gefeiert. Ihr Debüt gab sie im Alter von 22 Jahren in Aix-en-Provence als Dorabella in Mozarts Oper «Cosi fan tutte». Damit begann für sie eine über drei Jahrzehnte währende Bühnenkarriere. Das Opernrepertoire der Spanierin blieb mit sorgfältig ausgewählten Partien eher überschaubar. Bizets Carmen, die sie erstmals 1977 in Edinburgh sang, zählte dazu. Zudem liebte sie das Kunstlied vom Barock bis zum Impressionismus. Allüren und Skandale waren der unprätentiösen Künstlerin fremd. Am 13. Mai 2022 verstarb Teresa Berganza im Alter von 89 Jahren. —
Schon mal gehört? Ganz sicher schon mal gesehen…immer dann, wenn der PC rödelt und man nicht weiß, ob er hochlädt oder stirbt. Dougie Poole kommt aus Brooklyn und verbindet seine countryesken Songs mit der urbanen Erfahrungswelt und dem digitalen Overkill während der Pandemie. «The Rainbow Wheel Of Death» ist sein drittes Album und er entlockt dem Genre ganz neue Seiten. Außerdem heute dabei: Doug Paisley, Lynn Miles, Amanda Fields, Space Kelly, Angels Of Libra, Anne Brun mit neuen Coverversionen, und wir freuen uns auf Frazey Ford, die am 20.03. in die radioeins-Dachlounge kommt, um ihren intimen Folk-Soul zu präsentieren.
Nach semi-erfolgreichen Jahren als Alternative-Country-Sängerin nahm die Karriere von Linda Ronstadt 1973 Fahrt auf, als sie mit «Don›t Cry Now» erstmals auf David Geffens Label «Asylum Records» veröffentlichte und sich damit dem in dieser Zeit sehr populären Country-Rock zuwandte. Größtenteils produziert von ihrem damaligen Lebenspartner JD Souther gelangen ihr großartige Interpretationen des Eagles-Songs «Desperado», der Ballade «Love Has No Pride» und des Soulsongs «Everybody Loves a Winner» – wenig später sollte sie zum größten weiblichen Popstar der USA werden, wie sich Roderich Fabian hier erinnert. Wiederholung vom 14.02.2023
Yves Tumor zerschreddert wieder lustvoll alte Vorstellungen von Gender, Pop und Rock. Auf «Praise A Lord Who Chews But Which Does Not Consume (Or Simply, Hot Between Worlds)» torpediert der in Turin lebende genderfluide US-Amerikaner diesmal vor allem die Genres New Wave bzw. Postpunk und liefert einen super eklektischen Popentwurf. Weniger eklektisch, aber auch spannend: Trettmann, 100 gecs, Emilíana Torrini & The Colorist Orchestra, Unknown Mortal Orchestra, M83, Deus, FEH und Genevieve Artadi.
Die UNESCO hat die Hiphop-Kultur in Heidelberg zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Rapper Torch, der zu den Pionieren zählt, freut sich über die Auszeichnung. Endlich werde anerkannt, dass es bei Hiphop um viel mehr geht als nur Musik.
2021 widmete das Festival Wien Modern Anestis Logothetis anlässlich seines 100. Geburtstag einen Schwerpunkt. Vor allem seine Werke mit grafischen Partituren wurden dort aufgeführt. Vor wenigen Wochen hat das deutsche, auf Wiederveröffentlichungen experimentalelektronischer Musik spezialisierte Label Vinyl On Demand eine Box herausgebracht, die auf fünf LPs erstmals die 25 zwischen 1960 und 1980 entstandenen elektroakustischen Stücke Logothetis› zusammenfasst. Kuratiert wurde dieses Projekt von Julia Logothetis, Günter Köllemann und Matija Schellander, im Zeit-Ton sprechen sie über diese Veröffentlichung.Anestis Logothetis (1921-1994) war einer der ersten Komponisten am Wiener Elektroakustischen Studio, dem ELAK. Die Box «Anestis Logothetis: Electroacoustic Works 1960-80» reicht von einer technischen Probe bei den Darmstädter Ferienkursen über analoge Klangstudien («Farbiges Rauschen«) bis zu Computermusik-Einspielungen am Stockholmer Elektronikmusikstudio EMS. Dazwischen liegen so prägende Stücke wie «Fantasmata» (1960): Immerhin gilt dieses Werk als eine der ersten in Österreich produzierten Tonband-Kompositionen überhaupt, die zudem deswegen so legendär wurde, weil sie eine der ersten Produktionen des Ton-Ingenieurs Hellmut Gottwald war, der dann am ELAK die Tonmeister-Ausbildung etablierte. Logothetis neu beschreibenZusammengestellt wurde diese Box vom Wiener Kontrabassisten und Elektroakustik-Komponisten Matija Schellander, der neben Solo- und Ensembleprojekten das Duo Rdeca Raketa mit der Flötistin und Sängerin Maja Osojnik hat. Gemeinsam mit der Wiener Autorin Natascha Gangl gestalteten Rdeca Raketa für Wien Modern 2021 und co-produziert für das Ö1 Kunstradio im Radiokulturhaus das Werk «Einsame Ameisen Amnesie. Ein Klangcomic frei nach Anestis Logothetis«.In diesem Zeit-Ton sind Ausschnitte aus «Electroacoustic Works 1960-1980» zu hören und Matija Schellander – dem am Freitag, dem 10. März, ein Zeit-Ton-Porträt gewidmet war – erzählt über die Beiträge in dem mehr als 30-seitigen Booklet der Box sowie über Verbindungen beziehungsweise Diskrepanzen zwischen grafischen und elektroakustischen Ansätzen bei Logothetis.Weitere Gäste: Julia Logothetis ist bildende Künstlerin und Nachlassverwalterin der Kompositionen ihres Vaters.Günter Köllemann ist Autor, Fachreferent an der Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Werk Logothetis. Auf seine Initiative kam die Realisierung der Box bei Vinyl On Demand zustande.
Nach dem Blick auf die Gegenwart blicken wir im 2. Teil der Vokalperformance zurück. Die Sängerin und Musikwissenschaftlerin Anne-May Krüger hat ein Buch über die Pionierinnen Carla Henius und Cathy Berberian geschrieben. — Die beide Performerinnen hatten einen ganz entscheidenden Anteil an der Entwicklung der neuen Musik für Stimme im 20. Jahrhundert.Eine Annäherung an zwei faszinierende Künstlerinnen.
Er gilt als die größte Musikproduzenten-Legende und er hat bei einigen der erfolgreichsten Alben aller Zeiten für den Sound gesorgt: Quincy Jones, der Studiozauberer, wird am 14. März 90 Jahre alt.
Lieblingsplatten von Black Heino & Isolation Berlin über Brezel Göring & Fehlfarben zu Pisse & B52›s
Wer nun denkt ‹Brausepöter ist aber ein doofer Name‹, dem sei versichtert: es war ein Schritt nach vorn, hatte sich die Band doch zunächst Nordwestdeutsches Eiterlager genannt. — Brausepöter sind eine der Ur-Punk-Bands des Landes. Bereits 1979 erschien ihr erstes Tape im Eigenvertrieb, 1980 folgte eine 7inch unter der Ägide von Alfred Hilsberg beim ZickZack-Label (welche die Band selbst aber als «zu weichgespült» befand). Kritik hin oder her, die Single für Hilsberg sorgte auch für die Teilnahme am berüchtigt-legendären ZickZack-Label-Abend in der Hamburger Markthalle mit den Neubauten und Abwärts, der aufgrund der dortigen Ausschreitungen fester Bestandteil der deutschen Punk-Mythologie ist. Bereits 1982 war allerdings erstmal Ende bei Brausepöter, man wollte kein Teil der Punkpervertierung durch die Neue Deutsche Welle sein. — Doch vor gut zehn Jahren gab es eine Wiederbelebung der Gruppe um Sänger Martin Lück. Isolation Berlin coverten Brausepöters «Keiner kann uns ab» (siehe auch unten), das legendäre US-Punk-Fanzine Maximum Rocknroll schrieb über den Brausepöter-Backcatalog «It›s indie punk in the purest John Peel sense» und so folgten in den letzten Jahren auch frische Veröffentlichungen: drei Alben und nun eine brandfrische EP, die wir auch zuletzt auf unserer Best New Music Playlist gefeatured hatten.
Immer noch tourt er regelmäßig, unermüdlich nimmt er neue Alben auf, oft mit jüngeren Musikerkollegen. Der Saxofonist Charles Lloyd, der 1933 in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee geboren wurde, beruft sich auf John Coltrane: «Trane hat das Element der Spiritualität in die Musik eingebracht. Das hat mich geprägt. Er hat mein Spiel beeinflusst». — Lloyd spannt den Bogen seines musikalischen Repertoires von Thelonious Monk über alte Traditionals und die Beach Boys bis hin zu seinen eigenen Kompositionen, und eröffnet mit seinem warmen Sound und seiner Improvisation einen ganz eigenen spirituellen Raum. Eine Art Schamane mit schlohweißem Haar und Bart, der Saxofon und Flöte spielend auf der Bühne steht, mit großer Zärtlichkeit Töne formt und sich dabei mit dem Universum verbindet. — Einmal Erfolg und wieder zurück — 1966 erregte Charles Lloyd beim Monterey Jazz Festival erstmals großes Aufsehen mit seinem Quartett, in dem der damals noch unbekannte Pianist Keith Jarrett und der Schlagzeuger Jack DeJohnette spielten. Das Konzert erschien als Album unter dem Namen «Forest Flower» und war ein riesiger Erfolg. — Ab da auf internationalen Bühnen sehr präsent, zog sich Charles Lloyd 1968 plötzlich vom Jazzgeschehen zurück. In den 1970ern machte er Studioaufnahmen mit den «Beach Boys» und ging mit ihnen auf Tour, blieb der Jazzwelt aber fern. Erst der junge französische Pianist Michel Petrucciani konnte Lloyd Anfang der 1980er Jahre davon überzeugen, zum Jazz zurückzukehren. — Charles Lloyd nahm in der Folge regelmäßig Alben für das Münchner Label ECM auf und spielte viel mit skandinavischen Musikern. 2015 wechselte er schließlich zum Label Blue Note und taucht seither in verschiedenen Besetzungen mit jüngeren Musikern auf, darunter mit dem Pianisten Gerald Clayton, dem Bassisten Reuben Rogers und dem Gitarristen Julian Lage, aber häufiger auch mit Bill Frisell. Zuletzt veröffentlichte Blue Note eine Album-Trilogie von ihm.
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