02.02.2025 – Du holde Kunst – Ö1 – Gudrun Hamböck, Stephanie Maderthaner — – Details
Pier Paolo Pasolini
Das Rom des Pier Paolo Pasolini. Es liest Philipp Hauß. — Im Alter von 27 Jahren zieht Pier Paolo Pasolini im Winter 1949 von Casarsa im Friaul nach Rom, ein landflüchtiger Künstler, Linker und Homosexueller, der sich von der erst seit wenigen Jahren vom Faschismus befreiten Metropole ein weniger beengtes Leben erhofft. In seinen Gedichten aus den 1950er-Jahren zeichnet er Rom nicht nur als das uralte Palimpsest, es sind vor allem die wuchernden Ansiedlungen zwischen den Brachländern des Stadtrandes, die “borgate”, die ihn anziehen, jene bitterarme, beduinisch freie Peripherie der “ewigen Stadt”, an der sich die “vita violenta” abspielt, das Leben der erschöpften Arbeiter/innen, der Straßenjungen, kleinen Diebe, Stricher und Huren. Pasolini besingt ihre hoffnungslose Vitalität und Schönheit in römischer Mundart. Auch die engen Gässchen Trasteveres, die uniformen faschistischen Wohnblöcke von Monteverde und Rebebbia, der “Vorort aus Kalk und Staub”, in dem ein großes Gefängnis steht, ziehen vorüber, Viertel, die auch zu den Schauplätzen von Pasolinis Filmen wie “Accatone” oder “Mamma Roma” werden und deren bürgerliche Domestizierung der Dichter voraussieht.
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