Kurt Weills Dreigroschenmusik und andere Gangster (1)

28.09.2024Le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Kurt Weill

Mit Johann Christoph Pepusch, Darius Milhaud, Tom Waits, Mike Zwerin, Kurt Weill und vielen anderen. — «Das ist nicht ‹nett›, das ist Kunst.» Welch ein Satz und den sagt Unterwelt-Ganove Macheath nachdem seine Anzutrauende Polly in der Dreigroschenoper von Kurt Weill und Berthold Brecht aufgetreten ist. — Aber halten wir noch einmal kurz inne. Die Dreigroschenoper kommt ja nicht aus dem Nichts, ganz im Gegenteil. 1728 hat in der Londoner Vorstadt ein Stück Premiere, das zum Hit wird und den auf Deutsch etwas zum Nachdenken reizenden Titel «Des Bettlers Oper» trägt, auf Englisch «Beggar›s Opera». Es ist ein bisschen wie die Geschichte der Zauberflöte in der Wiener, nämlich Wiedner Vorstadt. Im Zentrum von Wien gibt man Opera Seria, in der Vorstadt «Die Zauberflöte». Nur, dass Mozart gleich Beides selbst komponiert. In London veranstaltet Georg Friedrich Händel Opera Seria mit prunkvoller Ausstattung und mit sündteuren Sopran-Diven, als der Schrifsteller John Gay und der Komponist Johann Christoph Pepusch in der Vorstadt ein Gegenmodell lancieren. Das heutzutage befremdlich modern Anmutende ist, dass der Komponist Pepusch die Musik nicht komponiert, sondern konsequent aus «objet trouvées», aus Gassenhauern und Volkslieder collagiert.

 
 

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