15.03.2025 – ZeitZeichen – WDR 3 – Heiner Wember — – Details
Kapp-Putsch
Kein Telefon, keine amtlichen Stempel, kein Zugriff aufs Geld: Ziviler Ungehorsam und ein Generalstreik retten am 15.3.1920 die deutsche Demokratie vor dem Kapp-Putsch. — Am 13. März 1920 versuchen rechte Militärs und Politiker unter General Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp, die Weimarer Republik zu stürzen. Sie spinnen die «Dolchstoßlegende» um das Ende des Ersten Weltkriegs und wollen die Weimarer Republik beenden. Das Berliner Regierungsviertel wird besetzt, die Reichsregierung flieht nach Dresden. — Aber die Bevölkerung leistet Widerstand. Mittags schließen die ersten Betriebe. Busse und Straßenbahnen fahren nicht mehr. Am nächsten Abend sind Strom, Gas und Wasserversorgung unterbrochen. Die geflohene Regierung lässt Flugzeuge über der Stadt kreisen und Flugblätter abwerfen, die zum Kampf gegen die Putschisten aufrufen. Die christlichen Gewerkschaften machen mit, die Beamten. Kohlekumpel verlassen die Zechen in den Industrierevieren. Zwölf Millionen Deutsche stehen auf für ihre Demokratie. — Nach insgesamt fünf Tagen bricht der Putsch zusammen. Kapp flieht nach Schweden, General Lüttwitz, der Strippenzieher des Putsches, nach Ungarn.
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