19.02.2025 – News – The Washington Post – León Krauze — – Details
Andrés Manuel López Obrador
Meinung— Andrés Manuel López Obrador lernte, die Diskussion zu dominieren. Und seine Gegner ließen es zu. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador spricht während seiner täglichen Pressekonferenz in Mexiko-Stadt am 22. Juni 2022. — Neunzig Tage nach Donald Trumps Wahlsieg diskutieren die Demokraten immer noch darüber, wann und wie sie sich der Agenda des Präsidenten wirksam widersetzen können. Sie sollten nach Süden blicken – die Erfahrungen Mexikos zeigen, dass sie nicht viel Zeit zu verlieren haben. — Neunzig Tage nach Donald Trumps Wahlsieg diskutieren die Demokraten immer noch darüber, wann und wie sie sich der Agenda des Präsidenten wirksam widersetzen können. Sie sollten nach Süden blicken – die Erfahrungen Mexikos zeigen, dass sie nicht viel Zeit zu verlieren haben.
Mexikos Opposition hat nie gelernt, López Obrador nachzueifern. Verwirrt und gespalten gelang es ihr nicht, eine Stimme zu finden, die stark genug gewesen wäre, um López Obradors nicht enden wollenden Strom öffentlicher Äußerungen auszugleichen. Während seiner sechsjährigen Präsidentschaft hielt López Obrador täglich Pressekonferenzen ab und wurde so zum Haupterzähler Mexikos. Seine Präsenz war unausweichlich, wenn er die öffentliche Agenda bestimmte. — López Obradors Monopol auf die öffentliche Meinung half ihm, seine Macht über Mexikos Politik zu festigen. Die Opposition verlor nicht nur die Wahlen 2024, sie konnte auch nicht erklären, warum López Obradors Machtmissbrauch so schädlich war. Sie konnte die Wähler beispielsweise nicht davon überzeugen, dass López Obradors Justizreform – die das gesamte mexikanische Rechtssystem zu zerstören droht – das Land immer näher an einen völlig ungezügelten Autoritarismus führt. Die Argumente wurden vorgebracht, aber nachdem López Obrador mehr als zehn Jahre lang die Agenda bestimmt hatte, konnten sie sich einfach nicht durchsetzen. (…)
Trumps immer häufigere Pressekonferenzen zeigen, dass er im Gegensatz zu seiner ersten Amtszeit inzwischen die Bedeutung der Allgegenwart versteht. Er ist immer und überall und verpasst keine Gelegenheit. Das ist kein Zufall. Es ist Teil einer Strategie, die Erzählung zu dominieren. Wenn man ihn allein auf der Bühne lässt, wird er sie am Ende für sich behalten und sie dann mühelos an seinen Nachfolger weitergeben.Die Opposition in den Vereinigten Staaten muss ihre Stimme finden – und zwar bald.
SK-news