Lexikon der österreichischen Popmusik (2) Resi Reiner: Melancholische Pop-Perlen – zwischen Indie und Schlager

28.01.2025RadiokollegÖ1N.N. —   –  Details

Resi Reiner

Als «Indie-Schlager» hat Resi Reiner einmal ihre Musik bezeichnet. Wer hier jetzt an Bierzelt- oder Ballermann-Schlager denkt, ist auf der falschen Fährte: Resi Reiner bezieht sich in ihrer Musik auf Chansons und Schlager der 1960er und 1970er. Sie sei ein großer Fan von Vicky Leandros, insbesondere vom Song «Ich liebe das Leben» – das hat die gebürtige Grazerin, die seit Kindertagen auch als Schauspielerin tätig ist, bereits in Interviews betont. – Reiners Indie-Pop klingt eingängig, leicht – und melancholisch zugleich. Dass ihre Musik mit einer ordentlichen Affinität für Chansons daherkommt, das hört man bereits in ihrer ersten Single, die 2021 veröffentlicht wurde: In «Ich will nach Italien» besingt Reiner den sonnigen Sehnsuchtsort; zu ihren ansonsten in deutscher Sprache gehaltenen Songtexten gesellt sich hier auch das ein oder andere italienische Wort. – Von Beziehungen, Freundschaften und vom alltäglichen Leben handeln Reiners humorvolle und zugleich sehr direkte Texte: Songtitel wie «Naja, geht so» oder «echsestieren» lassen schon erahnen, dass das alles nicht nur mit einem Augenzwinkern, sondern auch erstaunlich nahbar thematisiert wird. – Der Song «echsestieren» ist auch auf Reiners Debutalbum aus dem Jahr 2023 zu finden: «Weißt du was ich mein?!» heißt die auf dem Hamburger Label Krokant erschienene Songsammlung. In Deutschland ist die 1996 geborene Reiner bereits des Öfteren live aufgetreten – und auch in Österreich konnte man sie etwa am Popfest Wien sowie am Donauinselfest auf der Bühne sehen. – Zuletzt hat Resi Reiner wieder einmal ihre Liebe zu Chansons der 1970er untermauert: Im September 2024 hat sie eine Coverversion von «Jeden Tag das Weckerklingeln» veröffentlicht, einem Lied des 2016 verstorbenen deutschen Sängers und Schauspielers Manfred Krug.

 
 

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