Louise Glücks ‹Wilde Iris›

13.10.2024Du holde KunstÖ1Gudrun Hamböck —   –  Details

Louise Glück

»Niemals die Welt verlassen! Ist das nicht, was ihre Tränen meinen?» – Gedichte von Louise Glück (1. Todestag). Übersetzung: Ulrike Draesner. Es liest Irina Wanka. Gestaltung: Gudrun Hamböck und Stefanie Maderthaner.

Du holde Kunst — Im Gedichtzyklus «Wilde Iris» der US-amerikanischen Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück setzen sich Pflanzen wie die Taubnessel, der Blaustern, die Borstenhirse oder das Schneeglöckchen, aber auch der abnehmende Wind, der Frühlingsschnee oder der Sonnenuntergang in direkter Anrede in Beziehung zum Menschen. Vielstimmig wendet sich die Natur selbst an ihn. Sie ist nicht länger sein Gegenüber, das undurchdringliche Ding, über das gesprochen wird; die Dichotomie Subjekt-Natur wird von Seite der Natur aufgehoben. Das lyrische Subjekt gehört nun beiden und fragt nach dem Wesen des Menschen – seinem Wesen als «Geschöpf». — Zu den Gedichten ist Musik von Sergej Rachmaninoff, Nikolai Medtner, Johann Sebastian Bach, Robert Schumann, Claude Debussy, Ludwig van Beethoven und Padre José Antonio de San Sebastián zu hören. — Louise Glück wurde 1943 in New York geboren, 1968 kam ihr erster Gedichtband heraus. «Wild Iris» erschien im Original 1992 und brachte der Dichterin ein Jahr später den Pulitzerpreis ein. 2020 erhielt sie den Literaturnobelpreis. Mittlerweile sind mehrere ihrer Lyrikbände ins Deutsche übertragen, darunter «Averno», «Winterrezepte aus dem Kollektiv» und «Treue und edle Nacht». Louise Glück starb vor einem Jahr in Cambridge, Massachusetts.

 
 

SK-