14.04.2025 – Radiokolleg – Ö1 – Walter Gröbchen — – Details
Faszination Kitsch
Kitsch!? Kann sein – aber wieviel oder besser dann doch nicht? Kitsch «steht zumeist abwertend als Synonym für etwas, das unnötigerweise Gefühle oder Sehnsüchte wachruft.» Sagt jedenfalls Wikipedia. Damit grenzt das eine K-Wort fatalerweise an das zweite K-Wort, K wie Kunst. — Aber passiert die – zitiert nach Adorno – «Verkennung ästhetischer Sinnzusammenhänge» wirklich so ahnungslos, beiläufig und unnötig wie suggeriert – oder steckt ein unausweichliches menschliches Phänomen dahinter? Ist Kitsch durchgängig verachtenswert? Oder brauchen wir ihn gar als Schmiermittel des Alltags und Anti-These zum ewig Guten & Schönen? Dieser «Radiokolleg»-Vierteiler geht Fragen wie diesen nach. — – Gesprächspartner einer legeren Erkundung des Kitsches sind u.a. der Philosoph Konrad Paul Liessmann, die Kunsthistorikerin Angela Stief, der Musikkritiker und Feuilletonist Thomas Kramar sowie die ehemalige Journalistin und Kulturpolitikerin Ursula Pasterk. – – Von Ramsch und röhrenden Hirschen. Kitsch beherrscht unzweifelhaft unseren Alltag, aber sehen wir ihn überhaupt noch? Ist er sofort identifizierbar? «Kitsch liegt im Auge des Betrachters», hört und liest man oft. Freilich entzieht er sich nicht einer ästhetischen Kategorisierung und Bewertung, im Gegenteil. Es gibt sogar die feinsinnige Unterscheidung zwischen «gutem» und «bösem» Kitsch – vor allem in der Populärkultur, die ja willentlich mit Stereotypen, Klischees und Konventionen spielt. Bleibt die Frage: was ist Kitsch eigentlich? Existiert er nur an den Grenzen des – auch so ein ominöser Begriff! – guten Geschmacks? Ist er nur negativ konnotiert? Oder können wir ihm auch positive Seiten abgewinnen?
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