15.10.2024 – News: Nachrufe – The New York Times – Julie Bosman — – Details
Lillian Schwartz
Zu Beginn des digitalen Zeitalters arbeitete sie bei Bell Labs an der Schnittstelle von Kunst und Technologie, drehte Filme und entwickelte irgendwann eine neuartige Theorie über die «Mona Lisa». — Frau Schwartz bei der Arbeit in den Bell Labs um 1975. Zu ihren Mitarbeitern dort zählten Computeringenieure und Programmierer.// Lillian Schwartz im Jahr 1986 mit einem vergrößerten Bild, das ein Bild von Leonardo da Vincis «Mona Lisa» dem des Künstlers selbst gegenüberstellt. Auf Grundlage ihrer digitalen Forensik vermutete sie, dass da Vinci sich selbst als Modell für das Gemälde verwendet hatte. — Lillian Schwartz, eine der ersten Künstlerinnen, die den Computer zum Filmemachen nutzte, und die in den 1970er Jahren dazu beitrug, die künstlerische, wissenschaftliche und technologische Gemeinschaft zusammenzubringen, indem sie einen Einblick in die Möglichkeiten an den Schnittstellen dieser Felder bot, starb am Samstag in ihrem Haus in Manhattan. Sie wurde 97 Jahre alt. — Ihr Sohn Laurens Schwartz bestätigte den Tod. — Frau Schwartz war eine ruhelose, experimentelle Künstlerin, die zu Beginn ihrer Karriere zwischen verschiedenen Medien wie Aquarell, Acryl und Skulpturen wechselte, wobei sie die einzelnen Werke oft übereinanderschichtete und unterschiedliche, manchmal unwahrscheinliche Materialien verwendete. — Der Computer wurde zu ihrem bevorzugten Medium, nachdem sie Ende der 1960er Jahre als Gaststudentin, eine Art Artist in Residence, zu den Bell Labs eingeladen wurde. Mit Hilfe der dortigen Kollegen schuf Frau Schwartz einige der ersten Filme, die computergenerierte Bilder enthielten. Dabei verwendete sie unter anderem Fotofilter, Farbe, Laser und weggeworfenes Filmmaterial aus Wissenschaftsfilmen. — Ihre bahnbrechende Arbeit entstand Jahre bevor Computer mit den grafischen Benutzeroberflächen gesteuert wurden, die heute für Personalcomputer von zentraler Bedeutung sind. Für ihren ersten Film, den vierminütigen «Pixillation» (1970), beispielsweise – ein Projekt, das zwei Monate dauerte – legte sie Lochkarten in einen IBM 7094-Großrechner ein, um 85 Schwarzweißbilder auf Magnetband zu produzieren. (…)
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