26.08.2024 – Radiokolleg – Ö1 – Stefan Niederwieser — – Details
The Ramones
«100 Songs: Geschichte wird gemacht» erzählt, wie ikonische Songs bis heute nachhallen. Die fünfte Staffel blickt nach New York, Madrid, Reykjavík und Seoul. In der kaputten Midtown Manhattans entstand geradliniger Punkrock, in der spanischen Hauptstadt blühte nach dem Tod von Diktator Franco die Konsumgesellschaft auf, in Island wurde eine bedrohte Natur in digitale Klang- und Bildwelten übersetzt und in Südkorea türmte sich eine koreanische Popkultur-Welle auf. Stefan Niederwieser und Robert Stadlober stellen ihnen die Songs vor. — Der Vietnamkrieg war gerade vorüber. Mitte der Siebziger Jahre stand New York kurz vor dem Bankrott, die Midtown von Manhattan war ein Rattenloch überschwemmt mit Heroin und Amphetaminen. Gebäude brannten, verfielen und in den alten Fabriken quartierten sich immer mehr Künstler, Musikerinnen und Musiker ein. Im New Yorker Punk Club CBGB›s traten bald schon Bands wie Television, die Ramones aus Queens und Patty Smith auf. Während im Rest der Vereinigten Staaten die klassischsten aller Classic Rock Songs geschrieben wurden, vermischten sich hier die Energie von Abgehängten zu einem brandheißen Cocktail. Punk hatte seine Wurzeln auch im queeren absurden Theater, doch im CBGB›s veränderte sich der Ton. Die Ramones sangen nun über männliche Stricher, — I›m a Nazi, Schatzi», darüber Kinder zu verprügeln oder zu tanzen wie im Blitzkrieg. Die Ramones vereinten die Widersprüche Amerikas. Punk galt allerdings schnell als tot. Erst viel später wurden die Ramones zur wohl essentiellen US-Punk-Band geadelt.
SK-