25. November 1829: Geburtstag Jenny Hirsch, Frauenrechtlerin
25.11.2024 – ZeitZeichen – WDR 3 – Irene Geuer — – Details
Jenny Hirsch
Jenny Hirsch hat nie auf einen Mann gewartet, sie will unabhängig sein. Dafür tut sie viel. Krimis bringen Geld, ihr Engagement für Frauen ist ihr eine Herzensangelegenheit. — Ein geheimnisvolles Buch. Geschrieben von Fritz Arnefeldt. Ein Kriminalroman – Ende des 19. Jahrhunderts ein ganz neues Genre in Deutschland. Im Buch versteckt sind kleine unterschwellige Botschaften, die eigentlich nicht zu einem männlichen Autor passen. Des Rätsels Lösung: Fritz Arnefeldt gibt es gar nicht. Die eigentliche Autorin ist Jenny Hirsch. Schriftstellerin, Redakteurin und Frauenrechtlerin. — Hirsch wird am 25. November 1829 in Zerbst geboren, eine Kleinstadt in Sachsen-Anhalt. Ihr Vater ist Kaufmann, die Familie streng jüdisch. Früh beginnt Jenny Gedichte und Geschichten zu schreiben. Unter dem Pseudonym J. N. Heynrichs, ein Anagramm ihres Namens, sendet sie ab und an ihre literarischen Arbeiten an verschiedene Verlage. Unter ihrem richtigen Namen darf sie nicht veröffentlichen, da sowohl der Vater als auch ihre Verwandten in Zerbst ihre schriftstellerischen Ambitionen missbilligen. — Doch aufgeben ist für Hirsch nie eine Option. Sie kämpft – nicht nur für ihre Rechte. Vielmehr wird Hirsch eine der führenden Persönlichkeiten der frühen bürgerlichen Frauenbewegung. Sie ist Mitinitiatorin des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins in Leipzig, die erste Schriftführerin des «Vereins zur Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts» (später Lette-Verein) und Herausgeberin der Zeitschrift «Der Frauen-Anwalt». — Neben all diesem Engagement findet Hirsch auch noch Zeit, um Romane zu schreiben – mit Subtext. So machen sich Frauen in ihren Büchern selbstständig oder werden Ärztin. Allein unter dem Pseudonym Fritz Arnefeldt soll sie 29 Krimis und Erzählungen geschrieben haben, die bis in den USA verkauft wurden. Aber irgendwann geht es nicht mehr. Jenny Hirsch erblindet im Alter und stirbt schließlich mit 72 Jahren in Berlin.
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Drei Uraufführungen durch das Trio Amos
25.11.2024 – Sound Art: Zeit-Ton – Ö1 – N.N. — – Details
Trio Amos
Wien Modern 2024. Neue Werke von Zeynep Gedizlioglu, Irene Galindo Quero und Nina Senk. — Das Trio Amos hat sich auf zeitgenössische Musik spezialisiert. Es hat eine außergewöhnliche Besetzung: Flöte, Akkordeon und Cello. Vera Fischer, Krassimir Sterev und Michael Moser spielen bei Wien Modern Uraufführungen von Zeynep Gedizlioglu, Irene Galindo Quero und von Nina Senk, der Gewinnerin des diesjährigen Erste-Bank-Kompositionspreises.
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Kontroversen der Wissenschaft von der Buch Wien / Wieviel Bändigung braucht der Markt?
25.11.2024 – Science Arena – Ö1 – Martin Haidinger — – Details
Buch Wien
Die «soziale Marktwirtschaft» ist das Modell, dem die österreichische Ökonomie seit Jahrzehnten folgt – eng eingewoben in das Netz der Sozialpartnerschaft. Sie setzt jene Standards, die Arbeitskämpfe bisher auf ein Minimum reduziert haben. Trotzdem wird in der Öffentlichkeit die (Um-)Verteilung von Vermögen und die gerechte Entlohnung für geleistete Arbeit heftig diskutiert. Wieviel Bändigung braucht der Markt? — «Der Markt braucht keine Bändigung, er braucht Ziele.» — meint dazu der Jurist, Dramaturg und Buchautor (u.a. «Minotaurus», 2019) Sven Hartberger, Sprecher der «Gemeinwohl-Ökonomie».
Auch die freie Ökonomin Heike Lehner, Spezialistin für Geldpolitik und Umweltökonomie hat ihr Problem mit der Bändigung: — «Noch mehr Regulierungen bändigen den Markt nicht, sie machen ihn wilder.» — Eine spannende Diskussion von der «Buch Wien» unter Moderation von Martin Haidinger
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‹Literatur to go / Barbara Zeman: Beteigeuze
25.11.2024 – Radiogeschichten – Ö1 – N.N. — – Details
Barbara Zeman
«Beteigeuze» von Barbara Zeman. Es liest Marie Theres Müller. — Der 2024 erschienene Roman «Beteigeuze» von der Schriftstellerin Barbara Zeman verdanket seinen Titel dem gleichnamigen Riesenstern Beteigeuze – von der Erde aus gesehen der zehnthellste Stern. Dieser übt auf die Protagonisten des Romans Theresa Neges eine starke Anziehungskraft aus. Sie möchte ihm so nahe wie möglich sein und sucht in ihren Streifzügen durch Wien nach Möglichkeiten, sich so leicht und schwebend zu fühlen wie im All. — Marie Theres Müller schloss 2022 die Schauspielschule Krauss in Wien ab. Sie ist in der neuen ORF-Serie «School of Champions» (ab 2024 im Fernsehen) zu sehen.
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Puccini-Erkundungen (I) Abseits der Oper – Lieder, geistliche und weltliche Kantaten und eine Messe
25.11.2024 – Ausgewählt – Ö1 – Michael Blees — – Details
Giacomo Puccini
Zum 100. Todestag des Komponisten: Abseits der Oper – Lieder, geistliche und weltliche Kantaten und eine Messe von Giacomo Puccini.
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‹Nicht eine weniger›. Lieder gegen Gewalt an Frauen (1) Politische Gewalt gegen Frauen
25.11.2024 – Radiokolleg – Ö1 – Ulla Ebner — – Details
Pussy Riot
Von 25. November bis 10. Dezember findet jedes Jahr die internationale Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen» statt. Gerade in Österreich ist dieses Thema in den vergangenen Jahren durch eine enorm hohe Zahl an Femiziden in den Fokus gerückt. Darum spielt das Radiokolleg eine Woche lang Lieder gegen Gewalt. — Am 25. November 1960 werden in der Dominikanischen Republik die Schwestern Mirabal durch Geheimpolizisten in einen Hinterhalt gelockt und ermordet. Die drei Frauen waren aktiv im Widerstand gegen den damaligen Diktator Trujillo. Von diesem Mord erzählt die dominikanische Musikerin Sonia Silvestre in ihrem Lied «La Tierra Escrita – Canción a las Hermanas Mirabal». Und in Gedenken an die drei Widerstandskämpferinnen wurde der 25. November zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen erklärt. — Doch auch heute sind in vielen Ländern Frauen ganz besonders von politischer Repression betroffen, zum Beispiel im Iran. Das Lied «Baraye» wurde zur inoffiziellen Hymne der Protestbewegung «Women, Life, Freedom». In diesem Song hat der Sänger Shervin Hajipour Social Media-Postings vertont, in denen iranische Demonstrantinnen erklären, warum sie auf die Straße gehen: «Für die Sehnsucht nach einem normalen Leben, für Tanzen auf den Straßen, für Küssen ohne Angst.» — Und 2012 wurden einige Mitglieder des Frauen-Punk-Kollektivs «Pussy Riot» in Russland zu mehreren Jahren Arbeitslager verurteilt, nachdem sie immer wieder Protestaktionen gegen das Putin-Regime und die russisch-orthodoxe Kirche durchgeführt hatten.
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Diamanten: Politik, Glanz und Geschäft (1) Die Diamanten-Industrie in Afrika
25.11.2024 – Radiokolleg – Ö1 – Benjamin Breitegger — – Details
Diamanten-Industrie
Im letzten August wurde in einer Mine in Botsuana ein tennisballgroßer Rohdiamant gefunden – er dürfte mehr als 40 Millionen US-Dollar einbringen. Diamanten gelten als Luxusprodukt schlechthin. Wie kommt das? Wie werden die Edelsteine gefördert und wie hat sich das Geschäft mit ihnen entwickelt? Und welche Rolle spielt die Politik? Benjamin Breitegger hat in Belgien und Botswana recherchiert.
– – Millionen Tonnen Material werden bewegt, um sie zu finden: Diamanten. Der Abbau erfolgt heute hauptsächlich industriell – unter anderem im südlichen Afrika, wobei das 2,4-Millionen-Einwohner-Land Botsuana die größten Mengen fördert. Dazu kooperiert es seit den 1960er Jahren mit dem Unternehmen DeBeers – einst Diamantenriese und globaler Monopolist. Seine Geschäftsstrategie und sein Marketing haben dazu geführt, dass Diamanten noch heute als rares und teures Gut gelten. Botsuana profitiert nicht nur vom Export der Rohdiamanten. Mittlerweile werden die Steine auch im Land verarbeitet. Ein Lokalaugenschein.
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Puccinis Trick / Zum 100. Todestag von Giacomo Puccini
25.11.2024 – Gedanken für den Tag – Ö1 – Alexandra Mantler — – Details
Giacomo Puccini
von Michael Krassnitzer, Publizist, Wissenschaftsjournalist und Experte für Populärkultur, zum 100. Todestag von Giacomo Puccini — «La Bohème», «Tosca», «Madame Butterfly»: Diese drei Werke von Giacomo Puccini gehören zu den beliebtesten und meistgespielten Stücken der Opernliteratur. Das Publikum liebt den italienischen Komponisten, dessen Tod sich dieser Tage zum 100. Mal jährt. Die Fachwelt hingegen hat für Puccini deutlich weniger übrig: Zu gefällig, zu konventionell, sei seine Musik, heißt es oft. — Dabei stimmt das gar nicht. Wie etwa Puccinis Biograf Dieter Schickling nicht müde wird zu betonen, war Puccini kompositorisch stets auf der Höhe seiner Zeit. In «Madame Butterfly» findet sich zum Beispiel eine Stelle, an der Puccini die abendländische Dur-Moll-Tonalität eindeutig hinter sich lässt – allerdings unter dem Deckmantel vermeintlicher Exotik. — Das war Puccinis Trick. In seinen Opern – zumindest den erfolgreichen – gab er dem Publikum jene «schönen Stellen», nach denen es sehnsüchtig verlangte. Aber hinter der wohlklingenden musikalischen Oberfläche verbergen sich durchaus innovative Klänge, die keinen Vergleich mit progressiven Zeitgenossen zu scheuen brauchen. Auf diese Weise konnte der Komponist seinem Publikum Musik unterjubeln, die es sich unter anderen Umständen nicht freiwillig angehört hätte. — Es ist mir ein Rätsel, warum dieses Beispiel nicht öfters Schule macht. Es passiert heute so oft, dass die Kunst ihr Publikum – auch ganz gewollt – vor den Kopf stößt und damit von Vornherein unempfänglich für ihre Botschaft macht. In meinen Augen ist das kontraproduktiv. — Ich bin überzeugt: Würden Künstler und Kunstinstitutionen ihre ästhetischen und inhaltlichen Anliegen subtiler verpacken, in gemäßigterem Tonfall vorbringen und auf Justament-Standpunkte verzichten – ihre Botschaften würden viel häufiger auf Gehör stoßen.
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Richard Hawley & Band
25.11.2024 – In Concert – Deutschlandfunk Kultur – Carsten Beyer — – Details
Richard Hawley
Die Liebe, seine Heimatstadt Sheffield und der rauhe, aber herzliche Umgangston der Menschen, die dort leben – das sind die Themen auf Richard Hawleys neuem Album «In this City they call you love». Beim Konzert im Brüsseler Club Ancienne Belgique stellt er die neuen Songs vor – und er zeigt, warum er als einer der letzten großen Crooner Englands gilt.
Ancienne Belgique, BrüsselAufzeichnung vom 10.09.2024 — Richard Hawley & Band:Richard Hawley, Gesang, GitarreShez Sheridan, Gitarre, Background-GesangColin Elliot, Bass, Background-GesangJohn Trier, KeyboardsDean Beresford, Schlagzeug —
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Deutschlandfunk Kultur on Tour – Sabine Ebert, Autorin – Thomas de Maizière, ehem. Bundesminister
25.11.2024 – Studio 9 – Der Tag mit … – Deutschlandfunk Kultur – Korbinian Frenzel < — – Details
Thomas de Maizière
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Deutlich zu wenig – aber auch ein Lichtblick / Klimaforscher zu COP29-Beschlüssen
24.11.2024 – News – ARD Tagesschau – N.N. — – Details
Niklas Höhne
Die Beschlüsse der COP29 sind bei Weitem nicht ausreichend, sagt Klimaforscher Höhne bei tagesschau24. Die Klimakrise werde uns überrollen, wenn wir nicht mehr tun. Das wirklich Positive an den Verhandlungen sei das Verhalten Chinas gewesen.tagesschau24: Seit knapp 30 Jahren schauen Sie auf die Gespräche der Nationen zum Schutz des Klimas. Wann war denn der Zeitpunkt, als wir Menschen mit unseren Klimaschutzbemühungen noch ganz gut im Rennen waren?Niklas Höhne: Eigentlich – seitdem wir wissen, dass es überhaupt den Klimawandel gibt, müssen wir mehr tun. Wir sind weit, weit weg von dem, was wir eigentlich machen müssen. Die Beschlüsse des jetzigen Klimagipfel werden der Klimakrise und auch den am meisten bedrohten Ländern nicht gerecht. Sie zeigen leider die Handschrift der fossilen Industrie und der fossilen Länder. Ein wirklicher Notfallmodus, wie er jetzt nötig wäre, ist leider überhaupt nicht zu sehen. Aber ich finde es schon bemerkenswert, dass es überhaupt zu einem Abschluss gekommen ist. Und das ist doch ein Zeichen der Kooperation in einer Welt, die gerade doch sehr auseinanderzudriften scheint. (…)
tagesschau24: Wie kann man denn blockierende Ölstaaten wie Saudi-Arabien oder auch China dazu bringen, sich ernsthaft und konstruktiv am Veränderungsprozess zu beteiligen? Was könnte da ein Druckmittel sein?Höhne: Das wirklich Positive an den Verhandlungen ist, dass sich China komplett anders verhalten hat als sonst. China will immer eigentlich als Entwicklungsland angesehen werden und hat gar keine Verantwortung, Geld auf den Tisch zu legen als Entwicklungsland. Das hat es aber trotzdem getan und hat auch die Sprache benutzt, die sonst den Industrieländern vorbehalten ist.China hat ein enormes ökonomisches Interesse, dass es beim Pariser Klimaschutzabkommen bleibt. Denn China ist das Powerhouse: China ist der weltweite Marktführer bei Solar, Wind, bei Elektroautos, bei Batterien und bei Elektrolyseuren. Alles, was die Welt braucht für die Wende, kommt aus China. Und deswegen hat sich hier China eben auch kooperativ gezeigt und möchte weitermachen.Die ölexportierenden Staaten, allen voran Saudi-Arabien, haben sich aber leider extrem rückwärtsgewandt verhalten. Da merkt man so richtig: Ja, das ist so ein letztes Aufbäumen der fossilen Lobby. Sie merken, es geht ihnen an den Kragen und jetzt versuchen sie wirklich alle, was dagegen zu tun. Da kann man nur sagen: Ja, auch dort wird der Klimawandel die Länder überrollen und langfristig können sie das nicht durchhalten. (…)
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