20.08.2024 – Hörspiel – Deutschlandfunk – Rimini Protokoll — – Details
deutsch-indische virtuelle Reise
Regie: die AutorenMit: Sagnik Chakraborty, Lars RudolphTon und Technik: die AutorenProduktion: Deutschlandfunk 2009 — Wie klingen Worte wie «Waldeinsamkeit», wenn sie den langen Weg aus der Romantik durch den Mund eines indischen Callcenter-Agenten und eine Skype-Konferenz in unser Gehör geschickt werden? — Sagnik Chakraborty, Mitte 20, Call-Center-Mitarbeiter aus der indischen Millionenmetropole Kolkata hat am Goethe-Institut die deutsche Sprache gelernt und trainiert sie am liebsten, indem er deutsche Märchen oder Gedichte von Schiller und Heine liest. Beim Lesen der Romantiker wird er aufgewühlt wie unsereins beim Schauen eines Bollywood-Epos. Lässt sich mit den romantischen Fragen nach Vorherbestimmung, Unausweichlichkeit und Schuld ein Parallelfilm einschalten, in dem nicht ein blonder Ritter von einem Erkenntnisschlag getroffen wird, sondern ein schwarzhaariger Familienvater? Überlegungen wie diese inszeniert das Hörspiel und nimmt die Zuhörenden mit auf eine Reise in deutsch-indische Wälder.
Helgard Haug und Daniel Wetzel, beide Jahrgang 1969, gehören zum Künstlerkollektiv Rimini Protokoll. Sie entwickeln Stücke für die Bühne, im Stadtraum und für das Radio. Für «Karl Marx: Das Kapital, Erster Band» (Deutschlandfunk/WDR 2007) wurden sie mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden 2007 ausgezeichnet. Zuletzt: «16 Szenen für einen Wald» (Burg Hülshoff – Center for Literature 2022). Daraus entstand das Hörspiel: «Die Judenbuche eine Bearbeitung der Novelle von Annette von Droste-Hülshoff» (WDR 2023).
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