18.07.2010 – Zur Person – SWR2 – Hildburg Heider — – Details
Wladimir Wyssotzki
SWR2 Zur Person
Wladimir Wyssotzki zum 30. Todestag
Von Hildburg Heider
Eine raue Stimme zur verstimmten Gitarre – das war das Markenzeichen des russischen Liedermachers: «Ich hab mein Leben nicht vollendet, werd› mein Lied nicht fertig singen. Bin weggefegt wie eine Feder im Orkan.» Schnell aufgezehrt war das Leben des russischen Schauspielers und Gitarrenlyrikers Wladimir Wyssotzki, in Arbeitswut und Alkoholexzessen. Geboren am 25. Januar 1938 in Moskau, verbringt er die Kriegsjahre im sicheren Ural. Nach dem Schulabschluss beginnt er ein technisches Studium, sattelt aber um zum Schauspieler und erhält 1960 das Abschlussdiplom des Moskauer Künstlertheaters. Er hört zufällig eine Aufnahme des Barden Bulat Okudshawa und beschließt, in dessen Fußstapfen zu treten. Er bringt sich ein paar Akkorde auf der Gitarre bei und wird mit seinen scharfsinnigen, bildreichen Liedern bald zum Idol der Opposition. Als er während der Olympischen Spiele 1980 in Moskau stirbt, trägt das inoffizielle Russland Trauer. Drei Tage und drei Nächte erweisen ihm an die 40.000 Moskauer die letzte Ehre. Bulat Okudshawa spricht auf der Totenfeier und preist Wyssotzkis Dichtkunst als «beste Waffe im Kampf gegen Ignoranz und Lüge».
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