Ein Paar, zwei Kulturen, tausend Vorurteile / Über ein Leben als muslimisch-jüdische Familie in Deutschland

04.09.2024Punkt einsÖ1Philipp Blom —   –  Details

Saba-Nur Cheema

Über ein Leben als muslimisch-jüdische Familie in Deutschland.

 

Gäste: Saba-Nur Cheema, Politikwissenschaftlerin und Autorin & Meron Mendel, Pädagoge und Leiter der Bildungsstätte Anne Frank.

Saba-Nur Cheema und Meron Mendel sind es gewöhnt, dass fremde Menschen sie ungefragt mit ihren Vorurteilen und Meinungen konfrontieren, von Komplimenten über ihr gutes Deutsch bis zu Fragen wie: wann sie zurückgehen, woher sie kamen, von wohlmeinender Sorge bis zu offener Ablehnung. Die Vorurteile und Meinungen kommen dabei sowohl von Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft wie auch von Menschen aus den Ländern und Gemeinschaften ihrer eigenen Herkunft. — Tatsächlich ist das Leben des Paares kaum denkbar ohne einen komplizierten historischen Rahmen. Meron Mendel wuchs als Kind von Überlebenden der Shoah in einem Kibbuz auf, Saba-Nur Cheema in einem Brennpunktviertel von Frankfurt. Ihre Eltern waren aus Pakistan geflohen, weil sie einer muslimischen Minderheit angehörten. — Gerade in Deutschland werden sie immer wieder gefragt, wie so eine Ehe im Schatten des Gaza-Krieges, des muslimischen Antisemitismus und der Vorurteile gegen den Islam überhaupt möglich ist. Der Historiker Meron, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, und die Politikwissenschaftlerin Cheema, unter anderem Beraterin der deutschen Bundesregierung, berichten darüber seit drei Jahren in ihrer Kolumne Muslimisch-jüdisches Abendbrot im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. — Jetzt sind ihre Texte als Buch erschienen: « Muslimisch-jüdisches Abendbrot: Das Miteinander in Zeiten der Polarisierung», in dem sie historische und aktuelle Entwicklungen aus ihrer Perspektive reflektieren. Philipp Blom spricht mit ihnen über Spannungen und Unverständnis, unerwartete Gemeinsamkeiten und ein alltägliches Leben im Schatten historischer Verwerfungen.

 

 
 

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