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My Placenta – My Ritual / Urmoderne Bräuche rund um den Mutterkuchen

19.03.2023FreistilDeutschlandfunkMaria Antonia Schmidt —   –  Details

Gehäkelte Plazenta

Regie: die Autorin — Mit: David Vormweg und Sigrid Burkholder — Ton und Technik: Hendrik Manook und Lukas Fehling — Redaktion: Anna Seibt — Produktion: Deutschlandfunk 2023— «Möchten Sie ihre Plazenta mitnehmen?» Das Neugeborene kaum im Arm – und dann diese Frage. Während die einen bei der Vorstellung die Stirn runzeln vor Ekel, zücken die anderen schon freudig die Tupperdose. Ins Gefrierfach – fertig – los! — Gemeinsam mit Medikamentenresten, blutigem OP-Abfall und Fäkalien landet die Plazenta nach den meisten Geburten im klinischen Sondermüll. Nur wenige Mütter entscheiden sich, das handtellergroße Gewebe rituell zu würdigen. Neun Monate immerhin war das Kind fest damit verbunden und wurde davon rundum versorgt. Plazentabräuche finden sich in alten Kulturen und deuten darauf hin, dass der Nachgeburt traditionell mit besonderem Respekt begegnet wurde. Und weil es Trend ist, das Alte wiederzuentdecken und in modische Riten zu verpacken, kann sich auch ein Mutterkuchen-Smoothie neben der knalligen Plazenta-Kunst auf Pinterest sehen lassen. —

 
 

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Die Khaled el Masri Story – Die Entführung (3/4)

18.03.2023TiefenblickWDR 5Stefan Eberlein —   –  Details

Khaled el Masri

Die CIA wusste erstaunlich gut über die Lebensverhältnisse Khaled el Masris Bescheid. Woher hatte der Geheimdienst all die Informationen? Und wer war der deutschsprechende Agent? 2007 findet ein deutscher Journalist die Klarnamen der CIA-Entführer. Aber die Bundesregierung verhindert die weitere Aufklärung.

Von der CIA entführt, eingesperrt, misshandelt. Monatelang. Ein unschuldiger, deutscher Staatsbürger. Sein Name: Khaled el Masri. Was wusste die Bundesregierung? Neue Recherchen stoßen auf viele Ungereimtheiten. — Es dauert mehr als zehn Jahre bis die US-Behörden einräumen, dass er Opfer einer Verwechslung geworden war. Dennoch verweigern ihm bis heute die US-Regierung und die Bundesregierung jedwede Hilfe, Anerkennung und Wiedergutmachung. Und bis heute sind die namentlich bekannten Verantwortlichen für ihre Verbrechen nicht zur Rechenschaft gezogen worden. — Der Fall El Masri steht beispielhaft für den skrupellosen Kampf gegen den Terror, den US-Geheimdienste seit den Anschlägen des 11. September 2001 führen. Er zeigt, wie sich eine deutsche Bundesregierung aus vermeintlicher Bündnistreue zum Handlanger machte und die deutsche Justiz aus politischen Gründen ausbremste. Und er zeigt, dass Opfer, die ins Fadenkreuz von Geheimdiensten gelangen, auch Jahre später keinerlei Wiedergutmachung erwarten können. — El Masri ist nach seiner Entführung schwer traumatisiert. Er wird gewalttätig und muss fünf Jahre ins Gefängnis. Seine Frau wird krank, auf den Kindern lastet das Stigma eines gewalttätigen Vaters, an dem ein Terrorverdacht klebt. Heute lebt Familie el Masri in Österreich. Mit Deutschland haben sie abgeschlossen, das Vertrauen in den Rechtsstaat ist nachhaltig erschüttert. — Inwiefern auch die deutsche Bundesregierung an der Entführung beteiligt war, oder zumindest davon wusste, konnte nie endgültig geklärt werden. Stefan Eberlein versucht, die Gründe dafür herauszufinden – und stößt bei seiner Recherche auf viele unbeantwortete Fragen. Der Podcast wurde von der Filmstiftung NRW gefördert.

 
 

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Jazzfest Berlin: The Brother Moves On / Isaiah Collier & The Chosen Few

18.03.2023Sounds in Concertbremen zweiArne Schumacher —   –  Details

Isaiah Collier

2022 war für das traditionsreiche Jazzfest Berlin fast wie eine Wiedergeburt: nach zwei hybriden Veranstaltungsjahren kehrte das 4-tägige Festival zurück ins Haus der Berliner Festspiele.

 

Neben den Konzerten im großen Saal fanden einige Highlights abseits des großen Konzertraums statt. Auf der sogenannten Seitenbühne eroberte am Auftaktabend die aus Johannesburg stammende Band The Brother Moves On mit ihrem warmen, aber auch mahnenden Afrobeat-Jazz die Herzen der Zuschauer. Am Samstag wiederum spielte der junge Chicagoer Saxofonist Isaiah Collier mit seiner Band The Chosen Few im besten John Coltrane-Sinne Knoten in die Ohren. — Wer Siyabonga Mthembu und seine Band The Brother Moves On auf der Bühne erlebt hat, geht als veränderter Mensch aus dem Konzert. Die junge Band aus Johannesburg in Südafrika ist von Afrobeat und Jazz, von Rock und Clubmusik geprägt, vor allem aber verkörpert sie den Freiheitskampf der schwarzen Bevölkerung Südafrikas im Geiste Nelson Mandelas. Denn auch wenn die Apartheid abgeschafft wurde, sei Südafrika noch lange keine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft zwischen Weiß und Schwarz. Mthembu als geistiger Anführer der Band ist nicht nur ein exzellenter Performer, der weiß wie man eine Musik zum Tanzen bringt, er ist auch ein hochpolitischer Musiker, dem es wichtig war seine Botschaft in Deutschland zu vermitteln: «Das Land ist ein umkämpftes Problem bei uns. Die weiße, populistische Mehrheit besitzt das meiste Land. Für uns aber ist Land Teil unseres spirituellen Ethos, es hält die Verbindung zu unseren Ahnen aufrecht. Das Land-Problem ist für uns kein ökonomisches, sondern ein spirituelles.»

The Brother Moves On haben ihr aktuelles Album «$/He Who Feeds You…Owns You» auf dem Label Native Rebel Recordings des Londoner Jazz-Tausendsassas Shabaka Hutchings rausgebracht. Mit diesen Songs und der Gast-Saxofonistin Chelsea Carmichael hat das 7-köpfige Ensemble einen denkwürdigen Auftritt hingelegt. — In einem zumindest vergleichbaren Geiste ist der 24-Jährige Tenorsaxofonist Isaiah Collier aus Chicago unterwegs. Mehr durch Zufall ist er zum Saxofon gekommen, spielte zunächst Klavier und Flöte. Aber nachdem er die ersten Platten von John Coltrane und Pharoah Sanders gehört hatte, war der Weg für den jungen Afro-Amerikaner klar: diesen Helden seiner Jugend will er folgen. Sein aktuelles Album «Cosmic Transitions» hat er am Geburtstag von John Coltrane mit seiner Band eingespielt und die Nähe zum Klassiker «A Love Supreme» ist unüberhörbar. Aber Collier hat seinen eigenen Kopf, einen Begriff wie spiritual jazz lässt er sich nicht einfach als Stempel aufdrücken und fragt zurück, ob nicht so ziemlich jede Handlung von einem spezifischen Geist durchdrungen sei: Alles ist spirituell. Du musst dich immer nur fragen: im Geiste von was?

Viele Noten spielt Collier und so sehr man sich wünscht, er möge beim Spielen mal atmen, war eine atemlose Gespanntheit andersherum im Konzertraum regelrecht greifbar. Ein lautes Konzert, eins, das kaum Momente der Entspannung zuließ, aber gerade dadurch eine unbändige Kraft entfesselt hat. — RBB-Mitschnitte vom Jazzfest Berlin 2022 in der Seitenbühne des Haus der Berliner Festspiele vom 3. und 5. November 2022

 
 

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Katja Petrowskaja: Jeder Krieg ist absurd, dieser ist nicht fassbar!

18.03.2023ZeitgenossenSWR2Kristine Harthauer —   –  Details

Katja Petrowskaja

«Ich habe mich dafür entschieden, seit Anfang des Krieges nur über Kriegsfotos zu schreiben», sagt die Autorin Katja Petrowskaja. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung reflektiert sie in ihrer Kolumne über Bilder und deren Geschichten und Hintergründe. «Über Kriegsfotos zu schreiben ist für mich ein Todesritual.» Dass sie sich nun seit mehr als einem Jahr auf Bilder aus dem russischen Angriffskrieg gegen ihr Heimatland, die Ukraine, fokussiert, helfe ihr, sich nicht ganz ohnmächtig zu fühlen.

 

Auch in Berlin ist der Krieg da.

 

Denn Katja Petrowskaja lebt seit mehr als 20 Jahren in Berlin. Doch auch hier kommt der Krieg ihr ganz nah. In den sozialen Netzwerken und Chatgruppen ist sie tagtäglich mit dem Tod konfrontiert. Als Autorin befinde sie sich dabei in einer zwiespältigen Situation: Einerseits möchte sie über die Gräuel des Krieges erzählen, andererseits gelte es auch, die Ehre der Menschen im Krieg zu schützen.

 
 

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Michael Landau – Der Change Manager

18.03.2023DiagonalÖ1Nicole Dietrich —   –  Details

Michael Landau

Weißes Haar, liebenswürdiges Lächeln, sanfte Stimme: Michael Landau beherrscht den dezenten Auftritt mit einnehmender Höflichkeit. Seit zehn Jahren ist er Präsident von Caritas Österreich, seit 2020 steht er der Caritas Internationalis, der kirchlichen Hilfsorganisation, nun auch auf europäischer Ebene vor. Er repräsentiert einen riesigen Apparat mit mehr als 16.000 Mitarbeiter:innen mit den Mitteln der Rede und Gegenrede: reflektiert, analytisch, hartnäckig. — Als Sohn eines jüdischen Vaters und einer katholischen Mutter lässt er sich mit 20 Jahren taufen, mit 32 Jahren zum Priester weihen, promoviert in Biochemie und in Kirchenrecht. Er kennt die Schattenseiten des Altruismus, und möchte den «Menschen» aus dem «Gutmenschen» gekerbt wissen. Mit seinem Team managt der Naturwissenschaftler soziale Krisen, mahnt die Regierung, absolviert Medienauftritte, unterstützt innovative Projekte im Sozialbereich und verliert nicht an Bodenhaftung. Von klassischen Caritas- Kernaufgaben wie Pflege, Behindertenarbeit, Asyl und Integration, Armutsbekämpfung abgesehen, werden Lerncafes, Suppenbusse, ein Hotel für arbeitslose Flüchtlinge initiiert oder etwa ein Service-Center für obdachlose Menschen – die «Gruft» – aus dem merkantilen Boden Wien-Mariahilfs gestampft. Michael hilft, wo Mensch shoppt. Ob er die Welt verändern will? «Unbedingt! Wir müssen von der Wirklichkeit erzählen», sagt der wohlerzogene Lobbyist für das Soziale. Wer sich dem Prinzip Hoffnung anschließt, braucht Kondition und Weitblick.

 

Diagonal am Weg mit dem sportlichen «sozialen Gewissen der Nation». — Mit Beiträgen von Sonja Bettel, Christa Nebenführ, Erich Klein, Nada El-Azar-Chekh und Katharina Hirschmann. — Anschl.: Diagonals Feiner Musiksalon: John Cale – «Mercy»

 
 

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Jazznacht-Magazin – Tony Coe, Carlos Garnett, Robin Lumley

18.03.2023JazznachtÖ1Christian Bakonyi —   –  Details

Tony Coe

Das Ö1 Jazznacht-Magazin

Heute mit diesen Themen: Konzerttipps für die kommende Woche, ein Gewinnspiel, (als Preis wartet eine CD bei der Frank Hoffmann Heinrich Heine liest) sowie Nachrufe auf Carlos Garnett, der Saxofonist wurde durch seine Zusammenarbeit mit Miles Davis bekannt und Robin Lumley, der britische Keyboarder war eine der treibenden Kräfte der Fusion Band Brand X, wie auch auf Tony Coe, dem britischen Saxofonisten, Klarinettisten und Flötisten, der am 16. März verstorben ist.

 
 

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Tweet: Real Peace – Not Appeasement

18.03.2023TwitterUkraine WorldChristoph Möller —   –  Details

Real Peace

Vor 9 Jahren illegal annektiert #Crimea & unterminierte regelbasierte internationale Grenze. Damals hat die Welt nicht für sein zynisches Verbrechen bestraft, also wurde das Böse größer. Seitdem haben die Besatzer die einst blühende Krim in ein großes Gefängnis verwandelt. Unsere Pflicht ist es, die Freiheit auf die Halbinsel zurückzubringen.

 
 

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Polito Vega / Salsa-‹König› des New York Radio – stirbt im Alter von 84 Jahren

18.03.2023NewsThe New York TimesSam Roberts —   –  Details

Polito Vega

Polito Vega, ein überschwänglicher Ansager mit einer dröhnenden Bassstimme und einem fein eingestellten Ohr, dessen spanischsprachige Shows Mitte der 1960er Jahre im New York populäre Salsa-Musik zeigten, starb am 9. März in North Bergen, NJ. Er war 84 Jahre alt. — Sein Tod wurde von seiner Familie bekannt gegeben. Es wurde kein Anlass angegeben. — Nachdem er seine Träume, Sänger zu werden, aufgegeben hatte, begann Mr. Vega 1960 seine Rundfunkkarriere, kurz nachdem er sich von Puerto Rico nach New York verpflanzt hatte. Mit seiner charakteristischen Stimme, seinen frechen Epigrammen wie «Andando, andando, andando» («Mach weiter») und seinen abenteuerlichen Playlists zeichnete er sich auf Sendung schnell aus. Er zeichnete sich auch persönlich bei Konzerten und Tänzen mit seiner allgegenwärtigen Yankees-Mütze, dem gestärkten weißen Guayabera-Hemd, dem weißen Spitzbart und den flauschigen Koteletten aus. — Der Discjockey und Aufnahmekünstler Alex Sensation beschrieb Herrn Vega auf Instagram als «den Architekten des hispanischen Radios auf globaler Ebene». — In einem Nachruf in der Zeitschrift Billboard schrieb Leila Cobo, die Autorin von «Decoding ‹Despacito‹: An Oral History of Latin Music» (2020): «Vegas Bedeutung für die lateinamerikanische Musik kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Er war der einflussreichste Geschmacksmacher auf dem Top-Markt des Landes, seit der Zeit, als tropische Musik in den 1960er und 1970er Jahren zum ersten Mal in der Stadt populär wurde, und reicht bis ins 21. Jahrhundert.»

 
 

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Tanzende Stimmen, singende Körper – Die amerikanische Künstlerin Meredith Monk

18.03.2023HörspielmagazinDeutschlandfunkKarl Lippegaus —   –  Details

Meredith Monk

Komposition: Sven-Ingo Koch — Regie: Leonhard Koppelmann — Mit Maren Eggert, Lou Strenger, Bettina Engelhardt — Viktoriia Vitrenko (Sopran) — Carl Rosman (Klarinette) — Ton und Technik: Christoph Rieseberg, Wolfgang Rixius, Oliver Dannert — Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2023 — Länge: 50›33

Anschließend — Tanzende Stimmen, singende Körper — Die amerikanische Künstlerin Meredith Monk — Von Karl Lippegaus

Die Nymphe Echo wurde zum Nachplappern, zum Stummsein verdammt, verzehrte sich und wurde zu nichts als Kieseln und Klang. Wo sonst als in einem Hörspiel sollten ihr – vierstimmig, vielschichtig, mit Witz und Bitterkeit – Leib, Leben und Lieben zurückerstattet werden? — Nach dem Mund reden – wollen wir das nicht alle, wenn wir lieben, und kann nicht doch eine Art Gesang daraus entstehen? «Echo. Burlesque» ist die dritte Zusammenarbeit des Komponisten Sven-Ingo Koch, des Regisseurs Leonard Koppelmann und des Lyrikers Jan Wagner – und der abschließende Teil ihrer Trilogie über mythische Themen in populären Darbietungsformen. Es beginnt als Stammeln, als Lautgeröll, wird zum Hadern, zur Klage, zum Klang, wird zum Zank von gleich vier Erscheinungsformen jener mythischen Nymphe, der auferlegt war, stets die letzten Worte fremder Rede wiederholen zu müssen, die sich im Wald verbarg, zu nichts als Knochen, zu Steinen wurde. Narziss hingegen, Geck und Objekt ihrer Liebe, darf hier nur als Widerhall wirken, erscheint lediglich in der Sprache, als Erinnerung, eben: als Echo, etwa im Wacholder – «Ach, Holder!» Und wer weiß, ob nicht am Ende dieser neuesten Fassung eines klassischen Liebesdramas doch dies steht – ein Anfang, und so etwas wie Glück. Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, lebt als Lyriker, Übersetzer englischsprachiger Lyrik und Essayist in Berlin. Neben Gedichtbänden – zuletzt «Die Live Butterfly Show» (Hanser Berlin, 2018) – veröffentlichte er Essaysammlungen, darunter «Der glückliche Augenblick» (Hanser Berlin, 2021), und Hörspiele. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse (2015) und den Georg-Büchner-Preis (2017).

 
 

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Echo. Burlesque – Jan Wagner

18.03.2023HörspielDeutschlandfunkSven-Ingo Koch,Leonhard Koppelmann —   –  Details

Echo Narziss

Komposition: Sven-Ingo Koch — Regie: Leonhard Koppelmann — Mit Maren Eggert, Lou Strenger, Bettina Engelhardt — Viktoriia Vitrenko (Sopran) — Carl Rosman (Klarinette) — Ton und Technik: Christoph Rieseberg, Wolfgang Rixius, Oliver Dannert — Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2023 — Länge: 50›33

Anschließend — Tanzende Stimmen, singende Körper — Die amerikanische Künstlerin Meredith Monk — Von Karl Lippegaus

Die Nymphe Echo wurde zum Nachplappern, zum Stummsein verdammt, verzehrte sich und wurde zu nichts als Kieseln und Klang. Wo sonst als in einem Hörspiel sollten ihr – vierstimmig, vielschichtig, mit Witz und Bitterkeit – Leib, Leben und Lieben zurückerstattet werden? — Nach dem Mund reden – wollen wir das nicht alle, wenn wir lieben, und kann nicht doch eine Art Gesang daraus entstehen? «Echo. Burlesque» ist die dritte Zusammenarbeit des Komponisten Sven-Ingo Koch, des Regisseurs Leonard Koppelmann und des Lyrikers Jan Wagner – und der abschließende Teil ihrer Trilogie über mythische Themen in populären Darbietungsformen. Es beginnt als Stammeln, als Lautgeröll, wird zum Hadern, zur Klage, zum Klang, wird zum Zank von gleich vier Erscheinungsformen jener mythischen Nymphe, der auferlegt war, stets die letzten Worte fremder Rede wiederholen zu müssen, die sich im Wald verbarg, zu nichts als Knochen, zu Steinen wurde. Narziss hingegen, Geck und Objekt ihrer Liebe, darf hier nur als Widerhall wirken, erscheint lediglich in der Sprache, als Erinnerung, eben: als Echo, etwa im Wacholder – «Ach, Holder!» Und wer weiß, ob nicht am Ende dieser neuesten Fassung eines klassischen Liebesdramas doch dies steht – ein Anfang, und so etwas wie Glück. Jan Wagner, geboren 1971 in Hamburg, lebt als Lyriker, Übersetzer englischsprachiger Lyrik und Essayist in Berlin. Neben Gedichtbänden – zuletzt «Die Live Butterfly Show» (Hanser Berlin, 2018) – veröffentlichte er Essaysammlungen, darunter «Der glückliche Augenblick» (Hanser Berlin, 2021), und Hörspiele. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse (2015) und den Georg-Büchner-Preis (2017).

 
 

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Wie ich Brite wurde – Als Emigrant in England

18.03.2023Studio 9Deutschlandfunk KulturHerbert Freeden, Margarete Wohlan —   –  Details

Piccadilly Circus

Es beginnt mit dem Jahr 1939. Der Erzähler ist Jude und kommt nach England, was nur ein Übergang sein soll, aber ein Übergang wohin? Und: «Was kann aus einem Tag werden, der mit Porridge beginnt?» Lakonisch, manchmal ironisch, aber nie leidend – so schildert die Hauptfigur im Feature den schwierigen, langwierigeren Weg, ein Brite zu werden. Tausende von ihnen waren damals in England angekommen, ohne Arbeitserlaubnis, mit den vorgeschriebenen zehn Mark, die sie mitnehmen durften als einzigem Besitz, manche mit einem Koffer, viele mit gar nichts. Nicht alle haben es geschafft, sagt der Erzähler, sie waren in Deutschland nicht mehr zu Hause, aber auch in England nicht zugehörig. Fußballmannschaften machten den ersten wirklichen Kontakt, brachten etwas Leben in die stillen Wochenenden. Und dann war da noch die Sprache der Musik. Das machte es leichter. Aber es gab auch: «Achtung vor der fünften Kolonne!! Interniert sie alle!!» Nach dem Kriegsende war klar: Sie hatten sich bewährt, wer wollte, bekam die britische Staatsangehörigkeit. —

 
 

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Universalgenie: Pharrell Williams wird 50

18.03.2023Zündfunk: PlaybackBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Pharrell Williams

Universalgenie: Pharrell Williams wird 50 — Am 5. April kann er feiern: Der Musiker, Produzent, Mode-Designer Pharrell Williams wird 50. Der aus Virginia Beach von der US-Ostküste stammende Künstler ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der internationalen Pop-Szene und verdient das Prädikat «Universal-Genie». Zusammen mit seinem Cousin (!) Timbaland, der ua Missy Elliott aufnahm, legte er den Grundstein für den neuen aufregenden Sound ab den späten 90ern: Rap, Pop und vor allem R´n´B- Elemente sorgten für einen Mix, der über die Grenzen von Over- zu Underground hinwegfegte und swingte. Pharrell ist sowohl als Produzent erfolgreich (Snoop Dogg, Madonna), mit Band (N.E.R.D. – ua «Album Des Jahres 2011» im Zündfunk / Bayern2), als Feature-Gast (Daft Punk – «Get Lucky»), als Produktions-Team (Neptunes) sowie solo («Happy»). Vor Kurzem stand der Star-Trek-Fan (sein Musik-Label hat er nach der Sci-Fi-Serie Star-Trak benannt) aus anderem Grund in den Schlagzeilen: nachdem er bereits sein eigenes Mode-Label Billionaire Boys Club, eine Mode-Linie mit Adidas und weitere Kooperationen als Designer aufgebaut hat, wurde er im Februar 2023 zum Kreativ-Chef für die Männerlinie von Louis Vitton ernannt. Williams, der mit Model / Designerin Helen Lasichanh verheiratet ist und mit ihr vier Kinder hat, wird dadurch wohl weniger Zeit für Musik haben. Bei 13 Grammys kann man schon mal langsamer im Studio machen. Wir hören in dieser Stunde seine besten und wichtigsten Songs, auch Pharrell Williams selbstim Interview und Turnschuh-Designer Erman Aykurt, der einige Jahre mit ihm von Herzogenaurauch aus zusammengearbeitethat und viel von ihm hält – auch menschlich.

 
 

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Filed under: Allgemein