Bye Bye – Warum stirbt die Popkritik?

10.09.2024ZündfunkBayern 2Robert Rotifer —   –  Details

Pop-Musikmagazine

Mehr als ein halbes Jahrhundert lang war die Popkritik ein lebhafter Teil der journalistischen Landschaft. Inzwischen gibt es kaum mehr gedruckte Musikmagazine, selbst die Blog-Kultur ist geschrumpft. Braucht es die Pop-Kritik überhaupt noch?

Popkritiker sein, das war einmal ein Traumberuf. Musik gut oder schlecht finden für Geld. Selbstzufrieden im Backstagebereich herumhängen, dabei der Band das Bier wegtrinken, immer auf der Gästeliste stehen, Interviewreisen nach London, New York und Los Angeles. Mit dem Niedergang der traditionellen Medien ist dieser Lebensentwurf fast ausgestorben. Aber vielleicht ist das ja gar nicht schlimm? Musikkritiker, wie Verena Bogner oder Ralf Niemczyk sagten dazu, das sie nicht glauben, dass junge Leute diese Pseudo Deutungshoheit der Pop Kritiker nicht mehr interessiere und natürlich kennen sich die Kulturredakteur*innen besser mit Musik aus, aber im Endeffekt, who cares, ob sie jetzt dem einen Hansel getaugt hat oder nicht. — Den glamourösen Rockjournalisten gibt es nicht mehr Eine ganze Branche des Journalismus hat in den vergangenen Jahren einen tiefen Fall aus den Höhen der Arroganz erlebt. Noch im Jahr 2000 zementierte Cameron Crowe, selbst in den Seventies Schreiber beim amerikanischen Rockmagazin Rolling Stone, in seinem Retro-Film «Almost Famous» das glamouröse Bild des Rockjournalisten als mitreisender Zaungast des Rock›n›Roll-Babylon/ -Zirkus auf Tournee. Der Brite Jon Savage, der selbst in den Siebzigerjahren seine Laufbahn als Popkritiker begann, erinnert sich allerdings ganz anders an seine damalige Berufswelt:

 
 

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