Ruth Butler, die die Musen der Künstler zum Leben erweckte, stirbt im Alter von 93 Jahren

27.12.2024News: NachrufeThe New York TimesPenelope Green —   –  Details

Ruth Butler

Nachdem sie eine maßgebliche Biografie über Rodin veröffentlicht hatte, schrieb sie weiter über die unterschätzten Frauen, die für die Giganten der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts Modell standen. — Ruth Butler im Jahr 2008. Ihr Buch «Hidden in the Shadow of the Master: The Model-Wives of Cézanne, Monet, and Rodin», das in diesem Jahr veröffentlicht wurde, stellte das Leben der Frauen in den Vordergrund, die für den Erfolg dieser Künstler von entscheidender Bedeutung waren. — Die Kunsthistorikerin Ruth Butler arbeitete Ende der 1950er Jahre an ihrer Doktorarbeit, als sie zum ersten Mal das Musée Rodin in Paris besuchte. Später erinnerte sie sich, wie sehr sie von einem fesselnden Gipsporträt von Rose Beuret, Auguste Rodins erster Muse und langmütiger Lebensgefährtin, beeindruckt war. — Ihr Haar war zerzaust, als ob es vom Wind zerzaust worden wäre. Ihr Blick war durchdringend. Sie war wunderschön. Frau Butler fand, dass die Skulptur das faszinierendste Stück im Raum war. Der Katalog des Museums erwähnte die Beziehung und beschrieb Rose als «verborgen im Schatten des Meisters». — Bei demselben Besuch entdeckte Frau Butler ein kleines Ölgemälde einer ängstlich wirkenden Frau, die ihre Tränen zurückzuhalten schien. Es wurde lediglich als das einzige existierende Porträt der Mutter des Bildhauers beschrieben; über sie sei wenig bekannt, hieß es im Katalog, außer dass sie sehr fromm war. — Jahrzehnte später, als Frau Butler für ihre spätere umfangreiche und definitive Biografie «Rodin: The Shape of Genius» aus dem Jahr 1993 recherchierte, befand sich das Gemälde immer noch im Museum – und wurde immer noch als Rodins Mutter identifiziert. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste Frau Butler es besser. Es war ein Porträt von Rose. — «Ich sagte: ‹Das ist lächerlich‹», erzählte sie der New York Times. «Ich dachte, wenn sich nicht einmal das Musée Rodin für Rose interessiert, dann sollte ich darüber schreiben.» — Sie wollte nicht nur Roses Geschichte erzählen, sondern auch die der Musen und Partnerinnen von Rodins Zeitgenossen, den Malern Paul Cézanne und Claude Monet. Dies tat sie in ihrem 2008 erschienenen Buch «Hidden in the Shadow of the Master: The Model-Wives of Cézanne, Monet, and Rodin», in dem sie das Leben der Frauen in den Vordergrund stellte, die so entscheidend zum Erfolg der Künstler beitrugen. (…)

 
 

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