Das große Nichts und das kleine Alles – Porträt des Künstlers Jens Risch in 12 Szenen

21.05.2023FreistilDeutschlandfunkBeate Berger —   –  Details

Jens Risch

Regie: Nicole Paulsen — Produktion: SWR 2022

Ein meditativer Besuch bei einem Mann, der aus Knoten Kunst macht. Die Fertigstellung eines seiner Objekte benötigt 18 Monate Arbeit. Knoten macht Jens Risch, nichts als Knoten. Sie sind die Taktgeber seines Lebens, an jedem einzelnen Tag. Bis seine Knotenkunstwerke fertig sind, dauert es Jahre und wenn sie dann in Museen landen, in Sammlungen und Galerien, sind sie vor allem eines: verdichtete Zeit. Die Energie einer Dreiviertelmillion Knoten sei wie Laserlicht und beinahe hörbar, sagt Jens Risch: wie ein Rauschen, das feine Flirren einer höheren Potenz. Beate Berger hat den Künstler besucht. Und hörte: einen Berliner Hinterhof, ein altes Röhrenradio, galoppierende Pferdchen und knuspernde Wespen. —

 
 

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Queen of the Trumpet – Valaida Snow

21.05.2023MilestonesÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Valaida Snow

Valaida Snow: Londoner Aufnahmen für Parlophone 1936/37

Ihr großes Vorbild an der Trompete war Louis Armstrong, und der wiederum war ihr größter Fan. Doch Valaida Snow aus Chattanooga, Tennessee, spielte nicht nur herausragend Trompete («wie ein Mann», wie es zu ihrer Zeit hieß und wie es damals noch als Gipfel der Komplimente gemeint war), sie war auch eine fabelhafte Sängerin, eine talentierte Tänzerin und eine mitreißende Entertainerin. Von keinem Geringeren als W. C. Handy erhielt die stets schicke und elegante Afroamerikanerin den Ehrentitel «Queen of the Trumpet». — Valaida Snow war bereits in den 1920er Jahren ein Star, und doch ging sie vor dem Zweiten Weltkrieg in den USA nur ein einziges Mal ins Aufnahmestudio, nämlich 1933 als Sängerin mit Pianist und Bandleader Earl Hines. Ihre eigentliche Karriere spielte sich bereits ab 1926 vornehmlich in Europa und Asien ab, wo sie – oft auch im Rahmen von intensiv tourenden Shows wie «Blackbirds» – maßgeblich zur internationalen Popularisierung des Jazz beitrug: Shanghai, Paris, London, Hongkong, Tokio, Bombay, Kairo, Stockholm und Kopenhagen waren einige ihre wichtigsten Stationen, bevor die Nationalsozialisten in Dänemark ihrer glänzenden Karriere 1941 ein jähes Ende bereiteten. Sie wurde als «nicht arisch» all ihrer Besitztümer beraubt, 18 Monate lang interniert und nur durch Vermittlung des Kopenhagener Polizeichefs (er war einer ihrer vielen Fans) freigelassen. Von dieser Erfahrung hat sich Valaida Snow nie mehr ganz erholt, auch wenn sie – zurück in den USA – noch einige Aufnahmen machte. Am 30. Mai 1956 starb sie mit nur 51 Jahren in New York an einer Hirnblutung. — Snows wohl wichtigste Aufnahmen entstanden zwischen 1935 und 1937 in London für das Label Parlophone. Die Sessions vom September 1936 und vom Juli 1937, bei denen auch ihr größter Hit aus eigener Feder, «High Hat, Trumpet, and Rhythm», aufgenommen wurde, stehen im Zentrum dieser Milestones-Ausgabe.

 
 

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USA machen Weg frei für F-16-Lieferung / Wie kam es zu Bidens Kehrtwende hin zur Kampfjet-Koalition für Kiew?

20.05.2023NewsRNDdpa —   –  Details

F-16

Die ukrainische Regierung bittet seit Monaten um Kampfjets und holte sich damit zuletzt eine Abfuhr nach der anderen aus Washington ab. Doch nun lenkt US-Präsident Joe Biden ein: Ukrainer sollen an F-16-Kampfjets ausgebildet werden. Warum kam es zur Kehrtwende in Washington? — Und Joe Biden macht es doch. Nach monatelangem Zögern lenkt der US-Präsident ein und erfüllt seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj einen lange gehegten Wunsch: Biden macht den Weg frei für eine Lieferung von Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 an Kiew. — Schon wenige Wochen nach dem russischen Einmarsch im Februar 2022 bat die ukrainische Regierung um Kampfflugzeuge. Auf ihre stetigen Forderungen und Bitten in den Monaten danach kam aus Washington und von Biden persönlich nur ein rigoroses Nein. Jetzt folgt die Kehrtwende der US-Regierung. Es stellt sich nun die Frage, ob das auch Deutschland umstimmen könnte.

 
 

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Russland hat angeblich neue Truppen an die Front geschickt

20.05.2023NewsSpiegel Onlinedpa —   –  Details

Bachmut-Front

Russland hat laut den britischen Geheimdiensten «wahrscheinlich mehrere Bataillone zur Verstärkung« im Kampf um Bachmut eingesetzt. Neben ukrainischen Geländegewinnen soll das mit Drohungen der Wagner-Truppe zusammenhängen. — Um die ostukrainische Stadt Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft. Trotz mehrerer verfrühter Erfolgsmeldungen haben die Kremltruppen die strategisch wichtige Stadt bisher nicht erobern können. Zuletzt haben stattdessen die Verteidiger Geländegewinne erzielt. Nun hat Russland nach Angaben britischer Geheimdienste seine Truppen in der Gegend verstärkt. — ANZEIGE

«In den vergangenen vier Tagen hat Russland sehr wahrscheinlich mehrere Bataillone zur Verstärkung der Bachmut-Front eingesetzt«, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Dies sei eine Reaktion auf taktische Geländegewinne der ukrainischen Verteidiger an den Flanken der umkämpften Stadt sowie auf öffentliche Drohungen der Söldnertruppe Wagner, den Kampf dort einzustellen, hieß es weiter. — Vermutlich seien nur wenige russische Einheiten in der Ukraine verfügbar. Daher stelle die Verlegung in den Raum Bachmut ein bemerkenswertes Engagement des russischen Kommandos dar, betonte das britische Ministerium. «Die russische Führung betrachtet wahrscheinlich weiterhin die Eroberung Bachmuts als wichtigstes unmittelbares Kriegsziel, das es ihr ermöglichen würde, einen gewissen Erfolg im Konflikt zu verbuchen.« — Zuvor hatte auch die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar erklärt, das russische Militär habe mehrere Tausend Soldaten als Verstärkung nach Bachmut verlegt. «Der Feind kann nicht mit Qualität gewinnen, also versucht er es mit Quantität«, schrieb sie auf Facebook.

 
 

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Schillernde Ikone der Popkultur – Grace Jones wird 75

20.05.2023MusikbonusWDR 5Ariane Jacobi —   –  Details

Grace Jones

Kurzgeschorenes Haar, raubtierhafter Blick und maskuline Gesichtszüge: Das Schwarze Fotomodel aus Jamaika kultiviert in den 80ern das Image der androgynen Amazone und avanciert mit ihrem Hit «Slave to the Rhythm» zur Kunstfigur.

 
 

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Der Gambist und Cellist Thomas Fritzsch

20.05.2023Studio Elektronische MusikWDR 3Friedemann Dupelius. —   –  Details

Alicia Champlin

Live Coding, also das Konzept im Konzert (live) erst mit der Programmierung (Code) eines Musikprogramms zu beginnen, ist eine heterogene Sache – das hat die International Conference on Live Coding im April 2023 in Utrecht gezeigt — Seit den ersten Performances mit live programmierter algorithmischer Musik im Jahr 2000 hat sich viel getan. Die Szene ist gewachsen und international online vernetzt. Längst haben nicht mehr alle Mitglieder einen akademischen Hintergrund und längst werden neben Musik auch Bilder, Texte, Tanzschritte und fantastische Welten live programmiert. Wie vielseitig die Musik ist, zeigt unser Update nach der ersten Sendung über Live Coding aus dem Jahr 2017: Es tönen mathematische Experimente und tanzende Roboter, Netzwerk-Performances und Stücke mit akustischen Instrumenten, digitaler Noise und feingliedrige Klangzeichnungen.

 
 

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Die Weilheim-Connection / Die Projekte der Acher-Brüder

20.05.2023Late Night Jazzrbb kulturEva Garthe —   –  Details

The Notwist

Die Gruppe The Notwist um die Brüder Micha und Markus Acher aus dem oberbayerischen Weilheim zählt seit mittlerweile drei Jahrzehnten zu den wichtigsten deutschen Indie-Bands. Tatsächlich liegen die musikalischen Wurzeln der Acher-Brüder aber in Blasmusik und Jazz. — Über die Jahre hat sich eine weitverzweigte Szene um die Band entwickelt, die zahlreiche Side Projects wie das Alien Ensemble oder das Tied & Tickled Trio miteinschließt. In diesem Dunstkreis tummeln sich renommierte Jazzmusiker wie der Saxofonist Johannes Enders, der Posaunist Mathias Götz und der Vibrafonist Karl Ivar Refseth. —

 
 

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Filed under: Allgemein

The De Marco Sisters, Pee Wee Russell, Chuck Higgins und Michael Jary

20.05.2023PersönlichWDR 3Götz Alsmann —   –  Details

Pee Wee Russell

Wo passen The De Marco Sisters, Pee Wee Russell, Chuck Higgins und Michael Jary in ein Programm? Bei Götz Alsmann und «WDR 3 persönlich»! — Götz Alsmann präsentiert jeden Samstagmittag in WDR 3 seine ganz spezielle Auffassung von Jazzmusik: Swingend, stilübergreifend, manches puristisch, einiges eher Jazz-ähnlich, durchaus sentimental und immer gerne unterhaltend. Wenn der Sound und das musikalische Gefühl stimmen, wird der Kreis dessen, was «Jazz» ist, auch gerne erweitert. Götz Alsmann ist ständig auf der Pirsch und findet immer neue Trouvaillen in den Tiefen seines legendären Archivs, mit dem er die Sendung zu 100 % bestreitet. Das macht die Sache noch persönlicher…

 
 

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Ukrainisches Kriegstagebuch (137): Nastia macht keine Pläne mehr

20.05.2023NewsTagesspiegelYuriy Gurzhy —   –  Details

Yuriy Gurzhy

Der ukrainische Autor, DJ und Musiker Yuriy Gurzhy lebt seit 1995 in Berlin. Hier schreibt er über den Krieg in der Ukraine.

Während der Perestroika-Ära lauschte ich Andreys Radiosendungen. Die Musik aus dem Westen war nicht mehr verboten, aber uns jungen Rock‹n›Roll-Fans fehlten immer noch die Informationsquellen – und die Sendung füllte diese Lücke zumindest teilweise. — Zwei Jahrzehnte später haben wir uns auf Facebook kennengelernt, kaum zu glauben, aber Andrey kannte sogar meine Band! 2013 kam er zu unserem ersten (und auch letzten, was wir damals nicht wissen konnten) Konzert in Moskau, seitdem blieben wir in sporadischem Kontakt. Er ist einer der ganz wenigen russen, mit denen ich in den letzten Monaten noch gelegentlich spreche.

 

Im Gegensatz zur Mehrheit seiner Landsleute nennt er Dinge beim Namen, ihm ist bewusst, dass sein Land einen brutalen Krieg führt. Er kennt viele ukrainische Musiker, einige von ihnen sind seine Freunde. Ich spüre, wie furchtbar weh ihm das Ganze tut. Als ich in Leipzig war, schrieb er mir, dass sein Sohn Anton gerade nach Berlin zog ist und fragte, ob ich mich mit ihm vielleicht treffen könnte. — Am Freitagabend saß ich im Zug und schwelgte in Erinnerungen an einen Abend in Charkiw vor zwölf Jahren, als mir plötzlich klar wurde, dass in meiner Heimatstadt eine neue Generation aufgewachsen war. Irgendwie ist es nie ein Thema gewesen, meine Freunde und ich waren immer die jüngsten, so lange ich zurückdenken konnte… und dann bekam ich eine Einladung, beim Konzert einer mir unbekannten Band mitzumachen, bei der einige Musiker*innen jung genug waren, um meine Kinder sein zu können. — Sie waren richtig cool, so wie auch ihr Sound, und sie kannten sich mit der Musik aus und gaben mir sogar Tipps, was ich mir unbedingt anhören soll…. verrückt! Ich denke an diesen Auftritt und an den Beitrag in meinem Facebook-Feed, den ich heute sah, wo es um den Tod eines Mitglieds dieser Band ging. Er ist nicht der Erste, ein anderer ist bereits vor einem Monat gefallen.

 
 

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Der Dirigent Hans Schmidt-Isserstedt

20.05.2023DiagonalÖ1Ines Mitterer —   –  Details

Hans Schmidt-Isserstedt

Einer der «vollkommenen Kapellmeister»: Hans Schmidt-Isserstedt ließ Brahms aufrauschen, schuf ein virtuoses Orchester für die Moderne, liebte die Wiener Klassik.

 

Es war einmal die Ära der musikalischen Universalisten am Dirigentenpult, die zugleich «gestandene» Handwerker waren und das künstlerische Potenzial besaßen, einem Klangkörper über ein Vierteljahrhundert hin immer wieder Neues zu geben. Der vor 50 Jahren verstorbene Hans Schmidt-Isserstedt war eine solche Erscheinung. — Zwar während der NS-Zeit bereits in namhafter Position tätig, wurde er 1945 als «unbelastet» dazu bestimmt, dem «NWDR» in Hamburg (später: Norddeutscher Rundfunk NDR) ein Symphonieorchester zu schaffen. Bis 1971 blieben er und das bald als Spitzenensemble wahrgenommene Orchester ein Team, durchs komplette symphonische Standardrepertoire, bei aktuell Zeitgenössischem, beim Zurückgewinnen von seit 1933 verboten Gewesenem. Auch der Operndirigent präsentierte sich bis auf ein paar Gastspiele (etwa beim Glyndebourne Festival) vor allem vor Mikrophonen. — Apropos Mikrophone: Die Wiener Philharmoniker holten Hans Schmidt-Isserstedt in den 1960er Jahren für «alle Neune» von Beethoven und dessen Klavierkonzerte ins Plattenstudio, eine kapellmeisterliche Monopolisierung, wie sie sich seither nur bei Leonard Bernstein wiederholt hat. Aus gegebenem Anlass: ein Griff in den gewaltigen Fundus heute zugänglicher Schmidt-Isserstedt-Tondokumente, ein Gruß aus einer Vergangenheit, in der sich musikalische Exzellenz ohne viel Marketing und Schaugepränge ausleben konnte.

 
 

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Giuseppe Verdi: I vespri siciliani

20.05.2023OpernabendÖ1Michael Blees —   –  Details

Fabio Luisi

Giuseppe Verdi: I vespri siciliani — Mit Marina Rebeka (Elena), Luca Micheletti (Guido di Monforte), Piero Pretti (Arrigo), Simon Lim (Giovanni da Procida), Adriano Gramigni (Vaudemont), Andrea Pellegrini (Bethune), Valentina Pluzhnikova (Ninetta) u.a.

 

Chor und Orchester der Mailänder Scala, Dirigent: Fabio Luisi — (aufgenommen am 28. Jänner 2023 in der Mailänder Scala)

 
 

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