Warschauer Aufstand: Dieser Tag steht für den Gründungsmythos des modernen Polen

31.07.2024NewsZeit Onlinedpa —   –  Details

Warschau 1944

Polen gedenkt des Warschauer Aufstands. 200.000 Menschen wurden getötet. Das Land wird bis heute davon geprägt – vom Schmerz über das erlittene Unrecht und Heldenstolz. «63 Tage, also vom 1. August bis zum 2. Oktober 1944, halten die Aufständischen in den Straßen, Gassen und der Kanalisation durch.

— Wenn um Punkt 17 Uhr in der polnischen Hauptstadt die Alarmsirenen ertönen, dann steht die Stadt für eine Minute still. Öffentliche Verkehrsmittel stehen genauso wie viele Autofahrer, Fußgänger warten andächtig. Der 1. August ist einer der wichtigsten Tage in der jüngeren Geschichte Polens. Dann wird der Erhebung gegen die deutschen Besatzer im Jahr 1944 gedacht. «Damals wurde die Stadt aus Rache für den Aufstand dem Erdboden gleichgemacht. Die Nazis sprengten und zerstörten Warschau systematisch, sie brannten Haus für Haus nieder. Die Niederschlagung des Widerstands war eines der schlimmsten deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, das sich nun zum 80. Mal jährt. Für die Menschen in Polen bedeutet der Aufstand Trauma und Nationalstolz zugleich. Die wichtigsten Fragen im Überblick (…) «Welche Bedeutung hat der Warschauer Aufstand? — Der Aufstand in Warschau hatte eine blutige Vorgeschichte. Nach dem Überfall im September 1939 durch die Deutschen wurde die Bevölkerung von den Besatzern terrorisiert. Einsatzgruppen von SS und Polizei ermordeten Zehntausende Polen und Polinnen, Hunderttausende wurden entrechtet.

— Der 1. August 1944 ist daher das zentrale Datum, weil an diesem Tag um Punkt 17 Uhr der Warschauer Aufstand gegen die NS-Besatzer begann. Mit rund 40.000 Kämpfern war es die größte Widerstandsbewegung in den von den Deutschen besetzten Gebieten. Die Rebellion wurde ebenso brutal niedergeschlagen wie der Aufstand jüdischer Widerstandskämpfer im Warschauer Ghetto im Jahr zuvor. Nach 63 Tagen kapitulierten die Widerstandskämpfer des Warschauer Aufstands.

 
 

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