21.04.2025 – News – Berliner Zeitung – Katerina Alexandridi — – Details
Papst Franziskus
Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben. Er war erst einen Monat zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden. — Papst Franziskus tröstet ein Ehepaar, das am Vortag ein Kind verloren hat, als er das Universitätskrankenhaus Agostino Gemelli in Rom verlässt. — ach wochenlangem Krankenhausaufenthalt kehrte Papst Franziskus Ende März in den Vatikan zurück – geschwächt, aber entschlossen, seine Amtsgeschäfte zumindest eingeschränkt wieder aufzunehmen. Nur wenige Stunden vor seinem Tod hatte er den US-Vizepräsidenten J.D. Vance zu einem vertraulichen Gespräch im Vatikan empfangen. — Der 88-jährige Pontifex war wegen einer beidseitigen Lungenentzündung mehr als fünf Wochen lang in der römischen Gemelli-Klinik behandelt worden. Er erlitt mehrere schwere Atemkrisen, wurde über eine Nasenkanüle mit Sauerstoff versorgt und bekam eine Bluttransfusion. Zwischenzeitlich schwebte er nach Angaben seiner Ärzte in Lebensgefahr. Er sei allerdings nie intubiert worden und immer «bei Bewusstsein» gewesen, versicherten seine Ärzte. Gegen Ende der Behandlung war der Pontifex wieder stabil. Kurz vor seiner Entlassung am 23. März hatte sich Papst Franziskus den Gläubigen präsentiert.
Papst Franziskus: Auftritt auf dem Petersplatz — Wenige Tage später, am 6. April, war Franziskus zum ersten Mal seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus öffentlich aufgetreten. «Schönen Sonntag euch allen und vielen Dank», sagte er mit noch immer schwacher Stimme am Ende der Messe zum Jubiläum für die Kranken und das medizinische Personal auf dem Petersplatz in ein Mikrofon. Für diesen persönlichen Gruß war der Papst kurz vorher in seinem Rollstuhl vor den Altar auf dem Petersplatz gefahren worden. Der Papst wurde während seines Auftritts auf dem Petersplatz, der vorher nicht vom Vatikan angekündigt worden war, durch eine Nasenkanüle mit Sauerstoff versorgt.
Treffen mit britischem Königspaar — Am 9. April hatte Papst Franziskus Großbritanniens König Charles III. und dessen Frau Königin Camilla zu einem privaten Gespräch im Vatikan empfangen. Ursprünglich war während des Besuchs ein Treffen mit dem Papst im Vatikan geplant, es wurde jedoch wegen der Erkrankung des Oberhauptes der katholischen Kirche abgesagt. Offenbar war dann die Begegnung kurzfristig angesetzt worden. —König Charles habe Franziskus eine schnelle Genesung gewünscht, hieß es damals. Ein Sprecher des Buckingham-Palasts teilte mit, das Treffen habe rund 20 Minuten gedauert. Der Papst und das Königspaar hätten sich außerdem Geschenke überreicht. Es sei ein besonderer Moment gewesen. Charles und Camilla hätten sich geehrt gefühlt, dem gesundheitlich angeschlagenem Papst persönlich ihre besten Wünsche überbringen zu können, schrieb der Palast auf der Plattform X.
Papst empfängt US-Vizepräsident J.D. Vance — Am Ostersonntag, wenige Stunden vor seinem Tod, hatte Papst Franziskus US-Vizepräsident J.D. Vance im Vatikan zu einem kurzen Gespräch empfangen. Die Begegnung fand im Gästehaus Santa Marta statt, wo der Pontifex nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wieder wohnte. Dies teilte ein Sprecher des Vatikans mit. — Vance war am Samstag schon mit der Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, zusammengekommen. Vance trat 2019 zum katholischen Glauben über. — Franziskus hatte im Februar in einem Brief an die amerikanischen Bischöfe zum wiederholten Male die Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump offen kritisiert und sich gegen Diskriminierung von Migranten und Flüchtlingen gewandt. Wenige Tage später erkrankte Franziskus schwer.
Papst spendet mit schwacher Stimme Segen urbi et orbi — Vor mehreren Zehntausend Gläubigen auf dem Petersplatz hatte Papst Franziskus zu Ostern den Segen urbi et orbi (der Stadt und dem Erdkreis) gespendet. Das Oberhaupt der katholischen Kirche war bei seinem wichtigsten Auftritt seit der Entlassung aus dem Krankenhaus viel bejubelt worden. Den Segen sprach Franziskus mit sehr schwacher Stimme. Anschließend ließ er sich im offenen Papamobil über den Platz fahren. — Immer wieder ertönten Rufe «Es lebe der Papst». Franziskus sagte während der etwa 20 Minuten nicht viel. Zum Auftakt begrüßte er die Menge mit den Worten: «Liebe Schwestern und Brüder: frohe Ostern.» Seine Osterbotschaft wurde dann von einem Geistlichen verlesen, während er im Rollstuhl still danebensaß. Den Segen sprach er in einer verkürzten Version. Auch bei der Fahrt im Papamobil wirkte er geschwächt.
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