Schließen Kurden und Türken nach 40 Jahren Frieden?

04.03.2025Punkt einsÖ1Andrea Hauer —   –  Details

Abdullah Öcalan

Abdullah Öcalan will einen blutigen Konflikt beenden. Gäste: Dr. Yasar Aydin, Zentrum für angewandte Türkeistudien, Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin & Dr. Thomas Schmidinger, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien, sowie University of Kurdistan Hewler, Erbil. — Vergangene Woche rief Abdullah Öcalan, der Gründer der – in der Türkei verbotenen – kurdischen Arbeiterpartei PKK, zum Ende der Kämpfe zwischen Kurden und Türken auf. Seit 1999 auf einer Gefängnisinsel im Marmarameer festgehalten, gilt er als Staatsfeind Nummer eins. Eine anfänglich verhängte Todesstrafe war in lebenslange Haft umgewandelt worden, zehn Jahre lang saß er in einer Einzelzelle. — Der mittlerweile 75-Jährige verkündete nicht nur eine Waffenruhe, sondern auch die Auflösung seiner Partei. Die PKK, 1978 in Südostanatolien gegründet, ist – oder war – eine sozialistische Untergrundorganisation mit militärischem Arm, die für mehr Rechte und für einen kurdischen Staat oder zumindest für kurdische Autonomie kämpfte. Sie verübte zahlreiche Anschläge und ist in der EU und den USA als «terroristische Vereinigung» eingestuft. In den vierzig Jahren des kurdisch-türkischen Konflikts starben mehr als 40.000 Menschen. — Was steckt hinter Abdullah Öcalans Ankündigung? Was bezweckt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der dem PKK-Führer eine Freilassung in Aussicht stellt? Was hat der jahrzehntelange Konflikt den rund 15 Millionen Kurden und Kurdinnen in der Türkei gebracht? Und was den weiteren 15 Millionen, die in den Nachbarländern Syrien, Iran und Irak leben? Ist der Traum von «Kurdistan» ausgeträumt? Was bedeutet ein Ende der Kämpfe für die gesamte Region und die ausgewanderten Kurden in europäischen Städten, von denen viele einen Öcalan-Kult pflegen? — Andrea Hauer spricht mit dem Sozialwissenschaftler Yasar Aydin vom Zentrum für angewandte Türkeistudien der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin und mit dem Politikwissenschaftler Thomas Schmidinger, der derzeit an der Universität Erbil in der Autonomen Region Kurdistan im Irak tätig ist.

 
 

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