Die perkussive Seele Brasiliens / Zum 80. Geburtstag von Naná Vasconcelos

02.08.2024SpielräumeÖ1Michael Neuhauser —   –  Details

Naná Vasconcelos

Man könnte sich dem brasilianischen Perkussionisten Naná Vasconcelos (1944-2016) über Superlative nähern, etwa die acht Grammy Awards, die er erhalten hat, oder die siebenmalige Auszeichnung als Perkussionist des Jahres zwischen 1984 und 1990 durch das Jazz-Magazin «Down Beat». Das Phänomen Naná Vasconcelos ließe sich auch über die ungeheure Vielfalt und Unterschiedlichkeit der internationalen Künstlerinnen und Künstler umkreisen, zu deren Musik er im Laufe seiner Karriere beigetragen hat, unter ihnen Harry Belafonte, Talking Heads, U2, Paul Simon, B. B. King, Laurie Anderson, Chaka Khan, Pino Daniele, Arto Lindsay oder Ry?ichi Sakamoto. — Man könnte natürlich auch nur im Bereich des Jazz und der frei improvisierten Musik bleiben und bei Vasconcelos› Zusammenarbeit mit Don Cherry, Colin Walcott, Gato Barbieri, Pat Metheny, Ron Carter, Ginger Baker, Jack DeJohnette, Jan Garbarek, John Abercrombie, Rolf und Joachim Kühn, John Zorn, John Lurie, Ralph Towner etc. Aber selbst eine weitere Beschränkung auf Naná Vasconcelos› Wirken in der brasilianischen Musik und sein Musizieren mit Landsleuten (etwa Egberto Gismonti, Milton Nascimento, Vinícius Cantuaria, João Donato, Sergio Mendes, Os Mutantes, Gal Costa, Caetano Veloso, Chico César, Mônica Salmaso oder Marisa Monte) ließe in einer Sendung wie den Spielräumen kaum eine auch nur annähernd ausgewogene Würdigung zu. — Und schließlich ist da auch noch der Filmmusikkomponist Naná Vasconcelos und nicht zuletzt der Solokünstler, der wie eine Personifizierung der perkussiven Seele Brasiliens bahnbrechende eigene Alben veröffentlicht und traditionellen afrobrasilianischen Instrumenten wie dem Berimbau zu neuer, universeller Bedeutung verholfen hat. — Und so bleiben diese Spielräume notgedrungen, aber guten Mutes einseitig, wenn sie an seinem heutigen 80. Geburtstag an Naná Vasconcelos erinnern – mit einigen wenigen Stücken, die sein Selbstverständnis als Musiker in den Vordergrund treten lassen und deutlich machen, dass neben der menschlichen Stimme das sinnliche, perkussive und rhythmische «Begreifen» der Welt Ausgangspunkt und Basis jeglichen Musizierens ist. —

 
 

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