20.01.2025 – Hörspiel – radio3 – Ulrike Haage — – Details
Mascha Kaléko
Hörspiel von Ulrike Haage über politische Ereignisse und persönliche Schicksalsschläge im Leben der Dichterin. Mit Gedichten, Reportagen und Briefen aus dem Nachlass Kalékos. — Zum ersten Mal seit ihrer Emigration in die USA 1938 kommt die Dichterin Mascha Kaléko 1956 für eine Vortragsreise zurück nach Deutschland. Sie wird herzlich empfangen. Man erinnert sich gern an die Autorin des «Lyrischen Stenogrammhefts» und ihre kecken Verse. Am liebsten würde ihr die Akademie der Künste in Berlin (West) den Fontane-Preis verleihen, doch als Kaléko erfährt, dass der ehemalige SS-Standartenführer Holthusen in der Jury saß, lehnt sie ab: «Aus dieser Hand möchte ich sowohl als Autorin als auch als Jüdin nichts entgegennehmen.»Eingebettet in eine musikalische Komposition mit Flügel, Harmonium, Celesta und Gesang erzählen Gedichte, Reportagen, Briefe und weniger bekannte Notizen aus dem Nachlass von ihrer Auseinandersetzung mit Nachkriegsdeutschland, ihrer Sicht auf das New Yorker Judentum, ihrem Umzug nach Israel, wo sie nie ganz heimisch wurde, von ihrer Faszination für Zen-Buddhismus und jüdische Mystik, aber auch von dem schweren Verlust ihres Sohnes – er stirbt mit 31 Jahren an Krebs – und den ihres Mannes. Beides wird sie nicht verwinden.
«Meine Hörspiele sind für mich musikalische ausgeleuchtete Gedankenländer, durch die ich außergewöhnliches Textmaterial, kluge phantasievolle Gedanken von Künstlerinnen zeigen will, die ich mir zugleich zu Verbündeten meiner eigenen künstlerischen Welt mache.» Ulrike Haage
Mit Winnie Böwe, Toni Jessen, Judith Rosmair und Bernhard SchützGesang: Winnie BrücknerCelesta, Harmonium und Klavier: Ulrike HaageTon: Peter Avar und Katrin WittBearbeitung, Komposition und Regie: Ulrike HaageProduktion: rbb 2024
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