Trash, Glam, Glitter (3) Trash, Glam, Glitter – Mode & Pop Art der Mitt-70er

04.12.2024RadiokollegÖ1Thomas Mießgang —   –  Details

Roxy Music

Glam hatte seinen Hauptsitz in London, und es war zuvorderst ein britisches Phänomen. Und dort waren es einmal mehr die Art Schools, die Pop mittels eines Kunstgriffs radikal neu formten und der großen Maschine Musikindustrie überstülpten. Der – wie man heute weiß: sich rhythmisch wiederholende – Vorgang hatte (und hat ungebrochen) Auswirkungen auf jede Form der jugendlichen Selbstverortung: von Mode über Medien bis hin zu Film, Literatur, Design und Politik. – »Es gab eine A- und eine B-Liga des Glam Rock», konstatierte unlängst Phil Manzanera, Gitarrist der stilbildenden Band Roxy Music, bei einem Kurzbesuch in Wien. Die komplexere, intellektuell befriedigendere Spielart von Glam setzte auf aufreizende Posen, Metrosexualität, Queerness und Schock-Effekte. Bands wie Roxy Music rund um Bryan Ferry und Brian Eno oder die US-Varianten New York Dolls und Sparks gelten nicht zu Unrecht als Erfinder (oder zumindest Propagandisten) von Extravaganz und Androgynität. Das macht die einstigen Boomer-Heroen auch heute noch zu Poster-Helden der Generationen X, Y, Z und Alpha. Selbst David Bowie ist manchen als Ziggy Stardust am stärksten in Erinnerung geblieben.

 
 

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