Zeugnis ablegen (2/6) – Die Tagebücher des Victor Klemperer

28.08.2024HörspielDeutschlandfunk KulturN.N. —   –  Details

Nazis marschieren

• Zeitdokument • «Ich habe den Eindruck, dass eine Explosion bevorsteht. Ich rechne mit Pogromen, Ghetto, Geld und Hausentziehung. Mit allem. Vielmehr: Ich rechne mit nichts.» Akribisch dokumentiert Klemperer seinen Alltag im Nationalsozialismus.

Teil zwei der Funkbearbeitung umfasst Victor Klemperers Erlebnisse in den Jahren 1935/36. «Wie eine Pestleiche» meiden die ehemaligen Kollegen den Professor der Romanistik nach seiner Zwangsentlassung 1935. Seine finanzielle Situation verschlechtert sich gravierend. Freunde und Bekannte emigrieren, das Ehepaar Klemperer bleibt. Im September 1935 werden die Nürnberger Gesetze verabschiedet.

 

— «Mein Tagebuch war in diesen Jahren immer wieder meine Balancierstange, ohne die ich hundertmal abgestürzt wäre. In den Stunden des Ekels und der Hoffnungslosigkeit, in der endlosen Öde mechanischer Fabrikarbeit, an Kranken- und Sterbebetten, an Gräbern, in eigener Bedrängnis, in Momenten äußerster Schmach, bei physisch versagendem Herzen – immer half mir diese Forderung an mich selber: Beobachte, studiere, präge dir ein, was geschieht…» (Klemperer 1947 in «LTI»).

 

Mehr zum Thema in unserem Podcast mit Leonie Schöler: «Die Geschichte geht weiter – Victor Klemperers Tagebücher 1918-1959».

— – Die Geschichte geht weiter – Victor Klemperers Tagebücher 1918-1959 (Teil 2)

 
 

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