01.12.2024 – Ohne Limit – SWR Kultur, Ohne Limit – Ulrich Lampen — – Details
Thomas Mann
Facts and Fakes in der Genesis des Alten Testaments – Thomas Manns ironischer Essay-Auftakt zu seiner sieben Geschichten über den biblischen Jaakob und die Mythen. — Die Geschichten Jaakobs – Vorspiel: Höllenfahrt — Das erste Kapitel des Romans ist als Vorspiel eine ironisch-humorvolle Spielerei mit der Form des Essays. Zwei Frauen und ein Mann sind eine Gruppe von Geschichten-Erzählern, die nicht immer einer Meinung ist. Sie diskutieren Ursprungsmythen der Bibel wie die Vertreibung aus dem Paradies, der Mord von Kain an Abel, der Zeitpunkt der die Sintflut mit der Arche Noah. Am Ende geben sie den Raum frei für eine «Fröhliche Wissenschaft»: Diese Erzähler, also sie dürfen fiktionalisieren, d.h. künstlerisch die Jaakobs- wie Josephs-Geschichten aus der Genesis des Alten Testaments künstlerisch gestalten und erfinden. Modern formuliert: «Dekonstruieren». Thomas Mann erteilt sich somit die «license to lie», Grundlage aller Fiktion.
Die Geschichten Jaakobs – Hauptstück I: Am Brunnen (1/7)Jaakobs «Geschichten» beginnen mit einer innigen, homoerotisch aufgeladenen Vater-Sohn-Szene. Der Jüngling Joseph, Jakobs Lieblingssohn, ist von magischer Schönheit; an einem Brunnen nimmt er ein Bad und trocknet selbstverliebt seinen Körper. Jaakob beobachtet ihn, tadelt seinen Narzissmus, bekräftigt aber, nachdem Joseph klug wie eitel seinen Vater umgarnt, den Bund zwischen beiden. Denn der mit allen Gaben gesegnete Joseph soll das künftige Familienoberhaupt werden – was ihn unweigerlich zur Arroganz gegenüber seinen älteren Brüdern verführt, dessen Hybris nicht unbestraft bleiben muss.
Die Geschichten JaakobsVon Thomas MannBesetzung: Sandra Pasic und Nana RademacherMusikaufnahme Ton und Schnitt, Frankfurt am Main: Felix DreherWortaufnahme, Berlin: Alexander NottnySchnitt Wortaufnahmen, Baden-Baden: Uwe StrackWortaufnahme Baden-Baden, Soundesign und Mischung: Andreas VölzingRegieassistenz: Constanze Renner — Hörspielbearbeitung: Manfred HessKomposition: Hermann KretzschmarRegie: Ulrich LampenProduktion: SWR 2024 Premiere
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