Ein Apfel, ein Pferd, ein Vibraphon – und innige Stimmen. Mit Alva Noto, Conor O’Brien, Beth Gibbons, Matthew Herbert

15.11.2024NachtmixBayern 2Judith Schnaubelt —   –  Details

Alva Noto

Musik und Rhythmen kann der Mensch mit allen möglichen Gegenständen produzieren, aber nur der britische Klangforscher Matthew Herbert kommt wohl auf die Idee, antike Pferdeknochen von einem Anatomie-Dozenten zu kaufen und mit diesem Skelett eine musikalische Loveaffair zu beginnen. Am Ende berichtet Herbert von diesem wundersamen und tiefgründigen Experiment in einem neuen Reader: “Meine bessere Hälfte. Musikerinnen erzählen über ihre Instrumente”. Während eines Interviews mit Alva Noto für den Zündfunk in seinem Atelier zu Berlin vor ein paar Jahren, wollte ich gerne einen Blick in sein Musikstudio werfen. Er zeigt auf einen kleinen Tisch, darauf ein Laptop mit einem Apfelsymbol. So einfach, so klar – und wieder einmal hat Alva Noto in seinem “Studio” gezaubert: Neuer Track, neues Glück. Es waren nur ein paar Gitarrenakkorde und die sanfte Stimme von Conor O’Brien alias Villagers während seines innigen Konzerts in München, die mich plötzlich an einen anderen großen Ausnahmekünstler erinnerten: Jeff Buckley, der sein Debütalbum “Grace” vor 30 Jahren veröffentlicht hat, im selben Jahr als Portishead ihr erstes Trip-Hop-Album “Dummy” herausbrachte. Und so kommt alles Schöne mal wieder in einem Nachtmix zusammen, “for your mind, your body and your soul”.

 
 

SK-