16.03.2025 – News – Süddeutsche Zeitung Magazin – Moritz Ostertag — – Details
Katja Wolf
Die BSW-Politikerin Katja Wolf zeigt im Interview ohne Worte, wie ihr Verhältnis zu Sahra Wagenknecht ist, was West- von Ostdeutschland lernen kann und mit welcher Miene sie Björn Höcke begegnet.
Geboren 7. März 1976 in Erfurt Beruf Politikerin Ausbildung Studium der Sozialpädagogik, Fachhochschule Erfurt Status Wer bremst, verliert — Auch wenn viele es anders sehen, aber ist es nicht eigentlich die Stärke eines Politikers oder einer Politikerin, die Parteizugehörigkeit zu wechseln? Nach über dreißig Jahren in der PDS- und Linkspartei, mehr als zehn Jahren als amtierende Bürgermeisterin von Eisenach, trat Katja Wolf 2024 dem neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht bei – wer so etwas macht und auf ein unbekanntes Pferd setzt, ist kein Sesselkleber, dem es egal ist, woher die Diäten kommen, der ist politisch hungrig und will etwas verändern. Dass es zwischen Wolf und Wagenknecht dabei nicht immer reibungslos lief, zeugt ebenfalls von einem starken politischen Selbstbewusstsein, doppelt bemerkenswert bei einer Partei, die nach der Vorsitzenden benannt ist. In den ersten Monaten legte das BSW einige Erfolge hin: Bei der Europawahl im Mai 2024 kam die Partei auf gut sechs Prozent, und in Thüringen und Brandenburg regiert sie mit – Katja Wolf ist im Kabinett Mario Voigt (CDU) Ministerin für Finanzen in Thüringen und Voigts Stellvertreterin. Das Bundestagswahlergebnis des BSW fiel nun allerdings schlechter aus als erwartet, und Katja Wolf steht unter Korruptionsverdacht, es geht um eine Reise nach Mallorca und die Bewerbung von Eisenach als Standort für ein Prestigeprojekt. In diese turbulente Zeit fällt unser Fototermin, vielleicht eine Momentaufnahme des BSW am Scheideweg. (…)
SK-news