12.04.2025 – Lange Nacht – Deutschlandfunk – Berit Hempel — – Details
Josephine Baker
Die amerikanische Sängerin und Revuetänzerin Josephine Baker wurde zur Legende. — Josephine Baker ist 19, als sie wegen der strikten Rassentrennung in den USA nach Paris flieht. Sie tanzt, kämpft im Widerstand, fordert Gleichheit und wird zur Ikone. Die Lange Nacht erinnert an ihr Wirken und ihre Stimme, die bis heute nachhallt.
Zwei Bilder von Josephine Baker haben sich im kollektiven Gedächtnis eingeprägt: das Showgirl im Bananenrock (obwohl das nur einen kurzen Abschnitt ihres Lebens ausmachte) und die Rednerin und Kämpferin gegen Rassismus beim Marsch auf Washington an der Seite von Martin Luther King. Sie engagierte sich auch im Widerstand gegen die Nationalsozialisten, bezog öffentlich Position gegen Rassismus und adoptierte zwölf Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt als Beleg für ein humanistisches Miteinander. Noch heute ist sie mit ihrem Engagement und ihrer Kunst Vorbild für zahlreiche Künstlerinnen. Geboren in den USA, entflieht sie mit 19 Jahren der strikten Rassentrennung nach Paris, wo ihre beispiellose Karriere als Tänzerin und Sängerin beginnt. Ein Teil der Welt liegt ihr zu Füßen, der andere Teil feindet sie an: In Wien läuten als Warnung vor dem „schwarzen Teufel“ die Glocken, in Berlin stören Nationalsozialisten ihre Aufführungen, in den USA bleiben ihr Hoteltüren verschlossen. Die Künstlerin mit Pilotenschein reagiert auf ihre Art: Im Zweiten Weltkrieg schmuggelt sie geheime Informationen, singt für amerikanische Soldaten, besteht darauf, dass schwarze und weiße Menschen gemeinsam im Publikum sitzen. Nach dem Krieg wird sie mehrfach ausgezeichnet, hält 1957 in der Frankfurter Paulskirche eine Rede gegen Nationalismus und Rassismus, tritt im Nachkriegsdeutschland in TV-Wohltätigkeitsshows auf. Noch am 10. April 1975 singt sie auf großer Bühne in Paris, zwei Tage später stirbt sie – vor 50 Jahren. Die Lange Nacht lässt Josephine Baker selbst zu Wort kommen. Ihr Sohn erzählt, wie seine Mutter als erste schwarze Frau in den Pantheon aufgenommen wurde, die nationale Gedenkstätte für historische Persönlichkeiten in Paris, und Künstler*innen schildern, welche Bedeutung sie für sie hat. Wir fächern Bakers Biografie auf und entdecken Fotos im Archiv des Berliner Stadtmuseums.
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