20.12.2024 – News – NZZ – Paul Jandl — – Details
Friederike Mayröcker
Die Wiener Dichterin hat alles, was sie sah, in eine poetische Sprache verwandelt, die zugleich von höchster sinnlicher Anschaulichkeit ist. — Mit einem euphorischen Auge hat Friederike Mayröcker (1924–2021) in die Wirklichkeit geschaut und mit allen Sinnen geschrieben. Aufnahme von 1984. — Was sonst ist eine Geburt als «1 Sturz in die Zeit»? In ihrer typischen Schreibung hat Friederike Mayröcker dieses Faktum auf den Punkt gebracht und sich selbst auch gleich dazu: «Im 24. Winter dieses Jahrhunderts hat es mich plötzlich gegeben.» Der Blitzschlag der Ereignisse war die Energiequelle für eine Dichterin, die im nervenverfeinernden Chaos lebte. Sie hat gezeigt, dass das Messie-Leben keine bedauernswerte Devianzform ist, sondern höheren Zwecken dienen kann.
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