Am Tisch mit Matthias Lohre, Journalist und Autor

10.10.2024Doppelkopfhr2 kulturAndrea Seeger —   –  Details

Matthias Lohre

Der Journalist, Schriftsteller und Sachbuchautor Matthias Lohre ist Jahrgang 1976. Seine Themen unter anderen: Kriegskinder und Kriegsenkel, Männer oder die Opfer als neue Helden. Und obwohl das kein Plan war, sagt er, steht somit das Thema Trauma für ihn oft im Vordergrund. — Es begann damit, dass er sein eigenes Trauma lösen wollte, von dem er nicht einmal wusste, dass es ihn ihm steckt. Seine Eltern, Jahrgang 1931 und 1937, gehörten zu den Kriegskindern. Über seinem Elternhaus habe bleierne Schwere und Trübsinn gelegen. Schweigen, Trauer und Wut hätten das Leben bestimmt. Er verließ das Heimatdorf, studierte in Köln, ging dann nach Berlin. Er litt unter unerklärlichen Ängsten, ständig zweifelte er an sich, ihn plagten Schuldgefühle, sein Hang zum Perfektionismus zeigte sich mal als Fleiß, mal als Entscheidungsschwäche. — Er stellte fest: Viele zwischen Mitte der 1950er und Mitte der 1970er Jahre Geborenen, die sogenannten Kriegsenkel, sind geprägt von den Folgen des Zweiten Weltkrieges, ohne es zu wissen. Im Doppelkopf spricht Matthias Lohre wie er sich über das Erbe der Kriegsenkel hinwegsetzte, aber auch warum der Opferstatus in unserer Zeit eine erstaunliche Entwicklung genommen hat.

Musikinhalt dieser Sendung: Sufjan Stevens: Should Have Known Better Kings Of Convenience: I›d Rather Dance With You Kristin Hersh: Your Ghost

 
 

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