26.03.2025 – Lesezeit – Deutschlandfunk – N.N. — – Details
Christine Wunnicke
Christine Wunnicke spricht über und liest aus ‹Wachs› (1/2)
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Christine Wunnicke, eine der besten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, hat mal wieder eine historische Person entdeckt, die beinahe unbekannt – aber vielleicht auch deshalb höchst faszinierend ist. Die Pariserin Marie Marguerite Bihéron (1719-1795) hat überraschend – oder auch erschreckend – realitätsgetreue Wachsabdrücke menschlicher Körper erstellt – nicht nur der äußeren Hülle, sondern auch der innenliegenden Organe. In ‹Wachs› wird ihre Geschichte erzählt, ebenso jene ihrer Lehrerin und Geliebten Madeleine Françoise Basseporte, einer französischen Malerin, Schabkünstlerin und Kupferstecherin, deren Schaffensschwerpunkt auf der Darstellung von botanischen Motiven lag. Deshalb also: ‹Wachs». Der Titel bezieht sich auch auf die sprießende pflanzliche Natur – und was überdies hier heranwächst, kleidet Wunnicke in eine derart präzise, gleichsam zärtliche Sprache, dass bereits jetzt feststeht: Diese berührende Novelle ist eine der herausgehobenen Veröffentlichungen des gerade erst begonnenen, ebenfalls sprießenden, Bücherfrühlings. –
SK-