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Tanzende Stimmen, singende Körper – Die amerikanische Künstlerin Meredith Monk

18.03.2023HörspielmagazinDeutschlandfunkKarl Lippegaus —   –  Details

Meredith Monk

Komposition: Sven-Ingo Koch — Regie: Leonhard Koppelmann — Mit Maren Eggert, Lou Strenger, Bettina Engelhardt — Viktoriia Vitrenko (Sopran) — Carl Rosman (Klarinette) — Ton und Technik: Christoph Rieseberg, Wolfgang Rixius, Oliver Dannert — Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2023 — Länge: 50›33

Anschließend — Tanzende Stimmen, singende Körper — Die amerikanische Künstlerin Meredith Monk — Von Karl Lippegaus

Die Nymphe Echo wurde zum Nachplappern, zum Stummsein verdammt, verzehrte sich und wurde zu nichts als Kieseln und Klang. Wo sonst als in einem Hörspiel sollten ihr – vierstimmig, vielschichtig, mit Witz und Bitterkeit – Leib, Leben und Lieben zurückerstattet werden? — Nach dem Mund reden – wollen wir das nicht alle, wenn wir lieben, und kann nicht doch eine Art Gesang daraus entstehen? «Echo. Burlesque» ist die dritte Zusammenarbeit des Komponisten Sven-Ingo Koch, des Regisseurs Leonard Koppelmann und des Lyrikers Jan Wagner – und der abschließende Teil ihrer Trilogie über mythische Themen in populären Darbietungsformen. Es beginnt als Stammeln, als Lautgeröll, wird zum Hadern, zur Klage, zum Klang, wird zum Zank von gleich vier Erscheinungsformen jener mythischen Nymphe, der auferlegt war, stets die letzten Worte fremder Rede wiederholen zu müssen, die sich im Wald verbarg, zu nichts als Knochen, zu Steinen wurde. Narziss hingegen, Geck und Objekt ihrer Liebe, darf hier nur als Widerhall wirken, erscheint lediglich in der Sprache, als Erinnerung, eben: als Echo, etwa im Wacholder – «Ach, Holder!» Und wer weiß, ob nicht am Ende dieser neuesten Fassung eines klassischen Liebesdramas doch dies steht – ein Anfang, und so etwas wie Glück. Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, lebt als Lyriker, Übersetzer englischsprachiger Lyrik und Essayist in Berlin. Neben Gedichtbänden – zuletzt «Die Live Butterfly Show» (Hanser Berlin, 2018) – veröffentlichte er Essaysammlungen, darunter «Der glückliche Augenblick» (Hanser Berlin, 2021), und Hörspiele. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse (2015) und den Georg-Büchner-Preis (2017).

 
 

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Echo. Burlesque – Jan Wagner

18.03.2023HörspielDeutschlandfunkSven-Ingo Koch,Leonhard Koppelmann —   –  Details

Echo Narziss

Komposition: Sven-Ingo Koch — Regie: Leonhard Koppelmann — Mit Maren Eggert, Lou Strenger, Bettina Engelhardt — Viktoriia Vitrenko (Sopran) — Carl Rosman (Klarinette) — Ton und Technik: Christoph Rieseberg, Wolfgang Rixius, Oliver Dannert — Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2023 — Länge: 50›33

Anschließend — Tanzende Stimmen, singende Körper — Die amerikanische Künstlerin Meredith Monk — Von Karl Lippegaus

Die Nymphe Echo wurde zum Nachplappern, zum Stummsein verdammt, verzehrte sich und wurde zu nichts als Kieseln und Klang. Wo sonst als in einem Hörspiel sollten ihr – vierstimmig, vielschichtig, mit Witz und Bitterkeit – Leib, Leben und Lieben zurückerstattet werden? — Nach dem Mund reden – wollen wir das nicht alle, wenn wir lieben, und kann nicht doch eine Art Gesang daraus entstehen? «Echo. Burlesque» ist die dritte Zusammenarbeit des Komponisten Sven-Ingo Koch, des Regisseurs Leonard Koppelmann und des Lyrikers Jan Wagner – und der abschließende Teil ihrer Trilogie über mythische Themen in populären Darbietungsformen. Es beginnt als Stammeln, als Lautgeröll, wird zum Hadern, zur Klage, zum Klang, wird zum Zank von gleich vier Erscheinungsformen jener mythischen Nymphe, der auferlegt war, stets die letzten Worte fremder Rede wiederholen zu müssen, die sich im Wald verbarg, zu nichts als Knochen, zu Steinen wurde. Narziss hingegen, Geck und Objekt ihrer Liebe, darf hier nur als Widerhall wirken, erscheint lediglich in der Sprache, als Erinnerung, eben: als Echo, etwa im Wacholder – «Ach, Holder!» Und wer weiß, ob nicht am Ende dieser neuesten Fassung eines klassischen Liebesdramas doch dies steht – ein Anfang, und so etwas wie Glück. Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, lebt als Lyriker, Übersetzer englischsprachiger Lyrik und Essayist in Berlin. Neben Gedichtbänden – zuletzt «Die Live Butterfly Show» (Hanser Berlin, 2018) – veröffentlichte er Essaysammlungen, darunter «Der glückliche Augenblick» (Hanser Berlin, 2021), und Hörspiele. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse (2015) und den Georg-Büchner-Preis (2017).

 
 

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Wie ich Brite wurde – Als Emigrant in England

18.03.2023Studio 9Deutschlandfunk KulturHerbert Freeden, Margarete Wohlan —   –  Details

Piccadilly Circus

Es beginnt mit dem Jahr 1939. Der Erzähler ist Jude und kommt nach England, was nur ein Übergang sein soll, aber ein Übergang wohin? Und: «Was kann aus einem Tag werden, der mit Porridge beginnt?» Lakonisch, manchmal ironisch, aber nie leidend – so schildert die Hauptfigur im Feature den schwierigen, langwierigeren Weg, ein Brite zu werden. Tausende von ihnen waren damals in England angekommen, ohne Arbeitserlaubnis, mit den vorgeschriebenen zehn Mark, die sie mitnehmen durften als einzigem Besitz, manche mit einem Koffer, viele mit gar nichts. Nicht alle haben es geschafft, sagt der Erzähler, sie waren in Deutschland nicht mehr zu Hause, aber auch in England nicht zugehörig. Fußballmannschaften machten den ersten wirklichen Kontakt, brachten etwas Leben in die stillen Wochenenden. Und dann war da noch die Sprache der Musik. Das machte es leichter. Aber es gab auch: «Achtung vor der fünften Kolonne!! Interniert sie alle!!» Nach dem Kriegsende war klar: Sie hatten sich bewährt, wer wollte, bekam die britische Staatsangehörigkeit. —

 
 

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Universalgenie: Pharrell Williams wird 50

18.03.2023Zündfunk: PlaybackBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Pharrell Williams

Universalgenie: Pharrell Williams wird 50 — Am 5. April kann er feiern: Der Musiker, Produzent, Mode-Designer Pharrell Williams wird 50. Der aus Virginia Beach von der US-Ostküste stammende Künstler ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der internationalen Pop-Szene und verdient das Prädikat «Universal-Genie». Zusammen mit seinem Cousin (!) Timbaland, der ua Missy Elliott aufnahm, legte er den Grundstein für den neuen aufregenden Sound ab den späten 90ern: Rap, Pop und vor allem R´n´B- Elemente sorgten für einen Mix, der über die Grenzen von Over- zu Underground hinwegfegte und swingte. Pharrell ist sowohl als Produzent erfolgreich (Snoop Dogg, Madonna), mit Band (N.E.R.D. – ua «Album Des Jahres 2011» im Zündfunk / Bayern2), als Feature-Gast (Daft Punk – «Get Lucky»), als Produktions-Team (Neptunes) sowie solo («Happy»). Vor Kurzem stand der Star-Trek-Fan (sein Musik-Label hat er nach der Sci-Fi-Serie Star-Trak benannt) aus anderem Grund in den Schlagzeilen: nachdem er bereits sein eigenes Mode-Label Billionaire Boys Club, eine Mode-Linie mit Adidas und weitere Kooperationen als Designer aufgebaut hat, wurde er im Februar 2023 zum Kreativ-Chef für die Männerlinie von Louis Vitton ernannt. Williams, der mit Model / Designerin Helen Lasichanh verheiratet ist und mit ihr vier Kinder hat, wird dadurch wohl weniger Zeit für Musik haben. Bei 13 Grammys kann man schon mal langsamer im Studio machen. Wir hören in dieser Stunde seine besten und wichtigsten Songs, auch Pharrell Williams selbstim Interview und Turnschuh-Designer Erman Aykurt, der einige Jahre mit ihm von Herzogenaurauch aus zusammengearbeitethat und viel von ihm hält – auch menschlich.

 
 

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Weltverschwörer aus Österreich / Fake News Blues – Felix Kalaivanan

18.03.2023HörspielÖ1Felix Kalaivanan —   –  Details

Johannes Silberschneider

«Fake News Blues». Von Felix Kalaivanan, Yannick Reuter, Andreas Schiessler und Sophia Sixta. Idee und Konzept: Monika Kalcsics. Mit Hannes Duscher, Roland Gratzer, Katharina Knap, Johannes Silberschneider, Sona MacDonald, Gerald Votava, Elisabeth Semrad, Lukas Tagwerker, Saskia Klar, Paul Kraker, Stephan Pokorny, Marina Ninic und Andreas Schiessler. Ton: Philip Scheiner, Robert Pavlecka. Musik: Peter Kaizar. Regie: Philip Scheiner (ORF 2019) — Angespannt sitzen Reini und Alfred in ihrem klapprigen Auto und starren auf das Funkhaus in Wien. Ihr Plan ist simpel, aber riskant. Sie wollen endlich ihre Wahrheit verbreiten. Es ist nicht nur ihre Wahrheit. Sie teilen sie mit einer eingeschworenen Gruppe, die sich im Westen des Landes auf ein Anwesen einer verarmten Adelsfamilie zurückgezogen hat. — Aus der Sicht dieser Gruppe handelt es sich bei der Republik Österreich um ein pseudostaatliches, ausbeuterisches, freiheitsgefährdendes Firmenkonglomerat. Sie müsse daher kompromisslos abgelehnt werden. Bewaffnet mit einer Audiokassette, einer Pistole mit Schalldämpfer und einer großen Portion Voreingenommenheit verschafft sich Reini Zutritt zum Abendjournalstudio von Ö1. Sein Plan misslingt und Reini sieht sich gezwungen, die Moderatorin Andrea und den Tontechniker Michael samt Übertragungswagen auf die Ländereien der Gräfin von Virgen zu bringen, den Sitz von Neu-Österreich. Von dort sollen die Nachrichten an die unwissende Welt verkündet werden. Ein nächtlicher Roadtrip beginnt. — «Fake News Blues» war die erste Fiction-Podcast-Serie des ORF. Die Serie wurde Ende März 2019 zum ersten Mal zeitgleich auf Ö1 und auf FM4 ausgestrahlt (online als Podcast und on air). Zwei FM4-Stars spielten Hauptrollen: Hannes Duscher und Roland Gratzer. — Dass die Wirklichkeit tragischerweise die Satire überholen kann, zeigte dreieinhalb Jahre später eine Razzia in elf deutschen Bundesländern und in Österreich. Im Dezember 2022 wurden 25 mutmaßliche Mitglieder der Vereinigung der «Reichsbürger» festgenommen. Sie wollten den Reichstag stürmen. Die Beschuldigten, so heißt es, hätten es sich zum Ziel gesetzt, «die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland zu überwinden und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen». Man sei sich bewusst gewesen, «dass dieses Vorhaben nur durch den Einsatz militärischer Mittel und Gewalt gegen staatliche Repräsentanten verwirklicht werden kann». Hierzu würde auch die «Begehung von Tötungsdelikten» zählen. Die Mitglieder der Gruppierung folgten «einem Konglomerat aus Verschwörungsmythen bestehend aus Narrativen der sogenannten Reichsbürger- sowie der QAnon-Ideologie».

 
 

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Fußballlegende Hans Krankl

18.03.2023Ö1Elke Tschaikner —   –  Details

Hans Krankl

Live aus dem Studio 3 im Radiokulturhaus — Gast: Fußballer, Trainer, Popsänger und Musikliebender Hans Krankl

Schon als Teenager begann Hans Krankl seine Karriere als Profifußballer, mit dem entscheidenden Tor bei der WM in Cordoba 1978 wurde er zur Legende. Damals schoss er das entscheidende Tor gegen die deutsche Mannschaft und ganz Österreich war aus dem Häuschen, ein Moment, der sich ins kollektive Gedächtnis einbrannte. Auch international war der «Goleador» Hans Krankl ein Topspieler, der FC Barcelona eine der wichtigsten Karrierestationen. Doch sein ganzes Leben lang schon pflegt er liebevoll seine zweite Leidenschaft, die Musik. Als Sänger, als Plattensammler, als Radiomoderator. — Im Ö1 Klassiktreffpunkt spricht Hans Krankl, der im Februar seinen 70. Geburtstag gefeiert hat, über seine Musik und Sport, über Bühnen und Stadien, über die Faszination des Mediums Radio, über musikalische Erweckungserlebnisse und die Faszination an musikalischen Neuentdeckungen.

 
 

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Bernd Lötsch – ein Anwalt für die Natur

18.03.2023Ö1Gerald Navara —   –  Details

Bernd Lötsch

Ob es um den Schutz von Stadtbäumen ging, die Verhinderung des Atomkraftwerks Zwentendorf oder die Erhaltung der Donauauen bei Hainburg: Bernd Lötsch war als streitbarer Interviewpartner bei Journalist:innen beliebt, bei Politiker:innen verhasst. Gleichgültig war und ist er kaum jemandem.

 

Internationale Größen aus der Welt der Wissenschaften wie Edward Teller, «Vater der Wasserstoffbombe» lernten ihn als scharfen Diskutanten kennen. — Dass Lötsch aber nicht nur ein Streiter war, hat er fünfzehn Jahre lang als Generaldirektor des Naturhistorischen Museums bewiesen. In tiefer Freundschaft war Lötsch auch mit Friedensreich Hundertwasser, Arik Brauer und Ernst Fuchs verbunden, weil auch sie mit ihrer Kunst für den Schutz der Natur eintraten. — Kaum bekannt ist, dass Lötsch auch ein erfolgreicher Filmemacher war. Das Handwerk hat er bei seinem Vater, einem Wiener Filmproduzenten gelernt. Fast wäre er in die Fußstapfen des Vaters getreten. Wunsch der Familie war es hingegen, dass der redegewandte Junge Jus studiert. Doch der entscheidet anders und beginnt das Studium der Biologie an der Universität Wien. In einem Brief an die Verwandtschaft entschuldigt er sich dafür, «… vielleicht werde ich Anwalt, aber ein Anwalt für die Natur». — Der Anfang 80-jährige Bernd Lötsch blickt zurück auf ein Leben im permanenten Einsatz für die Natur und den Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Typisch für ihn – er gibt auch Ausblicke auf seine weiteren Aktivitäten in der Zukunft. «Wenn schon ein Anwalt, dann werde ich ein Anwalt für die Natur».

 
 

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Das RSO Wien auf virtueller USA-Tournee

18.03.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner, Christian Scheib —   –  Details

RSO Wien

Le week-end begleitet das RSO Wien auf einer virtuellen USA-Tournee und die amerikanische Chefdirigentin ist natürlich auch dabei.

 

Als im Jahr 1990 die Autokolonne mit Leonard Bernsteins Sarg langsam durch Brooklyn in Richtung Green-Wood Cemetery fährt, nehmen die Bauarbeiter am Straßenrand ihre gelben Helme ab und rufen: «Goodbye, Lenny». Es ist wie eine posthume Bestätigung dessen, was Leonard Bernstein gelebt hat. Kein anderer Musiker vor ihm hat so sehr verschiedenste musikalische und soziale Welten umarmt: Als einer der berühmtesten, klassischen Dirigenten des 20. Jahrhunderts, als Jazzliebhaber, als Komponist, als charismatischer Lehrer, als Präsentator im Fernsehen, als politischer Aktivist. Er wird von vielen ehrlich geliebt, weil er Vieles ehrlich liebt. Auch wenn er gerade deshalb nicht immer und von allen verstanden wurde. — Einmal hat Leonard Bernstein das RSO Wien auch dirigiert, als das ORF-Orchester in der Wiener Oper eingesprungen ist, um Bernsteins «A Quiet Place» zu spielen. Als die Dirigentin Marin Alsop zum ersten Mal das RSO Wien dirigiert – und niemand weiß damals, dass sie eines Tages die Chefdirigentin dieses Orchesters sein sollte – steht die 1. Symphonie von Leonard Bernstein auf dem Programm, immerhin Musik eines ihrer Lehrer. — Das RSO Wien in le week-end auf virtueller USA-Tournee und da gibt es unvermeidliche und unverwüstliche Fixsterne von Samuel Barber und Aaron Copland anzusteuern. «Semplice e bella»: Arturo Toscanini dirigiert 1938 die Uraufführung von Samuel Barbers Adagio in der Fassung für Streichorchester und trifft mit dieser Anmerkung ziemlich präzise den amerikanischen Geist einer Ästhetik von Raffinement und gleichzeitiger Massentauglichkeit. Nach der ersten Probe sagt Toscanini nämlich nur: «Einfach und schön.» Der Komponist Samuel Barber ist 28, er ahnt vielleicht schon, dass sein «Adagio for Strings» opus 11 in seiner perfekten Mischung aus Schönheit und Trauer alles überstrahlt, das er in seinem langen Leben noch komponieren wird. Ein scheinbar einfaches Stück für Streichorchester erobert die Welt und wird zu dem Adagio schlechthin. Als Franklin D. Roosevelts Tod im Radio verkündet wird, erklingt das Adagio. Als Albert Einstein und Grace Kelly, Prinzessin von Monaco, begraben werden, erklingt das Adagio. In Filmen von David Lynch und Oliver Stone, in Folgen der Simpsons und von South Park, erklingt das Adagio. Als Soundtrack zu Videospielen, gesampelt in Popsongs. Und immer noch ist es in aller stillen Raffinesse einfach Samuel Barbers Adagio: «Semplice e bella». — Aaron Copland war mit Orchesterwerken wie «Appalachian Spring», «Billy the Kid» oder «Rodeo» zum Gründervater einer nationalbewussten US-amerikanischen Musik geworden. Aaron Coplands Musik enthält Jazzeinflüsse und orchestrale Cinemascope-Landschaftsmalerei, offene Intervalle, klare Strukturen, einfache Rhythmen: Musik für alle Amerikaner, nicht nur für Bildungsbürger. «The Century of the Common Man» hatte Henry A. Wallace, Vizepräsident von Franklin D. Roosevelt, 1942 proklamiert. Aaron Copland schreibt noch im selben Jahr – im Propaganda-Auftrag des Cincinnati Symphony Orchestra – die Aufbruchsmusik dazu: «Fanfare for the Common Man». — Die amerikanische RSO Wien Chefdirigentin Marin Alsop zeigt uns mit Werken von Charles Ives – das ebenfalls unverwüstliche, wenn auch gänzlich anders und unglaublich behutsam Fragen stellende Stück «The Unanswered Question» – und mit auf gänzlich andere Weise unverwüstlicher Musik von John Adams die ganze musikalische Bandbreite der Musik ihrer Heimat.

 
 

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Türkei unterstützt Finnlands NATO-Antrag

17.03.2023NewsThe Washington PostNeil Genzlinger —   –  Details

Sauli Niinisto / Recep Tayyip Erdogan

Die Türkei wird den Prozess zur Ratifizierung des NATO-Beitritts Finnlands einleiten, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag auf einer Pressekonferenz in Ankara und gab dies nach Gesprächen mit dem finnischen Präsidenten Sauli Niinisto bekannt . — Finnland benötigt die einstimmige Zustimmung der Türkei und aller anderen NATO-Mitglieder, um dem Bündnis beizutreten. Zusammen mit Schweden kündigte es nach der russischen Invasion in der Ukraine im vergangenen Jahr seine Beitrittsabsicht an. Es wird immer noch erwartet, dass Erdogan die Zustimmung zu Schwedens Angebot verweigert, und der schwedische Premierminister sagte, es sei zunehmend wahrscheinlich, dass Finnland zuerst der NATO beitreten werde. In einer Erklärung lobte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, den Schritt der Türkei und forderte Ankara auf, auch Schwedens Beitrittsprotokolle zu ratifizieren.

 
 

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Russland reagiert scharf auf Haftbefehl gegen Putin

17.03.2023NewsSüddeutsche ZeitungLeopold Zaak —   –  Details

Putin / Lwowa-Belowa

«Ungeheuerliche Anschuldigung», Haftbefehl soll als Toilettenpapier benutzt werden – so reagiert Russland auf die Entscheidung aus Den Haag — Russland erkennt den Internationalen Strafgerichtshof nicht an. Nicht nur deshalb überrascht es nicht, dass aus Russland Kritik laut wird am Haftbefehl gegen Präsident Wladimir Putin und die Kinderrechts-Kommissarin Maria Lwowa-Belowa. Einige Reaktionen auf das Urteil fallen sehr drastisch aus, andere dürften betroffene ukrainische Familien sehr verletzen. — Maria Sacharowa, eine Sprecherin des Außenministeriums, sagte, das Urteil sei bedeutungslos. Der prominente Außenpolitiker Leonid Sluzki reagierte nicht so gelassen. «Solche Anschuldigungen sind einfach ungeheuerlich, sie fallen nicht einmal unter die Definition von ›absurd›.» Er warf dem Gerichtshof in Den Haag vor, sich vom Westen politisch instrumentalisieren zu lassen. Anstelle von Putin und Lwowa-Belowa hätte der Gerichtshof den ukrainischen Präsidenten Selenskij und «seine Bande» verfolgen müssen. Lwowa-Belowa habe viele Kinder gerettet, «von denen viele ihr Zuhause, ihre Eltern verloren oder während des Beschusses durch ukrainische Neonazis verletzt wurden.»

Lwowa-Belowa antwortete mit Zynismus auf die Entscheidung. Der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti sagte sie: «Es ist großartig, dass die internationale Gemeinschaft die Arbeit zur Hilfe für die Kinder unseres Landes gewürdigt hat.»

Dmitri Medwedew, früher selbst Präsident Russlands und heute stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats und propagandistischer Stichwortgeber für Putin, reagierte in der für ihn typischen Schärfe. «Es muss nicht erklärt werden, WO dieses Papier verwendet werden soll», schreibt er bei Twitter. Hinter seinen Satz setzt er ein Emoji, das eine Rolle Toilettenpapier zeigt.

 
 

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Jim Gordon / Top-Rock-Schlagzeuger mit einem unruhigen Leben– stirbt im Alter von 77 Jahren

17.03.2023NewsThe New York TimesRichard Sandomir —   –  Details

Jim Gordon

Jim Gordon, ein talentierter, aber problematischer Schlagzeuger, der in den Aufnahmestudios der 1960er und 70er Jahre allgegenwärtig war und als Mitglied von Eric Claptons Band Derek and the Dominos half, die romantische Ballade «Layla» zu schreiben – aber der an Schizophrenie litt und verbrachte fast 40 Jahre im Gefängnis, verurteilt wegen Mordes an seiner Mutter – starb am Montag in einer medizinischen Einrichtung des Gefängnisses in Vacaville, Kalifornien. Er war 77 Jahre alt. — Sein Tod wurde von Robert Merlis, einem Publizisten von Joel Selvin, dem Autor einer in Kürze erscheinenden Biographie von Mr. Gordon, bekannt gegeben. Herr Selvin sagte, er kenne die Ursache nicht. — «Wenn die Leute sagen, dass Jim Gordon der größte Rock›n›Roll-Schlagzeuger ist, der je gelebt hat», schrieb Mr. Clapton in «Clapton: The Autobiography» (2007), «glaube ich, dass das wahr ist, mehr als alle anderen.»

Groß und muskulös, mit einem Kopf voller lockiger Haare, machte Mr. Gordon erstmals 1963 auf einer England-Tournee mit den Everly Brothers auf sich aufmerksam. In den nächsten 15 Jahren arbeitete er an Studioaufnahmen mit hochkarätigen Künstlern, darunter John Lennon («Imagine»), George Harrison («All Things Must Pass»), die Beach Boys («Pet Sounds»), Harry Nilsson ( «Nilsson Schmilsson»), Carly Simon («No Secrets») und Steely Dan («Pretzel Logic»).

 
 

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Schweizer Schlagzeuger-Legende Jojo Mayer: «Die junge Generation träumt zu wenig in die Zukunft hinaus. Sie passt sich zu sehr den Gegebenheiten an»

16.03.2023NewsNZZUeli Bernays —   –  Details

Jojo Mayer

New York ist nicht mehr das, was es einmal war. Der Schlagzeuger Jojo Mayer fand dort in den neunziger Jahren die musikalische Zukunft. Unterdessen hat er die Metropole enttäuscht verlassen. Heute sucht er den Dialog mit den Maschinen. — Mit einem Buddy-Rich-Projekt reist der Schweizer Schlagzeuger Jojo Mayer in die Vergangenheit. — Mit einem Buddy-Rich-Projekt reist der Schweizer Schlagzeuger Jojo Mayer in die Vergangenheit.

 

Karin Hofer / NZZ — Jojo Mayer, Sie waren immer ein musikalischer Futurist. Nun sind Sie im Januar sechzig geworden. Interessiert Sie die Zukunft noch im gleichen Masse? —

 
 

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