06.02.2025 – ZeitZeichen – WDR 3 – Thomas Mau — – Details
Lex Heinze
Die Lex Heinze gegen «unsittliche» Darstellungen in Kunst, Literatur und Theater führt zu heftigem Widerstand. — Es ist einer der spektakulärsten Prozesse des Deutschen Kaiserreiches. Mehr als 500 Schaulustige drängen sich im Dezember 1891 vor dem Eingang des Strafgerichts in Berlin-Moabit. Sie alle wollen den Prozess gegen den Zuhälter Hermann Heinze und seine Frau Anna, eine Prostituierte, miterleben. Sie sind angeklagt, einen Nachtwächter getötet zu haben. — Aber nicht dieses Verbrechen steht im Mittelpunkt des Interesses, sondern vor allem die Frage, wie man mit der Prostitution in den rasant wachsenden Städten umgehen soll. Das Ehepaar Heinze wird damit ungewollt zum Namenspaten eines Reichsgesetzes, das – acht Jahre später – die Zuhälterei, aber auch die öffentliche Zurschaustellung unsittlicher Bilder und Handlungen unter Strafe stellt: die Lex Heinze. — Die Verabschiedung des Gesetzes am 6. Februar 1900 löst eine Protestwelle aus – am Ende tritt eine Kompromissfassung in Kraft.
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