24.04.2025 – Nachtmix: Die Musik von Morgen – Bayern 2 – Ann-Kathrin Mittelstraß — – Details
Maria Somerville
Unser wöchentlicher Neuheiten-Check mit SAULT, Adrianne Lenker, Viagra Boys, Deerhoof, Steffi & Virginia, «Um, Jennifer», Maria Somerville, Salami Rose Joe Louis, Emma-Jean Thackray und Broncho
Maria Somerville – LusterDamit an die Westküste Irlands, in die Grafschaft Galway. Hier, in der wildromantischen, rauen Landschaft von Connemara, ist Maria Somerville aufgewachsen. Die irische Musikerin hat sich 2019 in Indie-Zirkeln einen Namen gemacht mit ihrem Ambient/dronigen Folk. Damals hat sie noch in Dublin gelebt und man hat die Sehnsucht nach ihrer Heimat aus ihren nostalgischen Klanglandschaften rausgehört. Dann kam die Pandemie und wie viele andere ist sie zurück aufs Land und dort geblieben. Sechs Jahre nach dem Debüt kommt jetzt ihr zweites Album raus, «Luster», Glanz. Im Song «Garden» beschreibt Somerville, wie sie schwimmen geht an der irischen Atlantikküste, zwischen den Felsen und Höhlen. Man meint, die Wellen zu hören, die immer in Bewegung sind. Dass sie wieder dort auf dem Land lebt, macht sich in der Musik bemerkbar, sagt Somerville. Der Sound sei weiträumiger geworden. Tatsächlich schichtet sie oft riesige Nebelwände auf, über hübschen, verhuschten Melodien, die teils von Akustikgitarre begleitet werden, teils im Shoegaze untergehen. Manchmal kommt auch eine Drum Machine dazu («Violet») und es entsteht ein zärtlich-spröder, eigentümlicher Sound. Die Zeit scheint still zu stehen auf dem Album. Beim letzten Stück, «On October Moon» ist kurz der Name Enya in meinem Kopf aufgeblitzt – aber wenn, dann ist Maria Somerville die Shoegaze-Indie-Enya, die uns hier auf einen fantastischen Trip in die Natur mitnimmt. (8,3 Punkte)
SK-xxddhehi