19.11.2024 – Das Ö1 Konzert – Ö1 – Rudolf Aigmüller — – Details
Les Siècles
Les Siècles, Dirigent: Jakob Lehmann. Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie C-Dur KV 551, «Jupiter»; Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 d-Moll WAB 109 (aufgenommen am 10. Oktober im Brucknerhaus Linz im Rahmen des «Brucknerfest Linz 2024» in 5.1 Surround Sound) — Beim diesjährigen Brucknerfest erklangen anlässlich des 200. Geburtstag seines Namensgebers alle elf Symphonien. Gespielt wurden sie von Ensembles, die spezialisiert sind auf historische Aufführungspraxis. Das französische Ensemble Les Siècles steht geradezu archetypisch für dieses Vorhaben, hat es doch den Anspruch jedes Werk auf Instrumenten der jeweiligen Entstehungszeit zu spielen. Bei ihrem Gastspiel im Brucknerhaus Linz stand neben Bruckner auch Musik von Mozart auf dem Programm – den Streichinstrumenten mussten also in der Pause neue Saiten aufgezogen werden, Blasinstrumente und Pauken wurden getauscht. — Die beiden Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Bruckner markieren den Abschluss des symphonischen Schaffens beider Komponisten und wurden in ihrer Radikalität zu künstlerischen Wegweisern in die Zukunft. Mozart komponierte seine 41. Sinfonie im Sommer 1788 in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu seinen beiden Symphonien Nr. 40 und 39, mit denen das Werk auch musikalisch verbunden ist. Die virtuose Verschränkung strenger und freier Formen, die ihren Gipfelpunkt in einer fulminanten Übereinanderschichtung aller Hauptmotive im Finale erreicht, versuchte der Konzertveranstalter Johann Peter Salomon nach Mozarts Tod mit dem Beinamen «Jupiter» einzufangen. Bruckner wiederum arbeitete an seiner 9. Symphonie, mit der er bereits 1887 begann, buchstäblich bis zu seinem letzten Atemzug. Doch selbst in seiner unvollendeten dreisätzigen Form dringt das Werk in bis dahin ungehörter Kompromisslosigkeit an die harmonischen und ästhetischen Grenzen seiner Zeit vor, ehe es sie im abschließenden Adagio sogar zu überschreiten scheint. —
SK-