Unsere vergorenen Wunden – über die Belastbarkeit von Erinnerungen / Ursendung

21.09.2024HörspielDeutschlandfunkKatrin Pitz< —   –  Details

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• Psychogramm • Eine Patientin lotet die Grenzen ihres Psychoanalytikers aus. Mal hält sie ihn hin, mal liefert sie ihm bereitwillig Träume, Erlebnisse, Widersprüchlichkeiten. Was davon ist wahr? Und bei wem liegt letztendlich die Deutungshoheit? Hörspiele von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur. Die Illustration zeigt einen Menschen mit Jacke, dem anstelle von Kopf und Hals eine Rauchwolke aus dem Jackenkragen quillt.

Der Analytiker fragt wieder und wieder, ob die Patientin eine Sprache für das hat, was sie erlebt. Sie zeigt wieder und wieder, dass sie sich ihm gewachsen fühlt, wenn nicht gar überlegen, und das nicht nur auf sprachlicher Ebene. So kippt eine Therapiesituation in ein intellektuelles Kräftemessen. Die Themen, die die beiden verhandeln, sind durchaus klassischer Natur: Krankheitserfahrungen, Beziehungen, Arbeitsverhältnisse, Träume. — Doch die Patientin spricht stets unter der Prämisse, niemanden, der ihr lieb und wichtig ist, an den Analytiker zu verraten, sowie mit dem Unwillen, ein klassisches Machtgefälle entstehen zu lassen. Beide machen sich unbarmherzig auf die Sprünge und Unstimmigkeiten, die sie in den Gesprächen erzeugen, aufmerksam. Schließlich schaltet sich eine dritte, namenlose Instanz ein, die aus dem Rückblick infrage stellt, wer in dieser Analyse eigentlich zu welchem Zeitpunkt glaubwürdig war. — Miteinander oder Gegeneinander? Eine Psychoanalyse kann durchaus zum Machtkampf werden — Ursendung Unsere vergorenen Wunden Von Katrin Pitz Mit: Lou Strenger, Robert Dölle, Andreas Grothgar Ton und Technik: Thomas Widdig und Oliver Dannert Komposition: Kiki Bohemia Regie: Matthias Kapohl Dramaturgie: Sabine Küchler Produktion: Deutschlandfunk 2024

 
 

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