16.03.2025 – Interpretationen – Deutschlandfunk Kultur – Ulrike Timm — – Details
JS Bach
Bachs Musik ist unverwüstlich – auch im Gewand eines modernen Orchesterklangs, wie viele prominente Arrangeure bewiesen haben. — In diesem Haus gibt es viele Wohnungen: Johann Sebastian Bach schrieb sein Werk für die instrumentalen und vokalen Mittel des frühen 18. Jahrhunderts, während sich die Chöre und Orchester, wie wir sie heute kennen, im 19. Jahrhundert ausgeprägt haben. Viele berühmte Komponisten der späteren Zeit haben Bachs Musik in völlig andere Klangsphären übertragen, ohne ihr Gewalt anzutun. «Unsagbar ist, was ich von Bach immer mehr und mehr lerne (freilich als Kind zu seinen Füßen sitzend): denn meine angeborene Art zu arbeiten ist Bachisch», stellte Gustav Mahler 1901 fest – und arrangierte Bachs Musik für die New Yorker Philharmoniker. Eine Generation später gelang Mahlers Bewunderer Anton Webern eine Bach-Orchestrierung, die – ohne eine Note zu ändern – mindestens so sehr nach Webern wie nach Bach klang. Mit dem heutigen Wissen über Bach fällt es Interpreten nicht immer leicht, bei der Aufführung dieser längst historischen Bearbeitungen den rechten Ton zu treffen.
SK-