15.10.2024 – Radiokolleg – Ö1 – Thomas Mießgang — – Details
Carla Bley
Der Begriff Muse für Carla Bley ist fast ein wenig despektierlich – obwohl sie auch das war, vor allem im Hinblick auf ihren ersten Ehemann, den Pianisten Paul Bley, der gerne von ihren Kompositionen zehrte. Aber sie hatte eben unendlich viel mehr zu bieten: Neben den zahlreichen Alben, die sie unter ihrem eigenen Namen herausbrachte, mal im Duo mit ihrem späteren Partner, dem Bassisten Steve Swallow, dann wiederum mit der Very Big Carla Bley Band, griff sie auch gerne anderen Musikern unter die Arme, wenn die jemanden brauchten, der ihren Ideen Form und Konturen verleihen konnte. Mit ihren Kompositionen und Arrangements entstand beispielsweise das berühmte Album «A Genuine Tong Funeral» des Vibraphonisten Gary Burton und die Platte «Fictitious Sports» des Pink Floyd-Drummers Nick Mason. Ihre Talente hat die Musikerin dabei gerne heruntergespielt: «Oft habe ich nur den winzigen Schnipsel einer Idee notiert; dann improvisierten die Musiker eine halbe Stunde und am Schluss kam wieder dieser Schnipsel. Und das war mein Stück.»
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