Anschlag in Sankt Petersburgg / Die Frau, die Wladlen Tatarskij getötet haben soll

03.04.2023NewsSüddeutsche ZeitungFrank Nienhuysen —   –  Details

Darja Trepowa

Nach dem Bombenanschlag auf den russischen Militärblogger nehmen die Behörden eine 26-Jährige fest. Und weitere Unterstützer von Alexej Nawalny geraten ins Visier.

 

Darja Trepowa steht vor einer hellbraunen Tapete, sie trägt eine weiße Bluse, die dunkelblonden Haare soll sie sich kurz vor dem Attentat abgeschnitten haben. «Verstehst du, weshalb du festgenommen wurdest?», fragt sie ein duzender, nicht zu sehender Mann in dem Telegram-Video. Sie antwortet: «Ich würde sagen, weil ich an dem Ort war, an dem Wladlen Tatarskij getötet wurde.» Sie habe die Büste mitgebracht, die dann explodiert sei. Auf die Frage, wer sie ihr vorher übergeben habe, seufzt Trepowa und fragt: «Kann ich das etwas später sagen?» Nach 23 Sekunden ist das Video zu Ende.

 
 

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Der wirklich letzte Kaiser / Ryuichi Sakamoto

03.04.2023NewsZeit OnlineAlbert Koch —   –  Details

Ryuichi Sakamoto

Ryuichi Sakamoto komponierte Soundtracks und Opern, moderne Klassik und Popsongs. Sein Einfluss auf die elektronische Musik ist unmöglich zu überschätzen. Ein Nachruf — In dem Dokumentarfilm Ryuichi Sakamoto: Coda von 2017 erzählt der japanische Komponist, Pianist, Produzent und Schauspieler, wie er nach einer überstandenen Krebserkrankung wieder an die Arbeit gegangen ist. Die Ärzte hatten ihm geraten, sich zu schonen, deshalb habe er sich zunächst auf acht Stunden Musikmachen am Tag beschränkt. Sakamoto war also ein Arbeitstier, strahlte dabei jedoch die innere Ruhe eines buddhistischen Mönchs aus. Als Mensch, der die Welt, die Kunst und die Natur ganzheitlich dachte, war er aktiv in der japanischen Antiatomkraftbewegung und trat ein für eine Zivilisation, die wieder mehr Wert auf die Bedürfnisse der Menschen legen sollte. Die schönste Installation, sagte Sakamoto einmal, sei das Geräusch von fallendem Regen. Naturgeräusche flossen in die Musik seiner Spätphase ein, sie kam mit weniger Tönen aus als das Frühwerk, machte die Klangräume aber weit auf.

Viele kennen Sakamotos Musik, seinen Namen jedoch nur wenige. Soundtracks für Erfolgsfilme wie Der letzte Kaiser und Little Buddha hat der Künstler geschrieben, für Fernsehserien wie Black Mirror und für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Barcelona, die 1992 im Fernsehen weltweit von mehr als einer Milliarde Menschen gesehen wurde. Doch es wäre falsch, Sakamotos Arbeit auf die Begleitmusik für Blockbuster und globale Massenevents zu reduzieren. — Sakamoto war ein unermüdlicher Klangforscher, immer an der Schöpfung von etwas Neuem interessiert, den Blick in den Rückspiegel verweigerte er. Mit seiner Band Yellow Magic Orchestra und als Solokünstler changierte er in mehr als vier Jahrzehnten zwischen Pop- und sogenannter Hochkultur, sprang zwischen den Genres hin und her und schuf auf diese Art ein einmaliges Werk, dessen Einfluss vor allem auf die elektronische Musik man gar nicht hoch genug einschätzen kann.

 
 

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Musikmanager Seymour Stein ist tot / Entdecker von Madonna

03.04.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Seymour Stein

Er förderte die Karrieren von Talking Heads, Ramones und The Pretenders, Depeche Mode, The Smiths und The Cure. Und er entdeckte Madonna. Nun ist der Musikmanager Seymour Stein im Alter von 80 Jahren gestorben. — Er schob die Karrieren von Madonna, Talking Heads und vielen anderen an, war an der Gründung der Rock and Roll Hall of Fame Foundation beteiligt und wurde 2005 selbst in die Rock Hall of Fame aufgenommen. Nun ist der Musikmanager Seymour Stein tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Sonntag im Alter von 80 Jahren in Los Angeles. Er litt an Krebs. — «Ich bin überaus dankbar für jede Minute, die unsere Familie mit ihm verbracht hat, und dafür, dass die Musik, die er in die Welt gebracht hat, das Leben so vieler Menschen positiv beeinflusst hat«, sagte seine Tochter Mandy Stein in einer Erklärung. —

 
 

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Filed under: Allgemein

Große Liebe meines Lebens / Graham Nash schickt Joni Mitchell noch immer Blumen zum Geburtstag

03.04.2023NewsTagesschaudpa —   –  Details

Graham Nash

Der inzwischen 81-jährige Nash war von von 1968 bis 1970 mit Mitchell liiert – und denkt noch heute an sie. — Der britisch-amerikanische Musiker und Songwriter Graham Nash (CSNY, The Hollies) schickt seiner früheren Partnerin Joni Mitchell noch immer jedes Jahr Blumen zu ihrem Geburtstag. «Sie war eine große Liebe meines Lebens. Wir sind ständig in Kontakt», sagte Nash der Deutschen Presse-Agentur. — Er fügte hinzu: «Und jedes Jahr an ihrem Geburtstag schicke ich ihr Blumen – seit dem Jahr, in dem wir uns getrennt haben.» Er zeigte sich zudem sehr erleichtert, dass die kanadisch-amerikanische Sängerin nach einer schweren Erkrankung im vergangenen Jahr wieder auf die Bühne zurückkehrte. — Der inzwischen 81-jährige Nash war zwischen 1968 und 1970 mit der nun 79 Jahre alten Mitchell liiert – eine Zeit, die für beide eine wichtige Schaffensperiode war. Beide gelten als Legenden des Folk-Rocks und der Woodstock-Generation. Am 19. Mai will Graham Nash sein neues Album mit dem Titel «Now» veröffentlichen. Anfang September tritt er im Rahmen seiner Tournee unter anderem in Zürich (5.9.), München (6.9.), Berlin (8.9.) und Hamburg (9.9.) auf.

 
 

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Die Trompete des Fauns – Pablo Picasso und die Musik (1/4

03.04.2023MusikstundeSWR2Michael Struck-Schloen —   –  Details

Pablo Picasso

Die Anfänge des jungen Malers und seine Liebe zur spanischen traditionellen Musik. Am 8. April 1973 ist Pablo Picasso gestorben. Auf seinen Bildern finden sich bis zuletzt musikalische Motive: einsame Gitarristen und kecke Mandolinenspieler, flötende Faune und tanzende Götter. Für Picasso symbolisierte die Musik die Freiheit des Künstlers und überschäumende Erotik, aber auch kosmische Ordnung, die er durch die Rhythmen seiner Motive und explosiven Farben darstellte. Seine Liebe zur Musik brachte Picasso mit vielen Musikern zusammen und für die Ballets russes von Serge Diaghilev schuf er spektakuläre Ausstattungen. —

 
 

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Max Romeo – Eric Bibb, The Band, U2, The Doors u.a.

03.04.2023ExperienceradioeinsHelmut Heimann —   –  Details

Max Romeo

Max Romeo ist ein verdienter Veteran des Reggae, der vor allem mit seinem von Lee «Scratch» Perry produzierten Meisterwerk «War Ina Babylon» einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Mit seinen in Ehren ergrauten Dreadlocks ist er auch heute noch aktiv und tritt am 5. April im Rahmen des Reggaeville Easter Special 2023 neben jüngeren KollegInnen wie Lila Iké, Lutan Fiyah oder Droop Lion live auf (Festsaal Kreuzberg). — Ausserdem: «Ridin‹», das neue Album vom Eric Bibb.

 
 

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Mondumkreisung – Ein Rock-Monument? – Dark Side of the Moon – die Wiederbesichtigung eines Rock-Klassikers (1)

03.04.2023RadiokollegÖ1Thomas Mießgang, Walter Gröbchen —   –  Details

Pink Floyd

Im März 1973 erschien eines der bedeutendsten, meistverkauften und langlebigsten Alben der Pop- und Rock-Historie: «The Dark Side Of The Moon» von Pink Floyd. Mit über 50 Millionen verkauften Exemplaren avancierte es zu einem Dauerbrenner und wirkt auch heute noch nach.

 

Wir wollen dieses epochale (und nicht unumstrittene) Werk ziemlich exakt fünfzig Jahre nach seiner Veröffentlichung gebührend feiern – mit vier Radiokolleg-Musikviertelstunden-Folgen.

«Kein Mensch, der bei Sinnen ist, wird bestreiten können, dass dieses Album die Popgeschichte maßgeblich mit beeinflusst hat», postuliert das Online-Magazin laut.de. Der Kanon der Kritik schlägt in dieselbe Kerbe – auch nachfolgende Generationen von Musikhörer/inne/n kommen an «Dark Side of the Moon» kaum vorbei. Für das TikTok-Zeitalter scheint es indes wenig geeignet: epische Songlängen, philosophische Abgründe und eine komplexe Konstruktion als Konzept-Album ließen das Werk einst aus Zeit und Raum fallen. Ist es gut gealtert? Was exakt macht das Faszinosum von «Dark Side» aus? Und lassen sich fünfzig Jahre nach seinem Erscheinen den Tonspuren von Pink Floyd, der Historie und Technik ihrer Entstehung und dem legendären Cover von Hipgnosis – einem farbbrechenden Dreiecks-Prisma – noch neue Facetten abringen?

 
 

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Nardini, Cambini und Tartini – Barockorchester der Schola Cantorum Basiliensis

03.04.2023KonzertÖ1Gerhard Hafner —   –  Details

Leila Schayegh

Alte Musik im Konzert. Barockorchester der Schola Cantorum Basiliensis, Leitung und Violine: Leila Schayegh. Pietro Nardini: a) Sinfonia in D; b) Violinkonzert in A Giuseppe Maria Cambini: Sinfonia concertante c-Moll Giuseppe Tartini: Concerto in D * Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr. 29 in A (aufgenommen am 28. Oktober 2022 in der St. Peter Kirche in Basel) — Die in Winterthur geborene Geigerin Leila Schayegh zählt zu den führenden Geigerinnen auf dem Gebiet der historisch informierten Aufführungspraxis. Bei einem gemeinsamen Konzert mit dem Barockorchester der Schola Cantorum Basiliensis, rückte die 48-Jährige uneditierte Werke von Pietro Nardini in den Mittelpunkt. Diesen Preziosen wurde Kompositionen von Pietro Nardinis Lehrer Giuseppe Tartini, seines eigenen Schülers Giuseppe Cambini und des unweit berühmteren Zeitgenossen Wolfgang Amadeus Mozart gegenüber gestellt.

 
 

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Musik für ‹Der letzte Kaiser› – Ryuichi Sakamoto

03.04.2023On StageÖ1Astrid Schwarz —   –  Details

Ryuichi Sakamoto

Nachruf auf Komponist und Pianist Ryuichi Sakamoto (1952-2023) — Er war Komponist, Songwriter und Schauspieler. Für mehr als 20 Filme schrieb der japanische Pianist und Produzent Ryuichi Sakamoto die Musik, beispielsweise für «Little Buddha», «The Handmaid›s Tale» (deutsch «Die Geschichte der Dienerin») und «The Revenant». Bekannt wurde er auch durch den gemeinsam mit David Byrne geschaffenen Soundtrack zu Bernardo Bertoluccis Monumentalfilm «The Last Emperor» (dt. «Der letzte Kaiser»), für den die beiden 1988 einen Oscar erhielten. — Sakamoto produzierte ebenso Electro-Popsongs, Klavierstücke sowie experimentelle Ambient-Tracks und ließ sich vom Jazz inspirieren. Er arbeitete mit Musikern wie Brian Eno, Iggy Pop, Alva Noto, David Sylvian und Christian Fennesz zusammen. Am 28. März ist Ryuichi Sakamoto 71-jährig an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben. In den Spielräumen widmen wir uns in Ausschnitten seinem vielfältigen und extrem umfangreichen Werk.

 
 

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Französische Bassistenlegende: Henri Texier

03.04.2023On StageÖ1Jörg Duit —   –  Details

Henri Texier

Kontrabassist Henri Texier und Trio im Februar 2023 im Wiener Porgy & Bess

Mit Henri Texier gastierte am 8. Februar 2023 eine veritable Legende des europäischen Jazz im Wiener Jazzclub Porgy & Bess. Der mittlerweile 78-jährige französische Kontrabassist, der in den 1960er Jahren als Begleiter von US-amerikanischen Saxofonisten wie Dexter Gordon oder Lee Konitz in den Pariser Club-Szene bekannt wurde, und der zusammen mit Aldo Romano seit jenen Jahren eine der beständigsten Bass-Schlagzeug-Achsen des europäischen Jazz bildet, ist seit den 1970ern auch als Bandleader aktiv. — In der Zeit der Corona-Pandemie suchte Texier den musikalischen Dialog mit seinem Sohn, dem Altsaxofonisten Sebastien Texier, mit dem er selbst seit den 1990ern oft und gern gemeinsam auftritt. Ohne Zeitdruck entstanden auf die Essenz reduzierte Interpretationen bekannter, aber von Texier selten gespielter Lieder und Standards, die später gemeinsam mit Schlagzeuger Gautier Garrigue für das 2022 veröffentlichte Album «Heteroklite Lockdown» aufgenommen wurden. — Am 8. Februar 2023 war das bunt zusammengewürfelte («heteroklite») Programm in derselben Besetzung im Wiener Jazzclub Porgy & Bess zu hören. Henri Texier, Sebastien Texier und Gautier Garrigue intonierten – konzentriert und klar – Stücke wie Consuelo Velazquez› berühmtes Lied «Besame Mucho», Thelonious Monks «Round Midnight» und auch Henri-Texier-Kompositionen wie «Bacri›s Mood», gewidmet dem 2021 verstorbenen französischen Schauspieler Jean-Pierre Bacri. Jörg Duit präsentiert das vom Publikum mit viel Applaus aufgenommene Konzert.

 
 

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14 Minutes of Fame – Neue Alben von Alexandra Strélinski, Death & Vanilla, James Holden und Paul St Hilaire

03.04.2023NachtmixBayern 2Ralf Summer —   –  Details

Alexandra Stréliski

Death & Vanilla aus Schweden bewegen sich mit ihrem sphärischen Dream-Pop auf den Spuren von Mazzy Star und Broadcast. Bestes Beispiel: ihr neues Album «Flicker», dem die erste Viertelstunde gewidmet ist. In der zweiten Viertelstunde hören wir die mindestens ebenso tolle neue Platte von James Holden, dem britischen Melancholia-Techno-Musiker: «Imagine This Is a High Dimensional Space of All Possibilities» ist ein durch und durch faszinierender Trip geworden. Paul St Hilaire ist ein aus der Karibik stammender MC, der in den 90er in Berlin strandete und im Studio von Mark Ernestus und Moritz Von Oswald landete. Zu dritt schufen sie als Rhythm & Sound feat Tikiman einen neuen Sound: Dub-Techno. «Tikiman Vol. 1» heißt nun sein erstes Solo-Werk seit einem Jahrzehnt und führt den Dub-Tech der 90er fort. Die letzte Viertelstunde gehört der kanadischen Pianistin Alexandra Stréliski. «Néo-Romance» heisst das neue Album der aus Montréal stammenden Musikerin. Die Geschichte ihrer polnisch-jüdischen Vorfahren in Europa und eine neue Liebe ermöglichen ihr nun einen, «romantischen Zugang zum Leben und ihrer Musik».

 
 

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